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Aktualisiert: 3. Juni 2025
Jetzt war alles in Richtigkeit, der alte Herr schaute am Haus herauf und stieß den Offizier an; er richtete das Haupt auf, er sah herauf es war Emil von Martiniz.
So urteilten sie von Martiniz, zuckten die Achseln, wenn sie von ihm und seinem Verhältnis zu Ida sprachen; darin waren sie aber alle einverstanden, daß der Präsident von seinen Verhältnissen doch etwas wissen müsse; denn er lächelte so geheimnisvoll, wenn man ihn wegen des Fremden anbohrte.
Scherzend, als ging es von einem Ball nach Hause, hing Martiniz dem holden Mädchen den Mantel um und hüllte ihr das Köpfchen so tief in den Schal, daß nur noch das feine Näschen hervorsah; der Hofrat führte sie, der stillselige Graf ging neben seiner Retterin her, und Berner wurde gar nicht eifersüchtig, daß diese das Gesichtchen immer nur dem Grafen und viel seltener ihm zuwandte.
"Da wird man seine Gründe haben." lachen sie und gehen ungerührt vorüber und denken nicht, daß man auch ohne Doktor und Apotheker am gebrochenen Herzen sterben könne. Die Eifersucht macht blind; nirgends schien dieser Ausspruch besser in Erfüllung zu gehen als hier bei Martiniz und Ida.
"Ein liebes Kind, die Ida," wandte sich die Gräfin an Martiniz, der schweigend und gedankenvoll neben ihr Platz genommen hatte, "ein liebes Kind; schade nur, das; man sie so bald aus der Pension genommen hat, ehe sie noch die letzte Vollendung, das freiere Sichbewegen angenommen hat.
Es war jener Fremde, der Idas Interesse in so hohem Grade erregt hatte. "Schließ auf, schließ auf," sprach Martiniz, "denn es ist hohe Zeit!" Indem er sprach, fing es an zu surren und zu klappern, dumpf rollte gerade über ihnen im Turme das Uhrwerk, und in tiefen, zitternden Klängen schallte die zwölfte Stunde in die Lüfte. "Schließ auf!" schrie Martiniz, "schnell auf!
Paar und Paar zog man jetzt durch das Schloß, um alles in Augenschein zu nehmen. Es wandelte die Gäste beinahe ein Grauen an vor dem Hexenmeister, dem alten Martiniz.
Die Türe geht auf, im matten Schimmer des Nachtlichtes erkennt sie Martiniz' blendendes Gesicht; sein dunkles, wehmütiges Auge fesselt sie so, daß sie kein Glied zu rühren vermag, sie kann die Decke nicht weiter heraufziehen, sie kann den Marmorbusen nicht vor seinem Feuerblick verhüllen; sie will zürnen über den sonderbaren Besuch, aber die Stimme versagt ihr.
Das gute, fröhliche Kind, wie wenig dachte sie daran, was Eifersucht Böses anrichten könne, wie wenig ahnte sie, was ihrer wartete! Das Gift, das die Gräfin Natterzunge ausgespritzt hatte, wirkte viel tödlicher auf Martiniz, als man hätte denken sollen.
"Wenn ich nicht irre, mein Herr, so hatte ich gestern schon das Vergnügen " tönte dem alten Träumer, der über seinen staatsklugen Plänen die Tafel, Nachbarschaft und alles vergessen hatte und jetzt erschrocken auffuhr und sich umsah, ins Ohr es war Martiniz, der sich unbemerkt neben ihn gesetzt hatte.
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