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Aktualisiert: 3. Juni 2025
Nichts gegen Herrn Permaneders gutes Herz ... Er war aufrichtig erschüttert gewesen, dicke Tränen waren angesichts seines leblosen Kindes aus den verquollenen
Er drückte Gerda Buddenbrooks und Frau Permaneders Hand, nahm den Kopf des kleinen Johann zwischen beide Hände und blickte ihm eine Minute lang zitternd vor Wehmut und Innigkeit auf die gesenkten Wimpern, grüßte Fräulein Jungmann, streifte Schwester Leandra nochmals mit einem kalten Blick und hielt seinen Abgang.
Wie zu erwarten stand, erstreckten sich Frau Permaneders Proteste auch auf den Verkauf des von ihrem Bruder erbauten Hauses. Sie jammerte laut über den üblen Eindruck, den dies hervorrufen könne, und klagte, daß es für den Namen der Familie eine neue Einbuße an Prestige bedeuten werde. Aber sie mußte doch einräumen, daß es unpraktisch gewesen wäre, das weitläufige und prächtige Haus, das Thomas Buddenbrooks kostspielige Liebhaberei gewesen war, fernerhin zu bewohnen und instand zu halten, und daß Gerdas Wunsch nach einer bequemen kleinen Villa, vorm Tore, im Grünen, seine Berechtigung hatte
Schluchzen, ein langsames, schmerzliches Aufschluchzen unterbrach ihn. Frau Permaneders Hingebung an ihren Kummer war so groß, daß sie nicht einmal daran dachte, die Tränen zu trocknen, die über ihre Wangen rannen. Sie saß vornüber gebeugt und zusammengesunken, und ein warmer Tropfen fiel auf ihre matt im Schoße ruhenden Hände hinab, ohne daß sie dessen achtete.
So entschädigte man sich ein wenig an den kleinen Schwächen der Konsulin und Frau Permaneders, indem man zum Beispiel das Gespräch auf Haartrachten brachte; denn die Konsulin war imstande, mit der sanftesten Miene zu sagen, sie trage »ihr« Haar schlicht ... während doch alle von Gott mit Verstand begabten Menschen, vor allen aber die Damen Buddenbrook sich sagen mußten, daß der unveränderlich rötlichblonde Scheitel unter der Haube der alten Dame längst nicht mehr »ihr« Haar genannt werden könne.
Seine Erscheinung war rasch bekannt in der Stadt, und in den großen Häusern sprach man mit Neugier von dem Buddenbrookschen Gaste aus Bayern; aber weder in den Familien noch an der Börse besaß er Verbindungen, und da die Jahreszeit vorgeschritten war, da man zum großen Teile sich anschickte, an die See zu gehen, nahm der Konsul Abstand von einer Einführung Herrn Permaneders in die Gesellschaft. Er selbst widmete sich dem Gaste lebhaft und angelegentlich. Trotz allen geschäftlichen und städtischen Pflichten nahm er sich Zeit, ihn in der Stadt umherzuführen, ihm alle mittelalterlichen Sehenswürdigkeiten, die Kirchen, die Tore, die Brunnen, den Markt, das Rathaus, die »Schiffergesellschaft«, zu zeigen, ihn in all und jeder Weise zu unterhalten, ihn immerhin auch an der Börse mit seinen nächsten Freunden bekannt zu machen ... und als die Konsulin, seine Mutter, Gelegenheit nahm, ihm für seine Opferwilligkeit Dank zu sagen, bemerkte er trocken: »Tja, Mutter, was tut man nicht alles
Die Konsulin schwieg einen Augenblick. »Tony!« sagte sie dann mit zärtlichem Vorwurf, zog vorsichtig die große Nadel hervor, die Frau Permaneders Hut an ihrer Frisur befestigte, legte den Hut auf die Fensterbank und streichelte liebevoll und beruhigend mit beiden Händen das starke, aschblonde Haar ihrer Tochter
Aber schon am ersten Tage nach Frau Permaneders Ankunft ward Rechtsanwalt Doktor Gieseke durch ein Schreiben von ihrer Hand in die Mengstraße entboten. Sie empfing ihn allein, in dem Mittelzimmer am Korridor der ersten Etage, wo geheizt worden war und wo sie zu irgendeinem Behufe auf einem schweren Tische ein Tintenfaß, Schreibzeug und eine Menge weißen Papiers in Folioformat, das von unten aus dem Kontor stammte, geordnet hatte. Man nahm in zwei Lehnstühlen Platz
Wie Tony angenommen, hatte ihr Bruder bald nach Herrn Permaneders Erscheinen genaue Erkundigungen über seine Lebensstellung eingezogen, die als Resultat ergeben hatten, daß X. Noppe & Comp. eine etwas beschränkte aber durchaus solide Firma sei, die im gemeinsamen Wirken mit der Aktienbrauerei, der Herr Niederpaur als Direktor vorstand, einen hübschen Gewinn erzielte, und daß, im Verein mit Tonys 17000 Kuranttalern, Herrn Permaneders Anteil für ein gutbürgerliches Zusammenleben ohne Luxus ausreichen würde.
»Thomas«, sagte sie, »ich bitte dich, dem Manne nun unverzüglich zu schreiben ... ich nenne nicht gern seinen Namen. Was mein Geld betrifft, so bin ich aufs genaueste unterrichtet. Er soll sich erklären. So oder so, mich sieht er nicht wieder. Willigt er in die rechtskräftige Scheidung, gut, so betreiben wir Rechnungslegung sowie Erstattung meiner dos. Weigert er sich, so brauchen wir ebenfalls nicht zu verzagen, denn du mußt wissen, Tom, daß Permaneders Recht an meiner dos nach seiner juristischen Gestalt allerdings Eigentum ist, gewiß, das ist zuzugeben! daß ich aber materiell immerhin auch meine Befugnisse habe, Gottseidank
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