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Aktualisiert: 18. Juni 2025
Die ganze Nacht blieb ich auf der Terrasse, eine willenlose Beute der entfesselten, mir unbekannten Leidenschaften, die mit meinem Herzen ihr Spiel trieben wie Wirbelwinde mit einem Blatt. Mein Kamanita war noch am Leben! Er hatte in seiner fernen Heimat von meiner Heirat gehört denn sonst wäre er ja längst gekommen. Wie treulos oder wie erbärmlich schwach mußte ich in seinen Augen sein!
"Jetzt seh' ich sie schon deutlicher," sagte Kamanita. Da schien es Vasitthi, als ob der Buddha zu ihr spräche: "So bist du denn gekommen, meine Tochter. Bist du mit deinem Spruch zu Ende?" Und wie man seinem Traumbilde antwortet, entgegnete Vasitthi: "Ich bin damit zu Ende, Herr." "Recht so, meine Tochter! Und der lange Weg hat dich nicht gemüht? Noch bedarfst du der Hilfe des Vollendeten?"
Und Kamanita und Vasitthi streckten gleichzeitig die Arme nach einander aus, und, ihre Hände ineinanderlegend, schwebten sie über den Teich dem Ufer zu. Kamanita merkte wohl, daß Vasitthi ihn noch nicht wiedererkannte, sondern sich ihm nur unwillkürlich zuwandte, wie die Sonnenblume der Sonne.
Und es schien Kamanita, als ob der hunderttausendfache Brahma jetzt nicht ganz so klar leuchte, wie vorher. Nachdem er aber fünf Millionen Jahre den Brahma betrachtet hatte, kam es ihm vor, als ob er ihn jetzt schon lange beobachtet habe, ohne Gewißheit zu erlangen. Und er richtete seine Aufmerksamkeit auf Vasitthi. Da wurde er inne, daß auch sie aufmerksam den Brahma beobachtete.
"Wenn ich auch diese Gefahr zugeben muß," gab Kamanita zur Antwort, "so halte ich doch das andere Übel, die durch das Schweigen hervorgerufene Unsicherheit, für viel gefährlicher, weil es von vornherein den Eifer lähmt.
Und Kamanita erreichte bald wieder den Teich und ließ sich auf seine rote Lotusrose nieder, wie ein Vogel, der sein Nest aufsucht. XXV. DIE KNOSPE
Kamanita folgte ihnen lange mit dem Blick und wunderte sich. Und dann wunderte er sich über sein Wundern. "Wie kommt es denn, daß Alles mich hier so seltsam anmutet? Wenn ich hierher gehöre, warum scheint mir dann nicht Alles selbstverständlich? Aber jede neue Erscheinung hier ist mir rätselhaft und setzt mich in Erstaunen. Zum Beispiel dieser Duft, der jetzt plötzlich an mir vorüberweht.
Vasitthi lächelte und schwebte dabei weiter; aber erschrocken hielt Kamanita sie an ihrem Gewände zurück. "Hüte dich, Vasitthi! Wer weiß, welche Mächte, welche furchtbaren Kräfte draußen über diesem Weltenstrome schweben, Mächte, in deren Gewalt du geraten könntest, wenn du dieses Ufer verließest. Ich zittere schon bei dem Gedanken, dich plötzlich fortgerissen zu sehen."
Auch hat dann Angulimala, peinlich befragt, eingestanden, daß er vor etwa zwei Jahren die Karawane Kamanitas auf ihrem Rückwege nach Ujjeni in der Gegend von Vedisa angegriffen, die Leute niedergemetzelt und Kamanita mit einem Diener gefangen genommen habe. Den Diener schickte er nach Ujjeni um Lösegeld.
"Nun, Angulimala," brach Satagira das Schweigen, "wiederhole vor dieser edlen Jungfrau, was du auf der Folter von der Ermordung des jungen Kaufmanns Kamanita aus Ujjeni gestanden hast." "Kamanita wurde nicht ermordet," antwortete der Räuber mürrisch, "sondern gefangen genommen und unseren Gebräuchen gemäß umgebracht."
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