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Aktualisiert: 19. Juni 2025
Indessen war Joly gestorben; er hatte von allzuguter Nahrung und, wie Lisi meinte, vom steten Aerger über Rosaurus, die Raute bekommen und war so ekelhaft geworden, daß man es für nothwendig hielt, ihn todt zu schießen, wovon freilich die Prinzessin nichts erfahren durfte. Bald darauf brachte man ihr ein anderes Hündchen, welches dem Joly ähnlich sah, nur jünger und lustiger.
„Ach! das niedliche Kätzchen,“ sagte Amelie, „das sieht doch gerade aus, wie der Rosaurus der Prinzessin.“ Lisi. Wie käme dieser aber hierher? der schlummert wahrscheinlich noch in seiner Wiege, oder frühstückt Milch und Bisquit, während dieses arme Thierchen hier ziemlich hungrig zu sein scheint. Amelie.
Aber dieser Gesang sollte fürchterlich enden. Aus dem Schornstein tauchte ein schwarzes entsetzliches Wesen es war ein Schlotfeger! Er schwang ein furchtbares Instrument und schrie gewaltig über den Katzenspectakel. Dann schleuderte er das Instrument mitten unter die Armen, welche in ihrer künstlerischen Begeisterung auf solche Störung keineswegs gefaßt waren; sie flohen nach allen Seiten zu unter lautem Jammergeschrei; das weiße und das schwarze Kätzchen waren schwer verwundet. Rosaurus entkam aber glücklich und fand auch das bekannte Kamin, wo er geschickt hinabsprang. Leise schlich er in die fürstlichen Zimmer und legte sich allein in die Puppenwiege, als der Morgen schon graute. Rosaurus dachte: Ja, hier lebt es sich doch besser als auf dem Dach, hier ruht es sich besser als auf dem alten Strohsack und die Hofspeisen schmecken besser als die Hofgräten. Rosaurus nahm sich vor, noch fernerhin hier zu bleiben und nur dann und wann Spatziergänge auf das Dach zu halten, um sich den Genuß der herrlichen Concerte zu gewähren.
Nein, sie reichte es dem Löwen recht schnell und ohne sich zu fürchten. Der Löwe kannte auch bald seine kleine Wohlthäterin, besonders wenn sie Rosaurus mitbrachte, der ihr gewöhnlich auf der Schulter saß. Wenn sie mit ihrem Gefolge eintrat, legte er sich ganz sanftmüthig vor das Gitter nieder und empfing dankbar sein Geschenk; dabei pflegte er mit Rosaurus um die Wette zu schnurren.
Mies Mies hatte eine wunderschöne Alt-Stimme, Murr einen guten Baß; Beide stimmten ein herrliches Duett an und die Discantstimmen der drei Kätzchen bildeten den Chor. Es war eine erhabene Musik! So etwas hatte Rosaurus nie am Hofe gehört.
Ein kühner Knabe entschloß sich, an dem Baum hinauf zu klettern; alle jubelten über diesen Entschluß; der Steinregen war zu Ende und die Jugend blickte neugierig und mit reger Theilnahme dem Kletternden nach; Rosaurus hatte sonach eine neue Gefahr zu fürchten.
Als Rosaurus an das Ende der Straße gelangt war, hielt er im raschen Laufe an, um wieder zu Athem zu kommen; er setzte sich auf einen Prallstein, um die unbekannte Straße und seine eigene Lage besser zu überschauen. Ach! er war in eine ganz fremde Welt gerathen, in welcher er sich nicht zurecht finden konnte. Fremde Menschen gingen an ihm vorüber, ohne ihn eines Blickes zu würdigen; ach! wie fühlte Rosaurus sich unglücklich und verlassen.
„Das ist recht gut, dachte sie im Gehen bei sich selbst, daß das Thier auf gute Manier fortkommt; denn seitdem es beim Prinzeßchen ist, kann gar nichts Ordentliches mehr gespielt werden, alles bewegt sich um das dumme Thier! Wie ich es hasse!“ Jennys Weg führte über eine Brücke; „ich werde Rosaurus ins Wasser werfen,“ sagte sie zu sich selbst, „da ist es mit ihm auf immer vorbei!“
Als nun Murr sich dem Neste wieder näherte, flatterten die jungen Vögel erschreckt auf; der Sperlings-Vater saß trostlos auf dem Schornstein, er schwang sich hoch in die Luft, von wo er Zeuge war des Todes seiner Kleinen; die ganze Katzenfamilie stürzte sich über dieselben her und entwickelte ihr Talent zum Vogelspiel; besonders Rosaurus zeigte sich sehr geschickt darin; er hatte sich nicht umsonst an Maraboutfedern, Knäulen und Puppen geübt; sein Vögelchen lebte am längsten endlich fraß er es auf, wofür er eine derbe Ohrfeige vom Murr erhielt, welcher dieses auch hatte verzehren wollen, wie es mit den andern geschehen war.
Die Kinder aber plauderten noch lange über das Löwenabenteuer, über den Löwen und dessen Naturgeschichte. Kapitel 12. Der Kater Rosaurus will König der Wälder werden. Hochmuth Thut selten gut.
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