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Aktualisiert: 10. Juli 2025


»Hat Romberg, der den Freien spielt und im Grunde nichts ist als ein Philister, so viel Macht über dich?!« antwortete ich heftig. »Soll auch für uns die Familie der Götze sein, dessen Unersättlichkeit wir das Beste opfern: unsere Freiheit, unsere Überzeugung, unser Menschentum?! Sie wäre wert, daß wir sie zerstörten, wie unsere Gegner es von uns behaupten, wenn dem so wäre

Als Romberg uns verlassen hatte, zog mein Liebster mich in seine Arme und flüsterte mir ins Ohr: »Hätte ich nicht meinem dummen Katzel widersprechen müssen, das die femme amante wegdisputieren will und selbst nichts anderes ist?« »Und nichts anderes sein willsagte ich leise und gab ihm seinen Kuß zurück. Ich lag noch lange wach und grübelte. Ob ich ihm anvertrauen könnte, was mich bewegte?

Er hatte eine ritterliche, zurückhaltende Zärtlichkeit für mich. Und mein Junge hing an dem Vater. »Ich kann nicht, lieber Freundsagte ich mit einem wehen Lächeln, als Romberg wiederkam. Er runzelte die Stirn und wandte sich ab. Ich legte ihm die Hand auf den Arm.

Beim Heimweg schalt mein Mann: »Du läßt dich von jeder beschwatzen, und alle spekulieren schließlich auf deine Gutmütigkeit.« »Wenn diese kleine Begegnung zu einer Dienstbotenbewegung den Anlaß gibt, so wirst du anders denken.« »Mir tut es in der Seele weh, wenn ich Sie in der Gesellschaft sehmeinte Romberg. Er sah mich mit einem Blick an, der mich erröten machte.

Ob wohl nur eine, die schwanger war, die verborgenen Lebenskeime dieser Zeit zu schauen vermochte? Ich sog mit allen Sinnen ein, was der Menschenknospe in meinem Schoß zur Nahrung dienen konnte. »Seit ich Sie kenne, begreife ich nicht, wie Sie Genossin werden konntensagte Romberg beim Abschied, »mit Ihrem starken Kulturbedürfnis, ihrem Schönheitsdurst

»Wie Sie das verantworten könnenbrach Romberg los, der bis dahin kein Wort gesprochen und den armen Leuten, zwischen denen er gesessen hatte, sein Unbehagen so deutlich fühlen ließ, daß ich schon bedauerte, ihn mitgenommen zu haben. Jetzt fuhr ich aus dem Halbschlaf auf. »Ich verstehe Sie nichtsagte ich.

Diesmal hatte ich Romberg genötigt, mitzukommen. Er war in bezug auf die geistige Entwickelungsmöglichkeit der Frauen sehr skeptisch, und so sehr er aus rein ökonomischen Gründen die Frauenbewegung für notwendig anerkannte, so war sie ihm doch nur eine traurige Notwendigkeit; was sie erstrebte, erschien ihm nicht als Fortschritt, sondern nur als eine unausbleibliche beklagenswerte Wandelung.

»In Ihnen regt sich doch sofort der Redakteurunterbrach ihn Romberg. »Die vage angedeutete Idee ist unter Ihren Händen zur Disposition eines ganzen Werkes gewordenDas Herz klopfte mir vor Erregung. Der Gedanke an diese Arbeit packte mich gerade durch seine Selbstverständlichkeit. Ein zusammenfassendes, grundlegendes Werk der Art gab es noch nicht.

»Das sei Ihnen in bezug auf das religiöse Ideal zugegebenwarf mein Mann ein, »aber das ethische, das rassenhygienische?! Die 'Befreiung des gesamten Menschengeschlechts, das unter den heutigen Zuständen leidet', ist doch wohl ein ethisches PostulatRomberg bewegte lebhaft abwehrend die Hände: »Bleiben Sie mir mit der Zukunftsmusik des Erfurter Programms vom Leibe!

Nur eins erfüllte mich mit tiefer Bitterkeit: daß auch Romberg nicht wiederkam. Er hatte eine Auseinandersetzung mit meinem Mann gehabt, bei der seine lange im stillen herrschende Feindschaft gegen ihn zu offenem Ausbruch gekommen war. Ich erfuhr nicht viel davon.

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