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Aktualisiert: 3. Mai 2025
Erst als das Ehepaar Permaneder bereits einige Wochen in München lebte, hatte Konsul Buddenbrook die testamentarisch fixierte Mitgift seiner Schwester, das heißt 51000 Mark Kurant, flüssig machen können, und diese Summe war hierauf, in Gulden umgesetzt vollkommen richtig in Herrn Permaneders Hände gelangt. Herr Permaneder hatte sie sicher und nicht ungünstig deponiert.
Ich allein habe nichts darüber zu entscheiden, sondern bedarf eurer Zustimmung. Aber das Gegebene ist selbstverständlich, so bald als möglich zu verkaufen«, schloß er achselzuckend. Dennoch ging etwas dabei über sein Gesicht, als erschräke er über seine eigenen Worte. Frau Permaneders Kopf sank tief herab; ihre Hände hörten auf, einander zu pressen und erschlafften plötzlich in allen Gliedern.
Dann warf er einen Blick auf Senator Buddenbrook und Herrn Gosch, und da die beiden Herren im Gespräche begriffen waren, rückte er seinen Sessel näher zu Frau Permaneders Sofasitz heran und beugte sich zu ihr, so daß nun das schwere Pusten seiner Nase dicht unter der ihren ertönte.
»Is scho recht, Frau Konsul.« Und man kletterte nacheinander über die beiden Blechstufen durch das schmale Hintertürchen in den Wagen hinein, der zehn Personen gefaßt haben würde, und machte es sich auf den Polstern bequem, die ohne Zweifel zu Ehren Herrn Permaneders blau und weiß gestreift waren. Dann klinkte das Türchen ins Schloß, Herr Longuet schnalzte mit der Zunge und stieß unterschiedliche Ho- und Hürufe aus, seine muskulösen Braunen zogen an, und das Gefährt rollte die Mengstraße hinunter, entlang der Trave, am Holstentore vorbei, und später nach rechts auf der Schwartauer Landstraße dahin
Und die Kinder? Der ein wenig spärliche Nachwuchs? War auch er für das leis Schauerliche dieses so ganz neuen und ungekannten Umstandes empfänglich? Was die kleine Elisabeth betraf, so war es unmöglich, über ihren Gemütszustand zu urteilen. In einem Kleidchen, an dessen reichlicher Garnitur mit Atlasschleifen man Frau Permaneders Geschmack erkannte, saß das Kind auf dem Arm seiner Bonne, hielt seine Daumen in die winzigen Fäuste geklemmt, sog an seiner Zunge, blickte mit etwas hervortretenden Augen starr vor sich hin und ließ dann und wann einen kurzen, knarrenden Laut vernehmen, worauf das Mädchen es ein wenig schaukeln ließ. Hanno aber saß still auf seinem Schemel zu den Füßen seiner Mutter und blickte gerade wie sie zu einem Prisma des Kronleuchters empor
Tony war fast ein wenig beschämt und fühlte sich zum ersten Male geneigt, Herrn Permaneders geringe Leidenschaft in Geldangelegenheiten lobenswert zu finden.
Herr Kistenmaker besorgte auch den Ankauf des neuen Hauses, einer angenehmen kleinen Villa, die vielleicht ein wenig zu teuer erstanden wurde, die aber, vorm Burgtore an einer alten Kastanienallee gelegen und von einem hübschen Zier- und Nutzgarten umgeben, den Wünschen Gerda Buddenbrooks entsprach ... Dorthin zog die Senatorin, im Herbst des Jahres sechsundsiebenzig, mit ihrem Sohne, ihren Dienstboten und einem Teile ihres Hausrates, während ein anderer Teil davon unter dem Wehklagen Frau Permaneders zurückgelassen werden und in den Besitz des alternden Junggesellen übergehen mußte.
Aber dies rief einen solchen Sturm des Entsetzens von seiten Frau Permaneders hervor, daß sie den Plan fürs erste fahren lassen mußte.
»Tom!... Aber Tom!« ließ sich Frau Permaneders verängstigte Stimme vernehmen. Sie saß, die Hände ringend, am Fenster des Landschaftszimmers, während ihr Bruder mit furchtbar erregten Schritten den Raum durchmaß und die Konsulin, aufgelöst in Zorn und Schmerz, auf dem Sofa saß, indem sie sich mit einer Hand auf das Polster stützte und die andere bei einem heftigen Wort auf die Tischplatte niederfallen ließ. Alle drei trugen Trauer um Klara, die nicht mehr auf Erden weilte, und alle drei waren bleich und außer sich
Donnerstags, wenn die Familie, umgeben von den ruhevoll lächelnden Götterstatuen der Tapete, beim Essen saß, gab es seit kurzem einen neuen, sehr ernsten Gesprächsgegenstand, der auf den Gesichtern der Damen Buddenbrook aus der Breiten Straße den Ausdruck kalter Zurückhaltung, in den Mienen und Gesten Frau Permaneders aber eine außerordentliche Erregung hervorrief. Sie sprach zurückgelegten Hauptes und indem sie beide Arme zugleich vorwärts oder nach oben streckte, mit Zorn, mit Entrüstung, mit aufrichtiger, tiefgefühlter Empörung. Sie ging von dem besonderen Falle, um den es sich handelte, zum allgemeinen über, sprach über schlechte Menschen überhaupt und ließ, unterbrochen von dem trockenen nervösen Räuspern, das mit ihrer Magenschwäche zusammenhing, mit einer gewissen Kehlkopfstimme, die ihr eigen war, wenn sie zürnte, kleine Trompetenstöße des Abscheus ertönen, die etwa klangen wie »Tränen-Trieschke
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