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Aktualisiert: 23. Juni 2025
Ratan hatte, ohne zu klagen, manche Schelte von ihrem Herrn hingenommen, aber diese freundlichen Worte konnte sie nicht ertragen. »Nein, nein!« rief sie, in Tränen ausbrechend, »Sie brauchen niemandem irgend etwas über mich zu sagen; ich will hier nicht länger bleiben.« Der Postmeister war sprachlos. So hatte er Ratan nie gesehen.
Dann nahm der fremde grämliche Herr die beiden Pferde der Maler am Zügel, die Maler sprangen in den Wagen, ich auf den Bock, und so flogen wir schon fort, als eben der Postmeister mit der Schlafmütze aus dem Fenster guckte. Der Postillion blies lustig auf dem Horne, und so ging es frisch nach Italien hinein.
Er sah seine alte Mutter, welche bewußtlos auf einer Bank zusammen gebrochen war, für jetzt nicht mehr. Gerade als der Postmeister ihr zu Hilfe eilen wollte, erhob sich die alte Frau selbst schon wieder. In ihrem Geiste war es plötzlich hell geworden. Sie, – verleugnet von ihrem leiblichen Sohne, – das war unmöglich!
Einmal erzählte man sich, der Postillon habe sich auf dem Bock umgedreht, um den im Wagen Sitzenden Etwas mitzutheilen, und in Folge davon habe der fremde Graf dem Postmeister ein Billet geschrieben, des Inhalts, daß er sich diesen Postillon wie jeden andern, der sich unterstünde, während des Fahrens zurück und in den Wagen zu sehen, ein für allemal verbitten müsse.
Auch hatte der Postmeister der Gesellschaft vertraut, der fremde Herr empfange fast mehr Briefe, als der erste Kaufmann von Ingelfingen. – Sophie beschäftigte sich stets in Gegenwart ihres Kammermädchens, wenn der Graf ihr nicht Gesellschaft leistete, mit leichter weiblicher Arbeit, oder las gute französische Bücher, übte sich auch bisweilen im Deutschen, worin jedoch ihre Fortschritte nur langsam waren; besonders fiel das Nachmalen der deutschen Schrift ihr schwer.
Und dann sagte der Postmeister: »Ach, laß das Feuer noch eine Weile, zünde mir erst meine Pfeife an.« Nach einem Augenblick kam Ratan herein, mit aufgeblasenen Backen, denn sie blies aus Leibeskräften in ein Stück brennende Kohle, womit sie den Tabak anzündete.
Denn bei allen Posten ist es natürlicher Weise allgemeines Prinzip, daß jeder, der mit der Post reiset und alles, was mit der Post versandt wird, bezahlen muß, wovon kein Officiant, ohne besondre Verfügung seiner Obern, abgehen darf. Die Postmeister sind nicht Eigenthümer, sondern nur Verwalter der Posten, mithin verpflichtet, alle Einkünfte nach der vorgeschriebenen Taxe zu berechnen.
Solche kleinen Erlebnisse wurden in der Erinnerung groß und bedeutungsvoll und verdrängten die größeren. Während sie so plauderten, wurde es oft sehr spät, und der Postmeister fühlte sich zu schläfrig, um noch irgend etwas zu kochen. Dann machte Ratan eilig ein Feuer an und röstete etwas ungesäuertes Brot, das ihnen, zusammen mit den kalten Resten der Mittagsmahlzeit, als Abendessen genügte.
Über manches klärte der Postmeister mich auf, der, um meine Ungeduld nach Pferden zu beschwichtigen, mich vorsätzlich zu unterhalten suchte. Er zeigte mir verschiedene Briefe mit Stempeln aus entfernten Gegenden, die nun den Vorgerückten und Vorrückenden nachirren sollten.
Seltsamer Weise war bei diesem Ritt der zur Führung bestimmte salzburgische Postmeister Hans Rottmeyer nicht an der Spitze geblieben und hatte seinen Platz hinter den Herren eingenommen. Wolf Dietrich saß vertieft in trüben Gedanken im Sattel, sodaß er für alles um sich kein Interesse hatte.
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