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Aktualisiert: 9. Juni 2025
Der Verhaftete beruft sich auf die Zeugenschaft der Frau Gräfin Ange von Clairefort, geborenen Baronin von Butin, Gemahlin des verstorbenen Rittmeisters Carlos von Clairefort. Ist dies richtig, gnädige Frau!“ Der Kommissar erhob fragend den Blick. Ange verbeugte sich. „Die Vorgänge, die Umstände, welche die Verhaftung des Ernst Tibet herbeiführten, sind Ihnen bekannt, gnädige Frau? Nein?
Ich werde Ihnen dann zunächst das Protokoll vorlesen. Indes, eine Vorfrage: Vermögen Sie sich zu legitimieren? Ich bitte um Ihre Papiere.“ Ange wußte bei den mehrfach und gleichzeitig gestellten Fragen nicht unmittelbar zu antworten; von allen blieb die letztere in ihr hasten. „Legitimation? Ich verstehe nicht, Herr Kommissar!“
„Beim ‚jüdischen Herrgott‘!“ Kleinlaut sprach Kommissär Günter. „Gehen wir!“ Nie im Leben hatte er sich bisher so wehrlos und in den Händen fremder Leute gefühlt als jetzt. Und bruchstückweise kamen die von den alten Forstbeamten erteilten Ratschläge und Wahrnehmungen in fatale Erinnerung, so daß Günter auf dem nächtlichen Marsche wegen Verpflegung usw. auch noch kleinmütig wurde. Schon aus Gründen der Autorität wollte er nicht weiter fragen.
Der Kommissar öffnete die Tür, stand stramm, und „Hoheit“ ging in lässig vornehmer Haltung an ihm vorbei. Ein kleiner Anlaß von draußen aus der alten Welt, und durch die Bauernjacke schimmerte der hochgeborene Herr.
Der Beamte machte eine zweifelnde Bewegung, und in seinem Gesicht malte sich nichts, was Ange hätte ermutigen können. „Ich glaube allerdings, es wird nichts anderes übrigbleiben, als daß Sie an Ort und Stelle “ „Aber bedenken Sie, Herr Kommissar, ich bin gestern in aller Eile abgereist, nun wieder zurück und abermals hierher!“ „Allerdings eine mißliche Aufgabe, gnädige Frau.
Der Kommissär stärkte sich, trat dann an das Fenster und harrte des Losbruches des Hagelsturmes. Windpurren, heftiges Sausen in den Lüften, atembeklemmender Druck, böige Stöße; doch kein Tropfen, nicht ein Hagelkorn entfiel dem schweren Gewölk, das weiter in das Vorland trieb und etwa zwei Stunden von Osekovo niederging.
Mit einem Blick auf die beiden stramm stehenden Waldwärter am Tischende meinte der Kommissär. „Wohl unsere Begleiter?“ „Gehorsamst zu dienen, Gospodin, nein! Heute sind die beiden die Stolfunktionäre!“ „Was sind sie?“ „Stolfunktionäre, Stol ist gleich Tisch! Gehorsamst aufzuwarten!“ Zunächst erkannte der Kommissär die Notwendigkeit, einen Trinkspruch auf den Hausherrn auszubringen.
Nun bat der Hauswirt, dem hohen Gaste das Bilikum reichen zu dürfen. Während etliche Wachskerzen angezündet wurden, traten zwei Waldhüter in die Stube, verneigten sich vor dem Kommissär, meldeten sich aber nicht, stellten sich am unteren Ende des Tisches auf und standen militärisch stramm. Kuster hielt eine feierliche Willkommrede und reichte dem Gast die Platte.
Der Kommissar verneigte sich tief vor Piesecke und darauf mit etwa zehn Prozent dieser Verneigung vor uns anderen insgesamt und sagte: „Herr Rat, es ist mir soeben auf meine gestrige Meldung von der zuständigen Staatsanwaltschaft der telegraphische Bescheid zugegangen, daß der gesuchte Wiczorek vorgestern in Braunschweig verhaftet worden, daß seine Identität festgestellt ist und auch bereits ein Geständnis vorliegt.
Kommissär Günter traute seinen Ohren nicht und riß vor Staunen weit die Augen auf.
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