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Die erste Priesterinn. O Himmel! Penthesilea. Nicht? Küßt' ich nicht? Zerrissen wirklich? sprecht? Die Oberpriesterinn. Weh'! Wehe! ruf' ich dir. Verberge dich! Laß fürder ew'ge Mitternacht dich decken! Penthesilea. So war es ein Versehen. Küsse, Bisse, Das reimt sich, und wer recht von Herzen liebt, Kann schon das Eine für das Andre greifen. Meroe. Helf't ihr, ihr Ew'gen, dort! Prothoe.

Was nicht möglich ist, Nicht ist, in deiner Kräfte Kreis nicht liegt, Was du nicht leisten kannst: die Götter hüten, Daß ich es von dir fordre! Geht, ihr Jungfrau'n, Geht; kehrt in eure Heimathsflur zurück: Die Königinn und ich, wir bleiben hier. Die Oberpriesterinn. Wie, du Unseel'ge? Du bestärkst sie noch? Meroe. Unmöglich wär's ihr, zu entfliehn? Die Oberpriesterinn.

Wenn das Geschlecht der Menschen unter sich, Mit Wolf und Tieger nicht, im Streite liegt: Giebt's ein Gesetz, frag' ich, in solchem Kriege, Das den Gefangenen, der sich ergeben, Aus seines Siegers Banden lösen kann? Neridensohn! Die Amazonen. Ihr Götter, hört' ich recht? Meroe. Ehrwürd'ge Priesterinn der Artemis, Trit näher vor, ich bitte dich Asteria.

Doch von zwei Dingen schnell beschloß ich Eines, Dich zu gewinnen, oder umzukommen: Und jetzt ist mir das Süßere erreicht. Was blickst du? Prothoe. Ich bitte dich. Du mußt dich augenblicklich ihr erklären. Penthesilea. Ihr Fraun! Erhebt euch! Achilles. Es sind Gefangne, meine Königinn. Penthesilea. Gefangene? Prothoe. Die Deinen, heiß gedrängt von Meroe, weichen! Achilles. Penthesilea. Sagt!

Ach, meine Seel' ist matt bis in den Tod! Prothoe. Entsetzliche! Was thust du? Penthesilea. Flieht, wenn ihr wollt. Prothoe. Du willst? Meroe. Du säumst ? Prothoe. Du willst ? Penthesilea. Ich will hier bleiben. Prothoe. Wie, Rasende! Penthesilea. Ihr hört's. Ich kann nicht stehen. Soll das Gebein mir brechen? Laßt mich sein. Prothoe. Verlorenste der Frau'n!

Meroe. Komm fort. Penthesilea. Prothoe. Dir übrig noch? Meroe. Und was? Prothoe. Unglückliche! Penthesilea. Eins noch, ihr Freundinnen, und rasend wär' ich, Das müßt ihr selbst gestehn, wenn ich im ganzen Gebiet der Möglichkeit mich nicht versuchte. Prothoe. Denn Rettung giebt's nicht mehr. Penthesilea. Was fehlt dir? Was hab' ich ihr gethan, ihr Jungfrau'n, sprecht! Die Oberpriesterinn.

Wir beschwören dich Meroe. Hör' uns! Prothoe. Er folgt dir auf dem Fuße, der Pelide; Wenn dir dein Leben irgend lieb, so flieh! Penthesilea. Mir diesen Busen zu zerschmettern, Prothoe! Ist's nicht, als ob ich eine Leier zürnend Zertreten wollte, weil sie still für sich, Im Zug des Nachtwinds, meinen Namen flüstert?

Ihr steht so seltsam um mich, so verstört Und sendet Blicke, bei den ew'gen Göttern, In meinen Rücken hin, als stünd ein Unhold, Mit wildem Antlitz dräuend, hinter mir. Du hörst's, es war ja nur ein Traum, es ist nicht Wie! Oder ist es? Ist's? Wär's wirklich? Rede! Wo ist denn Meroe? Megaris? Entsetzlich! Da steht der Fürchterliche hinter mir. Prothoe. Unglückliche! Penthesilea.

Der Menschen Hände bänd'gen sie nicht mehr. Die Amazonen. Hochheil'ge Mutter! Du scheinst ausser dir. Die Oberpriesterinn. Drei Jungfraun trat sie wüthend in den Staub, Die wir geschickt, sie aufzuhalten; Meroe, Weil sie auf Knien sich in den Weg ihr warf. Bei jedem süssen Namen sie beschwörend, Mit Hunden hat sie sie hinweggehetzt.

Sie trat den Wurm nicht, den gesprenkelten, Der unter ihrer Füsse Sohle spielte, Den Pfeil, der eines Ebers Busen traf, Rief sie zurück, es hätte sie sein Auge, Im Tod gebrochen, ganz zerschmelzt in Reue, Auf Knieen vor ihn niederziehen können! Meroe.