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Aktualisiert: 10. Juni 2025
Binia senkte den zierlichen Kopf. Nach einer langen Pause hauchte sie kaum hörbar und in zitternder Scham: »Mein Vater.« »Ja, dein Vater!« bestätigte Josi vorwurfsvoll. Ihr stürzten die Thränen aus den Augen, mit einer raschen Wendung kniete sie vor ihm. »O Josi! Josi! Ich weiß, daß ich an allem schuld bin.
»Ich kann nicht selig werden, es sei denn, ich wisse meine Bini mit Josi glücklich und daß er unschuldig ist. Nur kein Fluch von mir in ein folgendes Geschlecht. Seppi Blatter Fränzi macht es mir nicht zu streng.«
Ein kleiner, schluchzender Schrei bebt durch den Saal: »Josi, mein Held,« und Hunderte schluchzen mit und ein Jubelruf pflanzt sich fort durch die Straßen der Stadt.
Und nun noch ein furchtbarer Gedanke: »Wenn der Vater in seinem wilden Haß auf Josi der Anstifter der Briefunterschlagungen wäre?« »Schäme dich, Binia,« flüstert sie, »so ist er nicht.
Unter der Thüre erschien die Mutter, die Wildheuerfränzi, selbst in ihren abgetragenen Kleidern eine hübsche Frau, von kräftigem Wuchs, vollem, üppigem dunklem Haar, offenen Zügen und jenen großen, blauen, vielsagenden Augen, die Vroni von ihr geerbt hatte. »Da seid ihr ja,« sagte sie erfreut, Josi aber rief: »Mutter, eine Neuigkeit, die Wildleutlawine kommt!«
»Du, Josi, was der Kaplan Johannes gethan hat, das ist schrecklich. Er hat dir und Binia den bösen Segen gegeben. Jetzt, wenn ihr auch wolltet, könnten du und Binia nie ein Paar werden.« Josi lachte trocken. »Er ist kein Gottesmann,« fuhr Vroni fort, »er ist ein Teufelsmann. Die Mutter sagt's.
Die Windlichter verschwinden gegen den dunkeln, schauernden Alpenwald empor, sie sind nur noch winzige gelbe Punkte. Halberstickte Stimmen rufen in die Nacht: »Vater, behüt' dich Gott, Vater!« Und hoch aus dem Wald kommt noch einmal seine Stimme zurück. »Er jauchzt, er hat Mut!« versetzt Josi mitten in Thränen.
Ich aber mache mir eine Todsünde daraus, daß ich Josi mit dem Ingenieur habe gehen lassen.« »Er ist ein Satan, der Rebell,« lachte der Presi, »ich fürchte, er ist bald nicht mehr zu bändigen das kommt, weil Ihr ihn immer beschützt.« »O, ich habe ihm heute vor dem Ingenieur das Kapitel verlesen wie noch nie, aber nicht mit gutem Gewissen, Ihr und ich, wir sind verantwortlich für ihn und sein Thun.
»Thorheiten,« schnitt ihm der Presi das Wort ab und maß ihn mit dem Ausdruck des höchsten Unwillens, »warte, bis ich dich etwas frage, und ein Bursch wie du, Josi, der über mich und andre die größten Gemeinheiten sagt, muß einen Meister haben.« Mit glühendem Haß betrachtete er den sauberen Jungen.
Während er erzählte, gingen die feinsten Spiele über ihr Gesicht, es wurde fröhlicher und fröhlicher als er ihr schilderte, wie er Thöni von der Planke geholt hatte, klatschte sie in die Hände: »Josi, das ist herrlich ich möchte dir gern etwas Liebes anthun, aber ich weiß nicht was!« Und mit demütiger Stimme: »Ich weiß nicht, warum ich dich so lieb habe, Josi.«
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