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Aktualisiert: 22. Juni 2025
Jetzt zum ersten Mal, obgleich sein Herz kaum an etwas anderes gedacht den ganzen Morgen, als Jennys Schicksal zuckte ihm auch, wie ein wilder Schmerz, der Gedanke durchs Hirn, Don Gaspar könne dorthin geeilt sein, und was dann waren die Folgen, wenn der Teufel, der in ihm schlummerte, die Lavagluth, auf deren düsteres, furchtbares Leuchten er nur erst einen einzigen entsetzten Blick geworfen, zum Ausbruch käme.
Dabei reklamierte Herr Schnepfe von Basel aus zwei turmhohe Rechnungen über gehabte Extraschnitzel, Hähnchen, Schnecken der Damen Raffaëla und Lydia, die unter Nichtbegleichung der Zeche Knall und Fall abgereist waren. Man trat im "Krokodil" jetzt auf in Jennys neuen Orangekostümen. Es war eine Sensation. Jenny in diesem Matrosenkostüm sah aus wie Suppenkaspar auf Reisen.
Und kaum ein Jahr später hatten Kretschmans Energie und Jennys Treue den Widerstand des Vaters gebrochen, und den alten Dom von Halberstadt füllte eine glänzende, frohe Hochzeitsgesellschaft. Als auch die Tochter das elterliche Haus verlassen hatte und nur noch der Jüngstgeborene noch übriggeblieben war wie einsam erschien es da der Mutter!
Von Jennys Beiträgen dagegen ist viel erhalten geblieben: Reflexionen, Erinnerungen an Personen und Bücher, Erzählungen, Märchen, auch Familiensagen und Anekdoten, die von den verschiedenen Gästen erzählt und von ihr festgehalten worden waren.
All ihr Bemühen, alle ihre plausiblen Gründe verfingen nicht. Ein neuer Beweis, daß Komplotte geschmiedet waren. Der Soubrette schien es durchaus gleichgültig, ob Flametti seinen Prozeß verlor oder gewann. Ja, sie schien bei Jennys heftigen Argumenten nur noch entschiedener abzurücken. Unerhört!
Hatte sie nicht dies furchtbare Opfer entsetzlicher noch, als wenn der Tod ein Kind entführt ihren anderen Kindern zu Liebe gebracht? Jennys Herz, das noch blutete von der Wunde, die des Töchterchens Tod ihm geschlagen hatte, erbebte vor Mitleid und Liebe, und alles, was die hergebrachte Moral ihr an erkältender Weisheit noch eben gepredigt hatte, verschwand vor dem einen großen Gefühl.
Jenny wußte die Vorzüge der vorläufig noch in ihrem Heimatsort weidenden Gans so jesuitisch ins Licht zu setzen, daß Lydia, die gerade die tränenbenetzte Photographie ihres Emil am rechten Schenkel der übereinander geschlagenen Beine abgewischt hatte, den Arm sinken ließ und träumerisch verzückt an Jennys Augen hing. "Nein, Jenny, sag' wirklich, gibt's eine Gans?"
Der Prozeß war Jennys geringste Sorge. Das würde sich schon arrangieren lassen. Sie war der begründeten Meinung, daß in der Fuchsweide viel ärgere Sünder ungeschoren ihr Wesen trieben. "Mach' dir keine Sorge!" sagte sie zu Max, "der Ferrero hat ganz andere Sachen hinter sich. Und der Pfäffer was der für eine Wirtschaft hatte! Ich weiß doch! Ich war doch Soubrette bei ihm!
'Wenn nur die guten Weimaraner mal einen Mondbewohner herbekämen, sie würden sogar Schiller und Goethe darüber vergessen, brummte er, und erst, als David fortreiste, kam der alte gute Freund wieder zum Vorschein. Meine Korrespondenz mit Holtei begann durch das 'Chaos' und setzte sich fort, nachdem es eingegangen war." Einige Auszüge aus Briefen Jennys an ihn mögen hier folgen: "14./5. 32.
"Noch kein Argument", heißt es in einem der Briefe Jennys aus jener Zeit, "habe ich gehört, das mir den Krieg begreiflich gemacht hätte. Tausende stürzt er in lebenslanges Unglück, vernichtet den Wohlstand, bringt fleißige Handwerker an den Bettelstab, fördert Roheit und Rauflust. Auch daß er eine Erziehung zum Mut wäre, ist nicht wahr.
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