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Aktualisiert: 10. Juni 2025


Mit einem Wort, wenn die Menschen ihr Glück nicht an der unendlichen Unersättlichkeit ihrer Wünsche messen würden, sondern am wirklichen Genusse aller Vorteile, die sie schon besitzen, so hätte den Accoramboni die Heirat Vittorias mit dem Neffen des Kardinals Montalto als Gipfel menschlicher Glückseligkeit erscheinen müssen.

Was den Kardinal Montalto selbst betrifft, konnte niemand an ihm die geringsten Zeichen auch nur des einfachsten Schmerzes wahrnehmen; nichts wurde in der Ordnung und äußeren Erscheinung seines Lebens verändert. Rom hatte sich bald davon überzeugt; jenes Rom, welches mit seiner gewohnten Neugier die geringsten Bewegungen eines so tief verletzten Mannes beobachtete.

Der Papst hörte ihn mit außerordentlichem Ernst an und antwortete schließlich, niemand wünsche mehr als er, daß in Zukunft das Leben und die Taten des Paolo Giordano Orsini des Geschlechts der Orsini und eines wahrhaft christlichen Ritters würdig seien, daß sein eigenes Gewissen ihm am besten sagen werde, wie er früher zum Heiligen Stuhl und zu dessen Personifizierung dem Papst gestanden sei; daß er indessen sicher sein könne so gern ihm auch alles vergeben sei, was er gegen Felice Peretti und gegen Felice Kardinal Montalto habe unternehmen können niemals würde ihm verziehen werden, was er etwa in Zukunft gegen den Papst Sixtus V. unternehmen möchte; daher fordere er ihn hiermit auf, sofort alle Verbannten und Missetäter zu vertreiben, denen er bis heute Unterschlupf geboten habe.

Das Staunen verdoppelte sich, als im gleichen Konsistorium die Reihe an den Kardinal Montalto kam, sich vor dem Thron Seiner Heiligkeit niederzuknien, um über die Angelegenheiten, mit denen er betraut war, Bericht abzulegen, und der Papst, bevor er ihm zu beginnen gestattete, nicht sein Schluchzen zurückhalten konnte.

Die Freilassung dieses Mannes fand 1583, am Tage des San Luigi statt, und da dieser Tag auch der Geburtstag des Kardinal Montalto war, bestärkte mich dieser Umstand mehr und mehr in der Annahme, daß auf seine Bitte hin diese Angelegenheit so beendet wurde. Unter einer so schwachen Regierung, wie es die Gregors XIII. war, konnte ein derartiger Prozeß sehr unangenehme Folgen haben.

Damals wurden Unglückliche für zehn Jahre lang vergessene Mordtaten oder Vergiftungen hingerichtet, die sie zu ihrem Unglück früher einmal dem Kardinal Montalto, dem späteren Sixtus V. gebeichtet hatten. Besonders viel wurde unter Gregor XIII. von Francesco Cenci gesprochen.

Mit diesen triftigen Gründen vereinten sich, wie ich glaube, die Bitten des Kardinals Montalto, der nachdrücklich ersuchte, daß die Nachforschungen nicht weiter getrieben werden mögen, und wirklich war nicht mehr die Rede von einem Prozeß.

Die Klugen dachten, daß die bei dieser Gelegenheit vom Kardinal Montalto gezeigte Haltung ihm den Weg zum Thron ebnen müsse; denn viele Leute faßten über ihn die Meinung, daß er, sei es von Natur oder durch Tugend, niemandem schaden könne oder wolle, wenn er auch allen Grund habe, gereizt zu sein.

Vittoria empfing von ihren neuen Verwandten die kostbarsten Schmucksachen, Perlen und überhaupt alles, was bei den Goldarbeitern Roms, die damals sehr gut versorgt waren, als Seltenheit galt. Aus Liebe zu dieser liebenswürdigen Nichte behandelte der wegen seiner Strenge so bekannte Kardinal Montalto die Brüder Vittorias, als ob sie seine eignen Neffen wären.

Tatsache ist, daß die Ehe erst am gleichen Tag geschlossen worden ist, als der Kardinal Montalto, den diese Angelegenheit so interessierte, zum Papst gewählt wurde, nämlich am vierundzwanzigsten April 1585, sei es, daß dies nur Zufall war, sei es, daß der Fürst zeigen wollte, er fürchte die Corte nicht ärger unter dem neuen Papst, als er sie unter Gregor XIII. gefürchtet hatte.

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