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Aktualisiert: 16. Juni 2025


Tante Wennervik erfährt, daß das jüngste Enkelkind ihrer alten Freundin ein Mädchen sei, und die beiden Alten, die die Grenze des Lebens erreicht haben, sitzen da und sprechen davon, wie es der Neugeborenen, die ihr Leben gerade begonnen hat, einst ergehen werde. »Es wird ihr so ergehen, wie sie es verdient, weder besser, noch schlechtersagt die alte Frau Lagerlöf.

Die alte Frau Lagerlöf beugt sich über die Karten, wie um einen Leitfaden in all dieser Wirrnis zu finden. »Sie wird viel mit Büchern zu tun haben? Du meinst vielleicht, Schwester, daß sie einen armen Geistlichen heiraten wird, der von einem Kirchspiel ins andre ziehen muß und nie zur Ruhe kommtwarf sie hin. »Aber wenn es nur ein ordentlicher Mann ist, der sie gut behandelt ...«

Die Pastorin wird gleich in die Kammer neben der Küche geführt. Dort wohnt die alte Frau Lagerlöf, die Witwe des Regimentsschreibers Lagerlöf, noch heute, so wie sie ihr ganzes Leben lang da gewohnt hat, als junges Mädchen und als verheiratete Frau. Sie sitzt, siebzigjährig und weißhaarig, in ihrer Sofaecke und strickt den Enkelkindern Strümpfe, ganz wie immer. Drinnen bei ihr ist alles ruhig, und sie selbst ist ruhig, denn der Sohn, Leutnant Lagerlöf, der nach seines Vaters Tode das Gut übernommen hat, ist eben hier gewesen und hat ihr gesagt, daß das

»Aber wenn sie nun einmal da sind, kannst du sie doch für das arme Ding, das heute abend geboren worden ist, aufschlagensagt die alte Frau Lagerlöf. Tante Wennervik ziert sich ein wenig, aber sie ist nicht sehr schwer zu erweichen; und nun wird das Kaffeebrett beiseite gerückt, und die alte Pastorin beginnt, die Karten zu legen.

II. Im heiligen Lande 14. Auflage Geheftet 4 Mark, in Leinen gebunden 5,50 Mark Neue Züricher Zeitung: Wenn ich Selma Lagerlöf lese, habe ich das Gefühl, das mich als Kind bei den Märchen überkam, die seltsame Spannung: Was wird wohl Wunderbares noch geschehen? Diese Spannung empfinde ich bei jeder ihrer kleinen Erzählungen, bei jedem Kapitel ihrer größeren Werke.

Tante Wennervik erhebt den Zeigefinger gerade in die Luft und unterbricht sie. »Willst du, Schwester, daß ich dir sage, wie es istfragt sie. »Gewiß will ich dasantwortet die alte Frau Lagerlöf. »Sie wird nie heiraten.« »So, so, sie wird nie heiraten ... Na ja, dann bleiben ihr vielleicht viele Sorgen erspart.

»Ein rollender Stein deckt sich nicht mit Moossagt die alte Frau Lagerlöf. Sie ist nicht recht zufrieden damit, daß die Sohnestochter so eine werden soll, die in Land und Reich herumzieht. »Ich verstehe: wenn sie kränklich ist, dann wird sie auch arm sein und zu den Verwandten herumgeschickt werdenfährt sie fort. »Der hat es schlimm, der nicht arbeiten und sich nützlich machen kann

Als die alte Frau Lagerlöf das Ridikül befühlt, merkt sie bald, daß außer den Augengläsern und dem Nähzeug und der Medikamentenflasche und dem Riechsalz und dem Webebuch und den Brustpastillen und dem Schlüsselbund noch ein harter, viereckiger Gegenstand darin liegt. »Ich merke, daß du die Karten mithast, Schwestersagte sie. Tante Wennerviks welke Wangen werden ein wenig rot.

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