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Der Papst hörte ihn mit außerordentlichem Ernst an und antwortete schließlich, niemand wünsche mehr als er, daß in Zukunft das Leben und die Taten des Paolo Giordano Orsini des Geschlechts der Orsini und eines wahrhaft christlichen Ritters würdig seien, daß sein eigenes Gewissen ihm am besten sagen werde, wie er früher zum Heiligen Stuhl und zu dessen Personifizierung dem Papst gestanden sei; daß er indessen sicher sein könne so gern ihm auch alles vergeben sei, was er gegen Felice Peretti und gegen Felice Kardinal Montalto habe unternehmen können niemals würde ihm verziehen werden, was er etwa in Zukunft gegen den Papst Sixtus V. unternehmen möchte; daher fordere er ihn hiermit auf, sofort alle Verbannten und Missetäter zu vertreiben, denen er bis heute Unterschlupf geboten habe.

Während nun Vittoria gleich einer Königin in ihrem Hause lebte, wurde Felice Peretti eines Abends, gerade als er mit seiner Frau zu Bett gegangen war, ein Brief durch eine gewisse Caterina zugestellt, die aus Bologna stammte und Vittorias Kammerfrau war. Dieser Brief war von einem Bruder Caterinas, Domenico d'Aquaviva, mit dem Spitznamen il Mancino, der Linkshändige, überbracht worden.

Sein Vater war Weingärtner, seine Mutter eine Magd, und er selbst hütete in seiner Jugend die Schweine. Deshalb scherzte er oftmals: "Ich bin aus einem durchlauchtigen Hause; Sonne, Wind und Regen hatten freien Zugang in die Hütte meiner Eltern." Sein Name war Felice Peretti, und er wurde 1521 zu Grotta a Mare, nicht weit von Montalto in der Mark Ankona geboren.

Als Vittoria in das Haus Peretti einzog, brachte sie, ohne daran zu denken, jenes Überstrahlende mit, das man schicksalhaft nennen kann; so daß man sagen möchte: um sie nicht anbeten zu müssen, dürfte man sie nie gesehen haben.

Viele junge Kavaliere aus Rom, wo ihr Vater wohnte und man seinen Palast noch heute auf der Piazza Rusticucci nahe Sankt Peter sehen kann, warben um ihre Hand. Es gab viel Eifersucht und Nebenbuhlerschaft; aber schließlich gaben Vittorias Eltern Felice Peretti den Vorzug, dem Neffen des Kardinals Montalto, der später der glücklich herrschende Papst Sixtus V. geworden ist.

In diesem Brief sagte Palantieri, es sei nicht nötig, daß seine hochgeborene Gnaden sich die Mühe mache, anderswo den Urheber des Mordes an Felice Peretti zu suchen, da er selbst es gewesen sei, der ihn habe töten lassen und zwar infolge gewisser Differenzen, die vor einiger Zeit zwischen ihnen stattgefunden hätten.

Rom war besonders neugierig, was während des Besuchs geschehen würde, den ihm Fürst Paolo Giordano Orsini, Herzog von Bracciano, abstatten mußte, welchem das Gerücht den Tod von Felice Peretti zuschrieb. Das Volk dachte, daß Kardinal Montalto nicht so in der Nähe des Fürsten sein könne und unter vier Augen mit ihm sprechen, ohne irgendwie seine Gefühle zu verraten.

Felice Peretti hatte nichts Schriftliches, was sich auf seine Frau bezog, hinterlassen; sie mußte demzufolge in das Haus ihrer Eltern zurückkehren. Der Kardinal Montalto ließ ihr vor ihrem Scheiden die Gewänder, die Schmucksachen und überhaupt alle Geschenke aushändigen, die sie erhalten hatte, während sie die Frau seines Neffen war.

In dem zu so ungewöhnlicher Stunde zugestellten Brief rief Marcello seinen Schwager Felice Peretti um Beistand an, er beschwor ihn, ihm zu Hilfe zu kommen und fügte hinzu, daß er ihn in einer Angelegenheit von großer Dringlichkeit beim Palazzo Montecavallo erwarte.

Felice war der Sohn Camilla Perettis, einer Schwester des Kardinals und hieß früher Francesco Mignucci. Er nahm den Namen Felice Peretti erst an, als er von seinem Oheim in aller Form adoptiert wurde.