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Aktualisiert: 23. Oktober 2025
Rosemarie sah Herrn Severin ernsthaft an, sie legte ihr Fingerlein fest auf den roten Mund, und dann huschte sie geschwinde aus dem Saal, denn jemand kam, im Nebenzimmer tönten Schritte. Der Herzog war es. Der wollte hören, ob das Spinett nun schon eine Seele habe, und dann wollte er wissen, was für ein seltenes Spielwerk der Künstler im schwarzen Kasten habe.
Wenn Kasperle das nur gleich gewußt hätte! »Ich entführe Rosemarie,« schrie er endlich. »Da mußt du erst ins Schloß gelangen, und das ist schwer. Da gibt es viele Wächter und Hunde, an denen du vorbei mußt.
Die beiden staunten, als der Graf von Singerlingen ihnen erzählte, er sei bei Kasperle gewesen. »So, und nun reise ich heimlich ab,« flüsterte er der schönen Rosemarie zu. »Für die Prinzessin danke ich schön!« »Man soll Kasperle holen,« rief in dem Augenblick der Herzog, »er soll uns etwas vorkaspern!«
In Wutzelheim sagten sie, so etwas tue man doch nicht, wenn einer einmal zum Schützenfest komme, dann müsse er auch bis zum Schluß bleiben. Aber alles Reden half nichts, der Kasperlemann war weg und blieb weg. Die Kinder fuhren für ihre Pfennige Karussell, das war auch lustig. Unterdessen aber rollte des Kasperlemanns Wäglein dem Schlosse zu, in dem die schöne Gräfin Rosemarie wohnte.
»Aber Rosemarie!« Auf einmal fiel die dem Kasperle wieder ein, er rief: »Ich helfe dir.« »Ach, mir kann niemand helfen!« klagte Michele. »Und meine Geige wird immer, immer weinen müssen.« »Nä,« schrie Kasperle, »ich helfe dir, ich weiß noch nicht wie, aber über Nacht ist's gedacht.«
Doch da kam der fremde Bub schon wieder zurück, er trieb ein schneeweißes Zicklein vor sich her und rief schon von weitem: »Das ist Rosemarie; beinahe hätte sie sich verlaufen.« Kasperle schüttelte den Kopf. »Nä,« brummelte er entrüstet, »Rosemarie ist eine Grafentochter, keine Geiß!«
Als Michele sein Spiel geendet hatte, sagte Meister Friedolin: »Nun ist's Zeit; jetzt müßt ihr marschieren, denn sonst denkt der Herzog, ihr kommt nicht, und die Gräfin Rosemarie muß gar den Grafen von Singerlingen heiraten.« Meister Friedolin hatte schon recht, aber der Abschied wurde doch allen sehr schwer.
Da rutschte Kasperle auf den Bettrand und fragte noch einmal, und sein kleines, unnützes Gesicht sah dabei ganz traurig aus: »Michele, was hast?« »Mir tut das Herz weh,« antwortete Michele. »Warum tut's weh? Sitzt was Schlimmes drinnen?« »Ja, eine sitzt drinnen, die wird bald einen andern heiraten.« »Hach!« schrie Kasperle, »ich weiß, wer es ist: Rosemarie.«
Das schmeckte allen sehr gut, und alle wurden wieder ganz vergnügt. Sie sagten aber doch alle, mit dem fremden Jungen, das sei sicher nicht mit rechten Dingen zugegangen. Siebentes Kapitel Rosemarie Rings um das Schloß wachten die Wächter, die großen Hunde umliefen es, Kasperle fanden sie aber doch nicht. Wo war der nur? Wie weggeblasen war er.
»O Rosemarie,« rief die Gräfin ganz erschrocken, »warum hast du geholfen und den schlimmen Jungen ausreißen lassen!« »Mit Verlaub,« redete da der Kasperlemann hinter seiner Bühne hervor, »das ist gar kein Junge, das ist ein Kasperle, ein lebendiges Kasperle.« »Potzwetter noch einmal!« Der Herzog sah den Kasperlemann ganz grimmig an und rief: »Was redet Er da für Unsinn?
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