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Aktualisiert: 15. Mai 2025
„Ich möchte raten, zuerst durch einen Mittelmann den benötigten Grund für die erste, wichtigste Stütze zu kaufen. Dann erst ist es opportun, mit den Behörden in Unterhandlung zu treten. Immer zuerst mit den Querköpfen verhandeln, diese sind am gefährlichsten, wenn sie eine Absicht merken!“ Nach herzlicher Verabschiedung entfernte sich der umsichtige, im Geschäft weitblickende Fabrikleiter.
Die Ungeduld, zu wissen, verzehrte mich. Ich dachte mich an Mittelmann zu halten, der doch beständig um meinen Vater war. Ich hatte erfahren, daß er ein Zeitungsreporter war, und glaubte, einen guten Spion an ihm zu haben. Ich nahm ihn mit in ein Wirtshaus und ließ ihm Speisen, Wein und Bier vorsetzen. Zwei Stunden hindurch aß er, ohne daß in seinem Munde Raum für ein überflüssiges Wort verblieb.
Die uns so sehr auffallende Unreinlichkeit und wenige Bequemlichkeit der Häuser entspringt auch daher: sie sind immer draußen, und in ihrer Sorglosigkeit denken sie an nichts. Dem Volk ist alles recht und gut, der Mittelmann lebt auch von einem Tag zum andern, der Reiche und Vornehme schließt sich in seine Wohnung, die eben auch nicht so wohnlich ist wie im Norden.
In dem kühlen Vorzimmer schlief auf einem Stuhl fahl und zusammengesunken der wunderliche Mittelmann. Am Abend erzählte mir Bianca etwas Schreckliches. Ihrem welschen Gerede entnahm ich nur, daß mein Vater jetzt herumging und sich vor dem Sterben fürchtete. Er! Sie habe ihn beobachtet, sagte Bianca, auch habe er gesprochen. Die Phantasie des jungen Mädchens war wie durch Gespenster erschüttert.
Zu schreiben ist davon gar nichts, bei einer mündlichen Darstellung möchte es allenfalls unterhaltend sein. Was man dabei unangenehm empfindet, daß die innere Fröhlichkeit den Menschen fehlt und es ihnen an Gelde mangelt, das bißchen Lust, was sie noch haben mögen, auszulassen. Die Großen sind ökonomisch und halten zurück, der Mittelmann unvermögend, das Volk lahm.
Er war mit roter Seide gefüttert und aus dem kostbarsten schwarzen Tuch gefertigt, das ich je gesehen; wenn man ihn auf die Erde breitete, war er so groß wie ein Zeltdach. Als ich mit diesem Geschenk freudestrahlend durch das Vorzimmer ging, stürzte Mittelmann auf mich los, der noch immer irgendwo da herumlungerte.
Ich wagte nicht zu reden, nicht zu fragen, setzte mich und sah zu. Das Gesicht meines Vaters war verändert wie ein laubreicher Baum nach einer Orkannacht. Seine weißen Wimpern schienen schwer. Er verlor die Partie; Mittelmann grinste entzückt, als ihm mein Vater verächtlich einen Gulden hinwarf, und ohne von meiner Anwesenheit Notiz zu nehmen, begannen sie eine neue Partie.
Plötzlich aber stieß mein Vater das Tischchen mit dem Fuße um, und von dem Getöse erschreckt, flüchtete Mittelmann in eine Ecke. Mit schweren Schritten ging mein Vater auf und ab, dann ergriff er nacheinander die Stehuhr, die Lampe, eine Wasserkaraffe, den Handspiegel und seine Waschschüssel und warf sie mit voller Wucht gegen die Dielen.
Mich erbarmte seiner, wie er mit vollen Backen stammelte oder glückselig auf die heißen Kartoffeln blies. Ich ließ es also dabei bewendet sein und begriff, daß Mittelmann meinem Vater nichts anderes war, denn ein Haustier, ein folgsamer Hund, der sprechende Hund. Er brauchte ihn nur, um für sein düsteres Schweigen ein Ohr zu haben.
Mittelmann gewahrte mich und sagte scheu: Ich war die ganze Nacht hier, es war um zwölf Uhr, solange spielten wir. In dieser Stellung brachen wir ab. Sehr interessante Stellung, sehen Sie nur. Geschwätzig redete er weiter. Ich blickte unbeweglich auf die geschlossenen Augen des Greises. Sein Gesicht zeigte denselben Ausdruck des Trotzes, wie vor zwei Tagen.
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