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Aktualisiert: 20. Juni 2025
»Sonnabend wird der ‘Freischütz’ gegeben, in einer vorzüglichen Besetzung,« rief er, und wußte selbst nicht, warum er so laut sprach. Man kam überein, daß man gemeinsam hingehen wolle; die Unterhaltung kam in Fluß; Hilde nahm daran teil und sprach auch mit Asmus, sogar unter freundlichem Lächeln. Böse war sie nicht, das stand nach diesem Lächeln fest; aber sonst
So wenig sich Frau Hilde in den Gedanken ihres Mannes verrechnet hatte, so sehr hatte sie sich in der Zeit ihrer Erwartung verrechnet. Einen vollen Monat später, als sie gehofft, erschien das zweite Kind; dafür aber war es ein richtiger Junge. Der junge Herr Wolfram schrie genau so kraftvoll wie seine Schwester.
Nur nach langen Kämpfen und unter verletzend spöttischen Glossen hatte er zugegeben, daß Hilde dem dringenden Rat ihrer Lehrer folge und ins Präparandeum eintrete. Und bald nachdem dies geschehen, hatte er seine Familie verlassen.
Die dritte der neuangestellten Damen hieß Hilde Chavonne, war eine schlanke Brünette mit großen, schmachtenden braunen Augen und einem sanften Stolz der Bewegungen und trotz alledem eine Hamburgerin. Sie und Asmus schenkten einander zu Anfang nur wenig Beachtung, unvergleichlich viel weniger als später. Aber doch mußte er darüber nachdenken, wo er sie schon einmal gesehen habe.
Herr Mansfeld, ein befreundeter Lehrer, hatte ihn zum Abendbrot eingeladen, und als Asmus nun die Treppen zur Wohnung des Gastfreundes emporstieg, stand da auf einem Absatz eine rankgewachsene Brünette und blickte nachdenklich auf einen Koffer ihr zu Füßen, der nicht allzu leicht sein mochte. Es war Fräulein Hilde Chavonne, seine ehemalige Kollegin.
Und eines Sonntags kaufte Hilde ihren Geschwistern für wenige Pfennige ein paar Kuchen, weil sie die verlangenden Blicke der Kleinen nicht ertragen konnte. Das hörte der Onkel und überhäufte sie mit Vorwürfen, daß sie nichts verdiene und fremdes Geld noch obendrein vergeude. Da beschloß sie, ein Ende zu machen.
Aber wetten darf ich nicht wieder mit Ihnen; denn solchen Einsätzen vermag ich nichts entgegenzustellen. Ich werde Ihr Gedicht an sicherer Stelle verwahren. Mit schönsten Grüßen Ihre sehr ergebene Hilde Chavonne.«
Zum Glück hatte Hilde Chavonne kein Gänseherz, sondern ein ganz echtes großes Mädchenherz, und so vergaß sie bald ihre Verstimmung und unterhielt sich mit Asmussen so lebhaft und gutherzig wie immer. »Wissen Sie, was Sie von den andern unterschied?« sagte sie. »Nun?« »Sie spielten immer, auch wenn Sie nichts zu sprechen hatten; die andern spielten nur, während sie sprachen.
Sobald er sein Lehrergehalt bezog, wollte er tanzen lernen. Sein Lehrergehalt? Er wollte ja Schauspieler werden..... »Tanzen Sie nicht?« fragte ihn Hilde. »Ich kann nicht tanzen,« sagte er. Und er erzählte ihr, daß er Schauspieler werden solle. Sie war aber sehr dagegen; mit auffallender Lebhaftigkeit riet sie ihm ab. Was sie denn dagegen habe, fragte er verwundert.
Freilich, bei einem unparteiischen Zuschauer würde auch Hilde Chavonne den Verdacht erweckt haben, daß ihr der Eindruck ihrer Sprünge und Tanzschrittchen nicht gleichgültig sei, und daß sie wie jedes junge, schöne, tanzende Weib um den Kopf eines Mannes tanze. Und gewiß hätte Asmus ihr lieber seinen Kopf auf einer Schüssel entgegengetragen, als ihr von Liebe zu sprechen.
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