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Aktualisiert: 27. September 2025


"Brauchen bloß kommen, alle nimm' ich!" gab ihm Michael zurück. Über Reinalthers Gesicht huschte eine wohlige Röte. Offen und richtig freundschaftlich betrachtete er seinen ehemaligen Knecht. "Weiß dich noch, wie'st mein Knecht warst, Michl," erzählte er, "hätt'st dir auch den Buckl krumm gearbeit', wenn dein Amerikaner nicht ins Gras 'bissen hätt'!"

"Das Kloster Sankt Marien möchte den Söllingerhof, Michl?" sagte nach einer Weile Schweigens der Geistliche. Michael schüttelte den Kopf. "Ist nicht recht, daß alles so tot daliegt, Michl!" ermahnte der Pfarrer. "So?" sagte Michael hartnäckig, und seine Falten zuckten fast höhnisch. "Wirst ein alter Mann, Michl! Was tust mit den vielen Häusern!" murmelte der Geistliche hilfloser.

Endlich nach einem Monat eröffnete der Pfarrer seinem Pflegling die Nachricht aus Amerika. Michael hörte stumm zu. Er schien anfänglich nicht zu begreifen. Dies erkennend, legte der Geistliche das Papier auf den Tisch. "Du bist jetzt ein reicher, sehr reicher Mann geworden, Michl," sagte er, "du kannst dir hundert Kühe kaufen, ein Haus und soviel Ferkel, als du willst.

,,No, Michl, also Michl Vierkant." ,,Und was für ein Räuberlied wolltet ihr denn singen?" ,,Also no! also natürlich, ,Stehlen, morden, huren, balgen, heißt für uns nur die Zeit zerstreun, morgen hängen wir am Galgen' " ,,Aha. Darum laßt uns heute lustig sein. Wie?" ,,Ja. Von Friedrich von Schiller." ,,Nun, und dann?" ,,Hn?" ,,Was habt ihr dann gemacht?" ,,Dann haben wir registriert." ,,Wie?"

Schweigsam und scheu umschritt der die Ferkelsteigen. Es wurde schon leerer auf dem Platz. "Paß fein auf, daß sie dir nicht im Sack ersticken, Michl!" warf der Söllinger rülpsend auf den Wagen steigend Michel zu, als er sah, daß dieser zwei lautgrunzende Jungschweine in seinen Sack zog. Sein hämisches Lachen schnitt die Luft auseinander. Dämmer stieg schon von den Feldern auf.

Wieder bohrte er seine mißtrauischen Blicke in das Gesicht des Pfarrers. Eine Unruhe fieberte auf seinen Falten. Auf einmal, ohne des Pfarrers zu achten, stieß er heraus: "So dunkel ist's da unterm Turm wie im Gemeindehaus bei meiner Mutter dazumal....!?" "Michl!" rief der Pfarrer nur mehr. Dann ging er.

"G'richt halten!" stieß Michael gedämpft heraus und heftete seine Blicke funkelnd auf den Pfarrer. Der stand beklommen da und atmete schwer. "Unser Herrgott wird dir Dank wissen, Michl!" fand er endlich das Wort wieder und erinnerte abermals an den Söllingerhof.

"Verkauf deine Kalupp'!" sagten jetzt jeden Abend der Reinalther und er in der Lechlstube zum griesgrämigen Gleimhans. "Hast deine Ruh' und einen schönen Batzen Geld und der Michl läßt dich drinn, solang als du willst!" bekräftigte der Lechlwirt. "Solang' ich leb, nicht!" gab der Gleimhans einsilbig zurück und schüttelte beharrlich den Kopf. Michael kaufte das Schmiedanwesen.

"Geh heraus, Michl," sagte er sanft, "wir wollen wieder eine Kuh kaufen und Ferkel." Michael räkelte sich erst und schlüpfte dann vollends aus dem Loch. Seine Blicke waren mit einer schmerzvollen Bitthaftigkeit auf den Pfarrer gerichtet. "Und dein Häusl, Michl, das werden wir auch wieder richten lassen. Es ist arg baufällig," ermunterte dieser den Zögernden.

Nachdem sie das Notariat verlassen hatten, lag auf Michaels Gesicht eine freudig erregte Farbe. Er lud den Reinalther sogar zu einem richtigen Schmaus ein und der wurde nach dem zweiten Krug schon gesprächig. "Wären noch andere im Dorf, die ihr Zeug anbringen möchten, sag ich dir, Michl, brauchst dich bloß dranmachen," schwatzte er vertraulich über den Tisch.

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