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Aktualisiert: 19. Juni 2025


Nicht wahr, Sie verzeihen mir meine Ehrlichkeit? Es ist ein gar zu schwerer Schritt, den Sie von mir verlangen, und das Leben ist doch so furchtbar ernst. Es thut mich leid, Ihnen weh thun zu müssen, aber es giebt ja noch ganz andere Mädchen, als ich eine bin, und Sie werden gewiß noch einmal so glücklich, wie Sie es verdienen. Selbiges wünscht Ihnen von Herzen Ihre Mimi Kruse.

Die Gans dankte ihm mit Tränen; der Zwerg aber tat, wie er versprochen, schlachtete die zwei anderen Gänse, für Mimi aber baute er einen eigenen Stall unter dem Vorwande, sie für den Herzog ganz besonders zuzurichten. Er gab ihr auch kein gewöhnliches Gänsefutter, sondern versah sie mit Backwerk und süßen Speisen.

Fräulein Lulu musterte mit lässigem Gruß die Toiletten der Tante und Nichte. "Dann beten Sie man recht", lachte die Wittfoth der Mutter zu, glätte schnell die Falten ihres vergnügten rundlichen Gesichts zu andachtsvollem demütigem Ausdruck und drängte sich mit dem allgemeinen Strom durch den etwas engen Eingang in die freundliche, erst neu erbaute Kirche. Mimi Kruse hütete inzwischen den Laden.

Da die benäßte, angelaufene Brille ihn am Sehen hinderte, blieb er unbeholfen in der Thür stehen. "Eine schöne Bescherung, meine Damen, der reine Winter", näselte er verschnupft. "Wie schade", bedauerte Therese. "Aber vielleicht klärt sich's noch auf." "Klärt sich was", brummte Mimi. "Wird'n netter Matsch sein."

So war das Zimmer wohnlich und freundlich geworden, es hatte ein Gesicht bekommen, es war das Zimmer der kleinen Mimi mit dem beweglichen Sinn für das Bunte und Heitere. An der dem Bett gegenüber gelegenen Wand stand ein schmaler Schreibtisch, der den Eindruck machte, als würde er selten oder nie benutzt.

Als sie nach dem ersten Walzer sich dem Rundgang durch den Saal anschlossen, gewahrte Hermann Lulu Behn an dem Arm eines kleinen schmächtigen Tänzers mit sehr pomadesatter, glattgescheitelter Frisur. Er war erstaunt. "Ist das nicht die von drüben?" fragte er Mimi. Sie folgte seinem Blick. "Wirklich, Lulu Behn! Nein, sag einer, wie kommt die hierher?" "Ja, wie kommen wir hierher?" lachte Hermann.

Prinzessinnen mit Pferden an der Hand. Mimi Pinson, Ruth St. Denis, Aino Akté, die Hasselquist, die Durieux. Isis und Huschnaia. Göttinnen in einem wundervoll vollendeten griechischen Flug, mit überirdischen Lanzen und menschlichen Leibern. Das Fieber brach ab, wie es kam. Der Garten losch aus, der Zug war aus. In das Dunkel stachen suchend zwei Laternen. Der Garten war leer.

"Meinen Segen haben sie", sagte die Wittfoth. "So eine, wie Mimi, bekommen wir schon wieder." "Na", zweifelte Therese. "Mimi war doch eigentlich im Geschäft recht tüchtig." "Alles was recht ist", gab die Tante zu. "Das heißt, vergeßlich ist sie doch man, und nachräumen muß man ihr alles." "Ja, wo findest du eine ohne Fehler, liebe Tante."

Auf ihren Platz am Fenster zurückgekehrt, las sie im Liebesfrühling, brockenweise, hier ein Gedicht, dort eine Strophe, ohne ganz bei der Sache zu sein. Sie wußte ja, das Buch war eigentlich für Mimi bestimmt. Mimi und Gedichte! Was waren der alle schönen Gefühle und erhabenen Gedanken. Was war ihr überhaupt Hermann. Nichts mehr, als jeder andere heiratsfähige Kurmacher.

Mimi würde sich wohl noch besinnen, er müsse ihr Zeit lassen. Sie wäre auch gar zu wenig vorbereitet gewesen. Vielleicht bedauerte sie schon ihre Abweisung seines Antrags, der nur edle selbstlose Motive zu Grunde lagen. Das Leben ist so furchtbar ernst, hatte sie geschrieben. Sie war nicht schlecht, sie hatte ein gutes Herz.

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