United States or United States Virgin Islands ? Vote for the TOP Country of the Week !


Da blieben am Wege diese wenigen jungen Leute stehen, jeder für sich, wie es schien, und aus eigenem Antrieb. Ihre Stirnen sahen weniger glatt aus als die meisten; sie hatten Ausdruck in den Augen, nun sie Kühnchen und Zillich den Rücken kehrten und vor dem alten Buck den Kopf entblößten.

Schließlich gelang es, alle im Lokal des Kriegervereins zusammenzutreiben, und Diederich eröffnete ihnen ohne weiteren Zeitverlust, daß ein nationaler Kandidat aufgestellt werden müsse und daß nach Lage der Dinge nur einer in Frage komme, nämlich Herr Major Kunze. „Hurra!“ rief Kühnchen ohne weiteres, aber die Miene des Majors zog sich noch gewitterhafter zusammen.

Die Schwiegermutter des Bürgermeisters berichtete von ihrem Besuch bei Gustes Mutter und von ihren vergeblichen Anstrengungen, durch Anklopfen ein Geständnis hervorzulocken aus der verhärteten alten Frau, der eine legitime Verbindung mit dem Hause Buck wohl einen Jugendtraum erfüllte!... „Na, und der Herr Rechtsanwalt Buck!“ kreischte Kühnchen.

Kühnchen in seiner historischen Landwehruniform, die außer vom Eisernen Kreuz von einem ruhmreichen Flicken geziert warddenn hier war eine französische Kugel hindurchgegangen, traf inmitten des Geländes auf Pastor Zillich in seinem Talarauch die Fahnenkompagnie fand sich ein, und man gab unter dem Vortritt Zillichs dem alten Alliierten die Ehre.

Er antwortete auf die private Eröffnung des Majors durch ein offizielles Schreiben an den Verein und forderte den persönlichen Besuch von zwei Mitgliedern des Vorstandes, der Herren Major Kunze und Professor Kühnchen.

Da hab’ ’ch grade ä bißchen geschlummert.“ – „Aber nachher ist doch von der Sache geredet worden!“ verlangte der Vorsitzende. „Ich nicht!“ rief Kühnchen. „Ich hab’ eegal von unsern glorreichen Taten im Jahre siebzig gered’t. Die Franktiröhrs! hab ’ch gesagt, das war Sie eene Bande.

Von heute ab greift ’ne schärfere Tonart Platz!“ Pastor Zillich verhieß eine verwandte Tätigkeit in den christlichen Vereinen, indes Kühnchen zum voraus von der frischen Begeisterung seiner Primaner schwärmte, die auf Fahrrädern die Stadt durcheilen und Wähler herbeischleppen sollten. Das rastloseste Pflichtgefühl aber beseelte doch Diederich.

Diederich machte seine korrekteste Verbeugung vor Magda und schritt mit ihr zum Tanz, triumphierend, gleich nach dem Major Kunze, der führte. So zogen sie an Guste Daimchen vorüber, die saß. Sie saß neben dem verwachsenen Fräulein Kühnchen und sah ihnen nach, als habe sie Prügel bekommen. Ihr Anblick berührte Diederich fast so unheimlich, wie der des Herrn Lauer in der Vogtei.

Hinter dem Tisch des Vorstandes sprang Kühnchen auf, schwenkte seine Zigarre und kreischte: „Nu verklobben mer sie bald noch emal!“ Diederich hob sich auf die Zehen. „Meine Herren!“ schrie er angestrengt in die nationalen Wogen, „das Kaiser-Wilhelm-Denkmal soll eine Huldigung für den erhabenen Großvater sein, den wir, ich darf es sagen, alle fast wie einen Heiligen verehren, und zugleich ein Versprechen an den erhabenen Enkel, unseren herrlichen jungen Kaiser, daß wir so bleiben wollen wie wir sind, nämlich keusch, freiheitsliebend, wahrhaftig, treu und tapfer!“

Hier ward in Sektionen eingeschwenkt, und Kühnchen befahlKüren“. Der Wahlvorstand, an seiner Spitze Pastor Zillich, wartete schon, festlich gekleidet, im Hausflur. Kühnchen kommandierte mit Kampfgeschrei: „Auf, Kameraden, zur Wahl! Wir wählen Fischer!“ – worauf es vom rechten Flügel ab, unter schmetternder Musik, in das Wahllokal ging. Dem Kriegerverein aber folgte der ganze Zug.