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Aktualisiert: 10. Juli 2025


»Waren Sie nicht derjenige, der es stets bedauerte, daß Gelehrte und Arbeiter nicht einmal auf dem Gebiet der Sozialpolitik sich begegnen und miteinander beraten könntenfragte mein Mann. »Und nun bot sich Ihnen endlich die Gelegenheit, und Sie ergriffen sie nichtRomberg biß sich in die Lippen, wie immer, wenn er um eine Antwort verlegen war.

Gegen Abend besuchte uns Romberg. Wir waren rasch mitten in lebhaftester Debatte. Das Fernbleiben aller jungen sozialpolitischen Professoren vom Züricher Arbeiterschutz-Kongreß hatte wie eine gemeinsame Demonstration gewirkt und war mir um so peinlicher aufgefallen, als es im Gegensatz nicht nur zu meinen großen Hoffnungen, sondern auch im Gegensatz zu ihren eigenen Wünschen und

Mir stieg das Blut in die Wangen. Ich sah den Geliebten an der Stelle, die ich Romberg zugedacht hatte; ich sah uns beide Schulter an Schulter im Kampfe stehen. »O wie schön wäre dasflüsterte ich. Die nächsten Tage nahm uns Romberg sehr in Anspruch.

»Machen Sie sich denn gar nicht klar, daß, wenn die Masse erreichen sollte, was Sie heute haben, Sie und Ihresgleichen ihr wieder um tausend Jahre voran sind?!« sagte Romberg. »So wird die Kluft bleiben, immer bleiben, und die Gleichheit ist eine Chimäre

Aber um mich mochte sich's gehandelt haben und darum, daß Romberg meinem Mann vorwarf, unser Unglück verschuldet zu haben, und dieser sich jede Einmischung in unser Tun und Lassen verbat. War das Grund genug, um mich gerade jetzt im Stich zu lassen? Und an seine aufrichtige Freundschaft hatte ich geglaubt! Ein Ostermorgen war es, hell und leuchtend.

Wir waren beide so erfüllt von unseren Erlebnissen, daß wir im Eifer des Erzählens Romberg fast vergaßen. Er verabschiedete sich steif und verstimmt. »Bildung und Politik sind für mich schwer vereinbare Begriffesagte er am nächsten Morgen, als wir zusammen in die Stadt gingen.

Juni um Ihre Fahnen geschartschrieb mir Romberg, »weil sie, von den bürgerlichen Parteien im Stiche gelassen, bei der Sozialdemokratie den Schutz der Geistesfreiheit, den Hort des Kulturfortschritts zu finden glaubten.

Romberg warf mir einen überraschten Blick zu: »Wie, auch Sie beginnen, an der Unfehlbarkeit Ihrer Päpste zu zweifeln?! Das wird ja immer besser: Schönlank putzt den alten Liebknecht herunter wie einen Schulbuben und weist ihm nach, daß die Verelendungstheorie angesichts der gestiegenen Lebenshaltung der Arbeiter zum alten Eisen geworfen werden muß wie das eherne Lohngesetz seligen Angedenkens; Bebel tritt für die Beteiligung an den Landtagswahlen ein, was ein Preisgeben eines mit aller Lungenkraft verteidigten Prinzipes ist, und Alix Brandt wird zur Antifeministin «

Er schwieg verletzt, und als gleich darauf mein Mann eintrat, stellte er sich auf einen ausschließlich geschäftlichen Standpunkt und verhandelte nur mit ihm. Kurze Zeit darnach war die Angelegenheit entschieden: Mit zwei anderen Herren übernahm Romberg das Archiv. Ich hatte im Augenblick meine ganze Zuversicht wiedergewonnen und lud ihn ein, den Abschluß fröhlich mit uns zu feiern.

Romberg dagegen sagte: »Meinen Sie, daß der 'Fritze' als Geistesproletarier glücklicher sein wird!?« »Auf das Glück kommt es nicht an, sondern auf den Grad der sozialen Leistung, und die wird größer sein, wenn seine Begabung zu ihrem Rechte kommtantwortete ich rasch.

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