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Aktualisiert: 11. Mai 2025
Durch die Protektion des Kardinals gestützt, konnte er eine gewisse Ruhe wieder erlangen. Ein dritter Bruder Vittorias, Giulio Accoramboni, wurde vom Kardinal Alessandro Sforza zu den ersten Ehrenposten seines Hofs zugelassen, kaum, daß der Kardinal darum ersucht hatte.
Viele waren der Meinung, daß dieser Mord nicht ohne die Zustimmung des Hauses Accoramboni geschehen sein konnte; man beschuldigte die Brüder Vittorias, daß sie der Ehrgeiz, mit einem so reichen und mächtigen Fürsten in Beziehungen zu treten, verführt habe.
Viele junge Kavaliere aus Rom, wo ihr Vater wohnte und man seinen Palast noch heute auf der Piazza Rusticucci nahe Sankt Peter sehen kann, warben um ihre Hand. Es gab viel Eifersucht und Nebenbuhlerschaft; aber schließlich gaben Vittorias Eltern Felice Peretti den Vorzug, dem Neffen des Kardinals Montalto, der später der glücklich herrschende Papst Sixtus V. geworden ist.
Dieser Mann war wegen verschiedener Verbrechen aus Rom verbannt, aber auf Bitten Caterinas hatte ihm Felice die mächtige Protektion seines Oheims des Kardinals verschafft, und der Mancino kam oft in Felices Haus, der großes Vertrauen in ihn setzte. Der Brief, von dem wir sprechen, war im Namen Marcello Accorambonis geschrieben, welcher von allen Brüdern Vittorias Felice am liebsten war.
Vittoria empfing von ihren neuen Verwandten die kostbarsten Schmucksachen, Perlen und überhaupt alles, was bei den Goldarbeitern Roms, die damals sehr gut versorgt waren, als Seltenheit galt. Aus Liebe zu dieser liebenswürdigen Nichte behandelte der wegen seiner Strenge so bekannte Kardinal Montalto die Brüder Vittorias, als ob sie seine eignen Neffen wären.
Aber die Ehe ließ sich nicht so schnell schließen, wie der Fürst es wünschte; teils weil er die Zustimmung von Vittorias Brüdern haben wollte und es sich ereignete, daß Ottavio Accoramboni, der Bischof von Fossombrone, niemals die seine zu geben gedachte; teils auch, weil man nicht glaubte, daß die Wahl des Nachfolgers Gregors XIII. so rasch stattfinden würde.
Mit einem Wort, wenn die Menschen ihr Glück nicht an der unendlichen Unersättlichkeit ihrer Wünsche messen würden, sondern am wirklichen Genusse aller Vorteile, die sie schon besitzen, so hätte den Accoramboni die Heirat Vittorias mit dem Neffen des Kardinals Montalto als Gipfel menschlicher Glückseligkeit erscheinen müssen.
Die Liebe, die ihr Mann für sie fühlte, ging bis zum Wahnsinn; ihre Schwiegermutter und der Kardinal Montalto selbst schienen auf Erden keine andre Beschäftigung zu haben, als die Wünsche Vittorias zu erraten, um sie sogleich zu erfüllen.
Es ist wohl wahr: wenn irgendeiner der Verwandten Vittorias, in dem Wunsch, zu größerem Reichtum zu gelangen, dazu beigetragen hätte, sie von ihrem Gatten zu befreien, wie ja in Rom vielfach Verdacht gehegt wurde , so hätte er bald nachher erkennen müssen, wieviel weiser es gewesen wäre, sich mit den mäßigen Vorteilen eines angenehmen Glücks zu begnügen, welches ja so bald danach zu all dem aufgestiegen wäre, was menschlicher Ehrgeiz nur wünschen kann.
Ganz Rom staunte, wie dieser Kardinal, der ebenso durch die Geringfügigkeit seines Vermögens, wie durch seinen Abscheu vor jedem Luxus bekannt war, jetzt ständig Freude daran fand, allen Wünschen Vittorias zuvorzukommen. Jung, im Glanz ihrer Schönheit und von allen angebetet, unterließ sie es nicht, bisweilen recht kostspielige Einfälle zu haben.
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