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Aktualisiert: 21. Juni 2025


Der Küster überhört sich im Traum die Weihnachtsgesänge, und der alte Probst liegt im Bett und stellt Versuche an, ob er noch Stimme genug hat, um »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen« zu singen.

Scheu blickte Emil von Martiniz nach allen Seiten und ging dann schneller hinter dem Küster her. Dumpf schallten ihre Schritte auf dem hohlen Boden, unter welchem eine alte Gruft sich befand, und ein vielfaches Echo gab diese Töne aus allen Ecken zurück. So waren sie bis an den Altar gekommen.

"Der Küster glaubt auch daran wie ans Evangelium und weint wie ein Kind um den bleichen jungen Mann, der schon so früh in die Hölle fahren solle. Dabei verspricht er aber ganz getrost, wenn der Herr alle Nacht bei ihm einkehre und sich in den Schutz seines Münsters begebe, solle ihm vom Bösen kein Haar gekrümmt werden. Sehen Sie, das ist die Geschichte; da werde jetzt einer klug daraus!

Die Musik dieser Verse strich uns, wenn der lahme Küster die Orgel spielte, wie mit Vaterhänden über die Stirn, und unsere kindlichen Sorgen beschwichtigte das singende Geständnis, das unsere Lippen hauchten: Ich weiß, daß ein Erlöser lebt ... Abends aber, wenn nach des Tages Arbeit wir mit Vater und Mutter und mit den Knechten und Mägden vor der Tür in der lauen Sommerluft saßen, eine Kuh verschlafen im Stalle muhte, die Hühner auf der Stange hockten, den Kopf im Gefieder, dann stimmte mein Großvater an, und wir fielen alle leise ein: Nun ruhen alle Wälder, Vieh, Menschen, Städt' und Felder ...

"Hätte nicht geglaubt, daß Ihr, ein so stattlicher Mann, unter dem Weiberregimente stündet," sprach der alte Diener. "Glaubt mir, es ist auch ein Gottesdienst, wenn Ihr mitgeht, und bringt Euch guten Lohn." Noch einmal wog der Küster den Taler auf der Fingerspitze und schien sich zu besinnen.

Der Küster zeigte auf einen breit vorspringenden Pfeiler, von wo aus man den Altar und einen großen Teil der Kirche übersehen konnte, und die beiden Verhüllten nahmen dort ihren Platz; die Laterne gab übrigens so wenig Licht, daß man, ohne näher zu treten, die an dem Pfeiler Sitzenden von dem übrigen Dunkel nicht unterscheiden konnte.

So saß er eines Morgens in seinem Zimmer, dem man die Junggesellenwirtschaft wohl ansah; der Küster hatte im Vorbeigehen zum Schnapshaus ein wenig bei ihm eingesprochen und erzählt, gestern nacht sei der fremde Herr so zahm gewesen wie ein Lamm, aber geweint habe er wieder, daß ein Töpfer die Hände darunter hätte waschen können.

Und, um aufs vorige zurückzukommen, Sie glauben also, der Mann im Monde da drüben habe sich als durchreisender Fremder unsern Münster zeigen lassen und dazu die glückliche Stunde nachts von zwölf bis ein Uhr gewählt, habe den Küster mit seiner Laterne alles beleuchten lassen, nur um die Finsternis desto deutlicher zu sehen?"

Nun versammelten sich die andern, der Vater, der Küster Moreus und Ulla um Schneewittchen, und alle lachten herzlich über die Verkleidung. Ach, ach! Ein kleines Weilchen noch mußte sie ihre Rolle weiterspielen, weil ihr guter Vater so erfreut aussah.

Martiniz setzte sich dort auf die Stufen; das Gesicht, das bei dem Schein der trübe brennenden Laterne auch viel bleicher erschien, stützte er auf die Hand, daß die glänzend rabenschwarzen Ringellocken darüber herabfielen. Der Diener winkte dem Küster, zog ihn auf eine Bank an der Seite zu sich nieder und gab ihm durch Zeichen zu verstehen, daß er schweigen und sich ganz ruhig verhalten möchte.

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