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Aktualisiert: 18. Mai 2025


Von ungefähr hatte er dann von der Sommerlaube im Gärtchen aus das Gespräch zweier Neustädter Burschen belauscht, die sich verschworen, mit ihrem Freund, dem Gastwirt, und noch zwei anderen am nächsten Mittwoch gen Waltersburg zu ziehen, und falls sie in der Dämmerung am Gartenzaun des Forellenbauern den Schulzensohn im traulichen Gespräch mit Pauline erwischten, diesen greulich zu verbleuen, auch sonst an umherschweifendem Burschenvolk des verhaßten Waltersburg ihr Mütchen zu kühlen.

Später hat ein Dichter in derNeustädter Umschauein Poem veröffentlicht, in dem es hieß: „Die Waltersburger, die sind gar pfiffige Leut, Sie sind nicht nur pfiffig, sie sind grundgescheut, Sie haben eine Bahn, die woanders ’rum geht, Sie ham einen Geldschrank, der im Nachbarhaus steht; Sie füttern der Hasen und Rehe wohl viel, Doch treiben sie alle dem Nachbar vors Ziel; Sie sperr’n ihren Fluß, daß kein Fisch hineinschwimmt Und zuviel von dem sehr guten Wasser wegnimmt; Und wär’ mal ein Mäderle gerne geküßt, Da wartet’s, bis auswärts ein Kirmestanz ist.“

Er wolle ein für die Neustädter sehr demütigendes Dokument aufsetzen, das die Gefangenen unterzeichnen und in dem sie ihre völlige Niederlage zugeben müßten, und dieses Dokument solle in der Räuberhöhle unter Glas und Rahmen aufbewahrt werden als ein Zeichen, daß der langjährige Kampf zwischen Waltersburg und Neustadt mit dem endgültigen Sieg der Waltersburger geendet habe.

Während das gebildete Waltersburger Publikum diese klatschfetten Zeitungsenten als solche natürlich sofort erkannt hat, sollen sie gewissen Neustädter Kreisen über die Maßen gemundet haben. Denn der Haß gegen das aufblühende Waltersburg ist zu groß, als daß nicht auch die eselhafteste Lüge, wenn sie nur gegen die Nachbargemeinde gerichtet ist, in Neustadt Glauben fände.

Dafür traf ich den Geheimpolizisten an. Er stand am Telephon. Nach Waltersburg telephonierte er, nach dem Neustädter Bahnhof, nach zehn anderen Stationen im Umkreis, nach der Provinzialhauptstadt. Immer dasselbe: „Im Ferienheim Waltersburg hat sich unter dem falschen Namen Ignaz Scholz, genannt der lange Ignaz, der Raubmörder Fleischergeselle Josef Wiczorek aufgehalten.

Herrgott, ich bin doch ein junger Mensch, ich habe meine Aufgaben, und meine Kraft darf nicht in sehnsüchtigem Suchen, am Trotz des Bruders zerschellen. Also will ich heute gar nichts von ihm aufschreiben, sondern einmal die närrische Geschichte von der Feindschaft der Waltersburger und der Neustädter zu erzählen beginnen.

So kämpften nur der Sänger Hagen Korrundt, der Bräutigam Anton und die Raubgesellen Karaseck und Jaromir, die aberda sie in ihrem Privatberuf Wiener Gigerls warengegen die rohe Gewalt der Neustädter Raufer nicht aufkamen.

Er wollte weiterhin Piesecke sein, und vergebens zerbrachen sich unsere Kurgäste die Köpfe, wer der in derNeustädter Umschaugenannte Prinz sein möge. DerVerdachtblieb schließlich auf einem Referendar sitzen, der im Grundhof wohnte und sich die Rolle des heimlichen Herzogs wohlgefallen ließ. Dieser Referendar lehnte alle grobe Arbeit von nun an ab.

Wenn die Neustädter ihre faule Sache deichseln wollen, mußten sie ’n Juden nehmen, ’n Christ ist viel zu dämlich dazu.“ Der Bäcker stand auf und ging. Wenn freigeistige Reden gehalten wurden, verließ er das Lokal. Nach etwa sechs Wochen erschien der erste Prospekt von dem Bade Neustadt.

Die Neustädter feierten Siegesfeste, während die Waltersburger vier Wochen lang brauchten, ehe sie das Wortradioaktivrichtig aussprechen konnten, und natürlich auch dann noch nicht wußten, was das sei.

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