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Aktualisiert: 3. Juni 2025
So mit ihrem Schmerz beschäftigt, hatte er ganz überhört, daß man schon zweimal an der Türe geklopft habe; leise wurde sie endlich geöffnet, auf dem weichen Fußteppich hallte kein Schritt Ida war es, als wehe sie ein kühlendes Lüftchen an, es war ihr so wunderwohl und süß zu Mut, sie nahm das Tuch von den weinenden Augen und tat einen lauten Schrei; denn vor ihr stand in voller Lebensgröße Graf Martiniz.
Der Umfang des Wissens, den Martiniz im Gespräch mit den Männern an den Tag legte, seine interessanten Mitteilungen von seinem Vaterlande, von den vielen Reisen, die er gemacht hatte, seine feine Gewandtheit, womit er auch die Damen in das Gespräch zog, die verbindliche Artigkeit, womit er jeder zuhörte und ihr Urteil weiter auszuführen und unbemerkt so zu drehen wußte, daß es wie etwas Bedeutendes klang, sein glänzender, lebhafter Witz, den ihm das immer rascher fortrollende Gespräch entriß dies alles gewann ihm die Achtung der Männer, riß die Herzen der Damen zu dem glänzenden Fremden hin.
Sie gehen neben einander hin, sprechen von den gleichgültigsten Dingen und denken an das, was ihr Herz erfüllt; sie wagen es nicht auszusprechen, und doch verstehen sie sich so gut durch die Augen; denn sie tragen den Schlüssel zu dieser Zeichensprache nebst Wörterbuch und Formenlehre in ihrem treuen Herzen. So war es auch bei Martiniz und Ida.
"Lassen wir die Brautleutchen, alter Freund," unterbrach Graf Martiniz seinen Neffen, indem er den Hofrat am Arm nahm und mit sich fortzog; "lassen wir sie! Uns Alten liegt es ob, für das Glück der Jungen zu sorgen. Man hat mir gesagt, daß Sie, lieber Hofrat, sich so trefflich darauf verstünden, ein Festchen zu arrangieren.
Schulderoff sollte des Rittmeisters Sekundant sein; den alten Leutnant bestimmte man, Martiniz denselben Dienst zu leisten, wenn er nicht sonstwo einen Sekundanten auftreiben könnte.
Die Idee mit dem Hausball ist recht hübsch, übrigens darf nur er allein merken, daß es ihm zu Ehren geschieht; wir würden uns lächerlich machen, wollten wir den Leuten sagen, daß wir dem Grafen Martiniz einen Ball geben; es kann ja heißen, Papa gebe mir einen Einstand in sein Haus."
Sie plapperte fort und fort, aber leider schien ihr nur der Hofrat zuzuhören; denn Martiniz, der neben Ida Platz genommen hatte, war mit dieser schon in so tiefem Gespräch, daß er auf das Geschnatter der Dicken nicht hören konnte.
Sie glaubte ja gar nicht anders, als die Gräfin könne von ihrer Liebe zu Martiniz auch nicht die leiseste Ahnung haben; wußte ja sogar sie kaum seit Stunden, daß sie ihn so recht innig liebe, hatte sie ja doch all ihre Sehnsucht, all ihre Liebe recht tief und geheimnisvoll im Herzchen verschlossen, und niemand könne, glaubte sie, da hinein sehen als vielleicht höchstens Mart ja, er mußte ja gefühlt haben, daß sie ihm gut sei, sonst hätte er wohl nicht jenes Geständnis gewagt, daß er sie lie
Übrigens lebte auch sie in der festen Überzeugung, Martiniz und Ida haben sich schon lange gekannt und er sei ihr nach Freilingen nachgefolgt; denn von den nächtlichen Leiden des unglücklichen Grafen ahnte niemand auch nur ein Silbchen, so verschwiegen war der Küster des Münsters in dieser Sache.
Graf Martiniz hatte dem Vater eine Karte und den Empfehlungsbrief des Staatssekretärs geschickt; der alte Herr war mit beidem zu ihr gekommen und hatte sie förmlich um Rat gefragt, was nun zu beginnen sei: nach seiner Ansicht, wenigstens war es vor zwanzig Jahren noch so, mußte man den Fremden zum Mittagessen bitten, zwei Tage nachher zum Tee, nach zwei Tagen wieder zum Nachtessen, und vor seiner Abreise mußte ihm ein kleiner Hausball gegeben werden.
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