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Und Hilde Chavonne tanzte schön. Wenn er sie aufforderte.... Hahahahaaaa! Er wußte wohl eine ganze Reihe junger Leute, die ungeniert eine Dame aufforderten, obwohl sie nicht tanzen konnten, und dann so lange mit Todesverachtung herumhopsten, bis sie’s heraus hatten. Woher sie den Mut nahmen, einer Dame dergleichen zuzumuten, das blieb ihm ein Rätsel.

Als die beiden Männer in das Wohnzimmer traten, fanden sie Frau Mansfeld mit einer Handarbeit, Fräulein Chavonne mit den Vorbereitungen zum Unterricht des folgenden Tages beschäftigt. Die junge Dame saß mit dem Rücken gegen das Licht; aber gleichwohl glaubte Asmus zu bemerken, daß sie erschrecke und erblasse.

Eines hatte er gewußt; aber das war tot. Gewiß: es waren ihm manche Herzen freundlich gesinnt; aber: Ein getreues Herz hilft streiten Wider alles, was ist feind. solch ein Herz war nicht darunter. Ja, wenn die schlanke, braune Hilde Chavonne – – ach, die stand hoch über menschlichen Wünschen.

Aber wetten darf ich nicht wieder mit Ihnen; denn solchen Einsätzen vermag ich nichts entgegenzustellen. Ich werde Ihr Gedicht an sicherer Stelle verwahren. Mit schönsten Grüßen Ihre sehr ergebene Hilde Chavonne

Das Fräulein Chavonne war an jenem Abend sehr still, sehr ernst, und obwohl freundlich, doch sehr zurückhaltend gewesen. Und jetztverlobt!

Und die Mutter war wie die Mutter des Goetheschen Gretchens gewesen. »Bei der Frau Chavonne kann man vom Fußboden essenhatte es bei den Nachbarinnen geheißen, und Nachbarinnen sind streng. Diese Tradition hielt Hilde aufrecht.

Als die Damen das Zimmer verließen, sah Asmus, daß Fräulein Chavonne sich mit einer Kollegin über ihn unterhielt; denn diese blickte ihn wiederholt von der Seite an; Hilde Chavonne aber heftete, bevor sie hinausschritt, noch einmal den Blick auf ihn, als habe sie den kleinen Herrn erst heute kennen gelernt, und was das Merkwürdige war: sie wandte den Blick nicht weg, wie es sonst die Mädchen zu tun pflegen, wenn der Blick eines Jünglings ihrem beobachtenden Auge begegnet; nein: offen, fest und ernst blickte sie ihm ins Auge.

Herr Mansfeld, ein befreundeter Lehrer, hatte ihn zum Abendbrot eingeladen, und als Asmus nun die Treppen zur Wohnung des Gastfreundes emporstieg, stand da auf einem Absatz eine rankgewachsene Brünette und blickte nachdenklich auf einen Koffer ihr zu Füßen, der nicht allzu leicht sein mochte. Es war Fräulein Hilde Chavonne, seine ehemalige Kollegin.

Von den Freundinnen Hildes hatte er gehört, daß ihr Turnlehrer sie immer vor allen gerühmt habe wegen ihrer Anmut; eines Tages, als sie sich zu schwach gefühlt und sich von der kaum erfaßten Reckstange wieder hatte fallen lassen, da hatte der Lehrer gerufen: »Fräulein Chavonne fällt sogar mit Grazie vom ReckAsmus konnte dem Manne nur von ganzem Herzen recht geben, und wie der »Magnet« beim Lesen seine Blicke, seine Stimme, seine Gedanken anzog, so flogen ihm jetzt die meisten der Reifen zu, die Asmus zu versenden hatte, wenn er auch galant genug war, sich hin und wieder der gnädigen Frau zu erinnern.

Als aber Asmus nun auf Flügeln des Triumphes weiter durch den Saal schritt, da erblickte er gar an einem Tische hinten im Winkel neben ihren Logisgebern Hilde Chavonne. Sie war also da! Sie hatte ihn spielen sehen! O, wenn er das gewußt hätte, dann hätte er noch ganz anders gespielt!