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Aktualisiert: 31. Mai 2025
Sämund war ihm gegenüber stehen geblieben, stampfte nun mit dem Fuß auf den Boden und schrie dabei mit aller Kraft: "Lästre seinen Namen nicht, Du " Ingebjörg sprang auf, kam mit dem Säugling heran und legte sanft die eine Hand auf den erhobenen Arm ihres Mannes. Er sah sie nicht an, ließ aber den Arm sinken. Sie setzte sich, er ging wieder auf und ab; keiner sprach ein Wort.
Vater Sämund flüsterte ihm in das Ohr: "Das habe ich mir gleich gedacht." Das Einleitungsgebet war gesprochen, das erste Lied aus dem Gesangbuch gesungen, schon stellten sich die Konfirmanden auf, da erst flüsterte Sämund wieder: "Aber dem Knud wird's nicht leicht, gut zu sein; lasse es immer recht weit von Granliden nach Nordhoug bleiben."
Wovon Vater und Sohn miteinander gesprochen haben, das hat niemand erfahren; die Mutter, die an der Tür stand und lauschte, glaubte doch einmal verstanden zu haben, daß sie darüber redeten, ob Thorbjörn wieder ganz gesund werden könne oder nicht. Aber sie war ihrer Sache nicht sicher, und hineingehen wollte sie nicht, solange Sämund drin war.
"Ja, richtig den Teufel im Leibe", wiederholte er und schielte nach seinem Herrn, um zu sehen, was für eine Wirkung seine Worte hätten. "Waldscheu ist der Gaul", rief Sämund im Gehen, "einen Baum hast Du über ihm gefällt und jetzt will er nicht mehr ruhig an den Bäumen vorbei."
Sämund und Thorbjörn, die beinahe überfahren wurden, blickten zu gleicher Zeit auf; im ersten Wagen saßen Knud Nordhoug und ein alter Mann; im zweiten seine Schwester und ihr Mann; im dritten die Eltern, die sich des Hofes begeben hatten. Vater und Sohn sahen sich an.
Synnöve wurde ganz rot; ihre Mutter sandte Sämund einen bösen Blick; aber der lächelte ihr zu: "Das wird so, wie unser Herrgott will; hast Du das nicht vorhin selbst gesagt?" Und dann schlenderte er voraus, auf die Kirche zu; die anderen folgten ihm. Vor der Kirchentür entstand ein Gedränge und bei näherer Untersuchung fand es sich, daß sie noch gar nicht offen war.
"Es tut einem gut, wenn man mit jemand reden kann", antwortete der Mann und schrapte mit dem Peitschenstiel auf dem Boden des Wagens. "Komm doch mal zu uns", sagte Marit; und Thorbjörn und Sämund sahen fast verdutzt die Frau an; es war ihnen immer wieder etwas Neues, daß sie eine so sanfte Stimme hatte.
"Nein, der Weg war zu kurz", antwortete er; aber ging so schnell, als ob er nichts mehr hören wolle. "Na?" sagte Sämund und sah vom Mittagessen auf, als die Geschwister in die Stube traten. Thorbjörn antwortete nicht; er ging zu der Bank der gegenüberliegenden Wand, vermutlich, um seinen Rock auszuziehen; Ingrid ging ihm nach und kicherte.
Der Doktor ließ ihm Zeit, wieder ordentlich zu sich zu kommen, und nun blickte Sämund ihn fest an: "Wird er wieder ganz gesund?" fragte er plötzlich. "Soweit es möglich ist; übrigens läßt sich darüber mit Sicherheit nichts sagen." Da wurde Sämund ruhig und nachdenklich. "Soweit es möglich ist", murmelte er und blickte zu Boden.
"Ich hätt' es nicht hören können", antwortete Sämund und wollte die Tränen herunterschlucken; aber es gelang ihm nicht; "und dann waren die Frauensleute dabei," fuhr er fort, "die sahen immer hin, ob ich Dich nicht fragen wolle, und da kriegte ich's nicht fertig."
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