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Aktualisiert: 5. Mai 2025
»Das ist ein Gespenst,« flüsterte der Kammerdiener. »Rissel, rassel,« schnarchte Kasperle am Boden. Noch einmal klagte der Kauz in der Esse wie ein kleines Kind, dann war alles still; der Kauz hatte hinausgefunden. Kasperle schnarchte am Boden und der Herzog sagte seufzend: »Weckt ihn, er soll mir etwas vorkaspern!« Ja, Kasperle wecken, wenn er tat, als schliefe er, war ein schweres Ding!
Doch die Frau Schullehrerin antwortete heiter: »Mach' dir keine Sorge, Mann! Ein lieber kleiner Kerl ist der Kasper doch, und mit der Zeit wird er schon ein rechter braver Schulbube werden.« Danach sah es freilich am andern Morgen nicht aus. Kaum betrat das Kasperle die Schulklasse, gleich ging der Lärm los. Alle schrieen: »Du mußt uns was vorkaspern, bitte, bitte, bitte!«
Plötzlich fiel dem Haushofmeister etwas ein. »Kasperle,« sagte er, »du könntest versuchen, das Marlenchen aufzuheitern. Jetzt im Sommer, um die Zeit, da unser Herzog regiert, sitzt die Kleine tagaus, tagein am Bach; da könntest du ihr etwas vorkaspern, vielleicht lernt das traurige Marlenchen das Lachen wieder.«
Die beiden staunten, als der Graf von Singerlingen ihnen erzählte, er sei bei Kasperle gewesen. »So, und nun reise ich heimlich ab,« flüsterte er der schönen Rosemarie zu. »Für die Prinzessin danke ich schön!« »Man soll Kasperle holen,« rief in dem Augenblick der Herzog, »er soll uns etwas vorkaspern!«
Auch wollte er, Kasperle sollte ihm allein etwas vorkaspern; er war der Herr, Kasperle sein Diener. »Steig ein!« befahl er streng, und vor seinem bösen Gesicht entflohen die Kinder scheu.
Da aber der Herzog keine Zeit angegeben hatte, konnten sie ja auch am Abend ankommen, und darum sagte der Geiger Michael, sie wollten bis zum Sonnenaufgang warten. Das mit dem Wagen war aber nur ein bißchen geflunkert von dem dicken Bauer. Er dachte nämlich: Kasperle soll uns heute Abend noch etwas vorkaspern.
Kasperle sprang vergnügt hinaus, und kaum war er draußen, da packten ihn ein paar Buben. »Komm mit, du mußt uns noch was vorkaspern,« baten sie. »Nicht hier,« sagte Kasperle ängstlich, »ich soll keinen Lärm machen.« »Komm, wir gehen in Lappenmeyers alten Schuppen, da sieht uns niemand,« schlug der lange Blasi vor.
Dort tat er erst die Blumen in ein Glas, ordnete die Steine und war gerade dabei, die Frösche aus den Hosensäcklein herauszunehmen, als Veit erschien. »Flink, flink, Kasperle!« rief er. »Du sollst kommen. Der Herzog sitzt mit seinen Gästen noch beim Kaffee; du sollst ihnen etwas vorkaspern. Nachher gibt es auch Kuchen.«
Dem hatte es gefallen, wie die Gänse so brav vor ihm hergelaufen waren, und er gedachte sich ein Späßlein zu machen. Er begann die Gänse zu jagen. Kaum stand eine, schwipp! traf sie der lange Stab. Die guten Tiere mochten schnattern, soviel sie wollten, rundum und wieder rundum jagte sie ihr Hirte. Er selbst hopste und sprang dabei, als sollte er seinen Gänsen etwas vorkaspern.
Und nicht einmal heulen durfte Kasperle, der Herzog drohte, er würde noch mehr Schläge bekommen. Dazu befahl der Herzog: »Schneller fahren!« und der Wagen sauste dahin, Kasperle hatte Mühe, nicht runterzufallen; ganz verdutzt war er, als sie wieder vor dem Schlosse anhielten. Abends mußte Kasperle dann dem Herzog etwas vorkaspern.
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