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Aktualisiert: 4. Juni 2025


Denn die Schnucken, so viele es auch sind, und so ganz sie Jachls Leben beherrschen, kommen doch erst nach Lieschen. Zu Weihnachten hat sie eine Photographie geschickt. Jachl mußte erst sehr lange hinsehen, bis er genau wußte, wer das sein sollte. Was hat sie bloß auf'm Kopf!? Und Handschuhe an! Wozu zieht sich der Mensch überhaupt Handschuhe an?

Püffe und Stöße hageln aber doch reichlich auf ihn nieder. Endlich steht der Sünder schluchzend allein neben den Mauerresten im Rauch. Jachls Tränen gelten nicht so sehr den Püffen, als der verworrenen Ahnung des Unheils, das er angerichtet hat. Alles, was der Ohm und er besessen und lieb gehabt haben, sieht er verdorben. Das meiste ist verbrannt. Abend ist's geworden. Beide merken es kaum.

Im Kreise dreht er sich. Nichts ist da als Himmel und Argusfalter, die blau durch die Luft schweben. Einförmige Schläge einer Holzart schallen über die Heide. Jachls scharfem Gehör entgeht auch nicht das leise Rinnen einer Quelle, die in die Wiese hinab will. Hat er sich getäuscht? Rauscht es nur im welligen Heidekraut? In den Hängebirken? Nein. Es kommt aus der Höhe. Bestimmt aus der Luft.

Schließlich wäre er aber auch schon froh, wenn er in die Abteilung: Puten, Gänse, Enten und Truthähne käme. Durch den hohen Drahtzaun beobachtet er das Geflügel so innig und so hingebend, daß der kleine Malernachbar immer wieder rufen muß, wenn die Stunden für den Aufenthalt in der Liegehalle herangerückt sind. Endlich kommt Jachls großer Tag.

Zuerst kommen alle alten Männer- und Frauentrachten aus des Ohms Truhe heraus, und dann kommen Jachls Schätze hinein. In den hochgewölbten Deckel der tannenen Truhe hat er die feinsten Bilder geklebt.

Schäfer werden sie dort mehr haben als sie brauchen, und Jachls Sinnen und Trachten geht ja nur nach dem Schäferstand. Bis zur nächsten Bahnstation hilft er Lieschens Korb tragen. Jeder von ihnen hat einen der festen Seitengriffe gefaßt. Im Vergleich zu seinem eigenen Hab und Gut erscheint Jachl Lieschens Besitz an Kleidern und Wäsche riesengroß.

Der Möglichkeiten gibt es wohl wie Sand am Meer. Blut von dessen Blut ist ja in seinen Adern, deshalb wüßte ich so gern, wie dieses Blut beschaffen war. Jung, denke ich, muß Jachls Vater gewesen sein, nicht gar weit vom Knabenalter entfernt, als ihm der Sohn geboren wurde. Das Leben wird noch nichts in ihm zertreten haben; die große Erwartung mag noch hell in ihm geleuchtet haben.

Lieschen hat in einem ihrer Briefe erklärt: »ein Schäfer, der immer nur auf der Heide rumsitzt, ist was Langweiliges«. Na, denn muß Jachl doch auch mal einen Sonntagstanz im nahen Kirchdorf probieren. Was sein muß, muß sein! Lieschen wird es wohl verstehen! Mädchen verstehen sich auf so was besser. Von Jachls mangelhafter Gesundheit weiß sie nichts.

Schliefest du doch recht lange, mein Jachl. Wann wirst du noch einmal so erwartungsfroh erwachen wie am kommenden Tage?! Der kleine Maler ist pünktlich als Begleiter zur Stelle. Zuerst müssen die nötigen Einkäufe für Jachls Verschönerung gemacht werden. Er selbst wundert sich: ganz sicher geht er über die Straßen. Den Automobilen weicht er ohne Furchtsamkeit aus.

Monate sind seit Jachls Tanzreise vergangen. Längst lagert er wieder mit seinen Schnucken in der Sommerglut; längst schwätzen wieder allerlei Vögel im Schilf und in den Büschen. Die Mücken sind ein wenig zu dreist gewesen. Sie haben einigen Schnucken große Wunden beigebracht.

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