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Aktualisiert: 5. Juni 2025


Tankred wollte weiter fragen, aber sagte sich, daß man ihm hier doch Näheres, seine Neugierde Befriedigendes nicht werde mitteilen können. Jedenfalls hockten nun zwei ihm sehr feindliche Personen zusammen, und heute einen Besuch bei Höppners zu machen, war zwecklos. Aber auch etwas Gutes lag wieder darin. Sicher würden Pastors jetzt Tressens auf Holzwerder nicht besuchen.

Während Frau von Tressen, in ihren Mantel gehüllt, dahinfuhr, kamen ihr beim Anblick der Landschaft, bei dem Wiedersehen der vielen, ihr seit der Jugend vertrauten Einzelheiten so wehmütige Gedanken, auch die Erinnerung an Grete ward so lebendig in ihr wach, daß ihre Augen sich wiederholt mit Thränen füllten. Wo war das Glück von Holzwerder geblieben?

Fast zehn Monate waren vergangen. Der Sommer war lange ins Land gezogen, und seit dem Vorerzählten hatte sich vieles verändert. Tankred von Brecken hatte Grete von der Linden heimgeführt und befand sich, während Tressens sich nach wie vor auf Holzwerder aufhielten, schon seit seiner Heirat mit ihr auf Reisen.

Welche besonderen Umstände verschaffen mir das Vergnügen, Sie einmal wieder auf Holzwerder zu sehen, sehr geehrter Herr Pastor?“ begann er mit schmeichlerischer Freundlichkeit, rückte einen Stuhl heran und griff nach einer Kiste Zigarren, von denen er dem vielfach dienernden und seinen Dank ausdrückenden Pastor anbot.

Und dann beschäftigten sich die Gedanken des Mannes auch mit dem Nächstkommenden: wann nun die oben Holzwerder verlassen würden, was die Frau vorbringen, welche Vorschläge sie wegen des Kindes machen werde. Der nächste Tag mußte Entscheidendes herbeiführen.

Aber sie sagte nichts, sie ließ den Kopf sinken, und Thränen schossen aus ihren Augen. „Ist wieder etwas mit denen oben?“ drängte Tankred. „Hat's eine Szene gegeben?“ Nun hub sie schluchzend an: „Es ist alles aus. Mama hat mir vor kaum einer halben Stunde nach einem furchtbar erregten Auftritt erklärt, daß sie beide Holzwerder verlassen und nach Elsterhausen ziehen wollen.“

Ja, so meine ich auch, Hederich, und doch, wenn ich denke, daß wir wie Überzählige aus dem Hause gehen, daß wir unser geliebtes Holzwerder verlassen sollen, dann ist's mir, als überfiele mich eine unheilbare Krankheit. Sie ahnen nicht, wie mein Gemüt beschwert ist. Seit heute nachmittag pocht mir das Herz vor Aufregung.

Falsterhof wirst wenigstens hundertzwanzig- bis hundertdreißigtausend Mark jährlich ab, und Holzwerder durchschnittlich, mal mehr, mal weniger, so etwa sechzigtausend Mark.“ „Nicht mehr?“ fragte Grete enttäuscht. „Nein, mehr nicht, Fräulein, und dann sind da auch noch Zinsen und

Sterben, sterben, nicht mehr leben! Was nützten nun Holzwerder und Geld und Besitz, was Falsterhof und Erbschaft?! Befreit zu werden von dieser Krankheit, dafür wollte der Mann alles hingeben!

Und so war es denn gekommen. Tressens hatten, dem Rat ihres Rechtsanwaltes folgend, Holzwerder verlassen, und die Großmutter hatte das Kind in Tankreds Händen lassen müssen. Gegen einen solchen Menschen gab's eben keine anderen Waffen, als richterliche Entscheidung, und eine solche hatte der Justizrat geraten aufzuschieben, bis sich Brecken eines Bruchs seiner Zusage schuldig mache.

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