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Aktualisiert: 20. Juni 2025
In frischen Farben leuchtete die Inschrift: »An den heligen Wassern ist bei Reparatur erfahlen und wohl versehen mit den hl. Sakramenten gleich tot gewesen der ehrsame Seppi Blatter von St. Peter. Gewählt worden zum Garden. Hat aber nicht angetretten. Sein Lebenslauf ist 40 Jahr und 7 Tag. %R. I. P.% Mein lieber Freund, ich bitte dich, Geh nicht vorbei und bett' für mich.«
Ueber ihrem Zank stieg von Hospel herauf der Frühling ins Thal, die Lawinen krachten und gingen durch die gewohnten Runsen. Das Spiel der Klappern an den heligen Wassern, das winters über geruht hatte, erwachte nach einem Frühlingsgang des Garden wieder und in St. Peter stritten die Leute immer noch und heftiger, ob man die Fremden ins Thal kommen lassen wolle oder nicht.
Mit jedem Gewitter und jeder Schneeschmelze wurde der unheimliche Fleck größer, die Weißen Bretter wuchsen gespenstisch aus dem dunklen Erdreich, die Wasser wühlten die Furren , schlechte Jahre machten die Gletscher groß und eines Tages wischte ein Gletscherbruch die Kännel der heligen Wasser, deren Befestigung immer schwieriger wurde, in die Glotter hinab. Furre = Furche, Runse, Steilschlucht.
Josi Blatter jedoch das haben einige zuverlässige Männer gesehen ist so gefeit, daß er die Patronen in den Säcken und Taschen seines Kleides herumträgt, ohne daß ihm das mindeste geschieht. Also muß auch er jemand getötet haben. Das Gewand voll Teufelssalz, so sagen die Dörfler, steigt er am Sonntag von den heligen Wassern hernieder nach St.
Bälzi hat ein Messer gestohlen, und Josi Blatter ist Aufrührer geworden, es kann schon so kommen, daß wir einen Galgen brauchen.« »O, der Fremde hat gewiß nur gescherzt.« »Dann hat er das heilige Brot beleidigt! Wer darf über die Histen, die es reifen, spaßen?« Bald beleidigte irgend einer die heligen Wasser. »Man kann nicht schlafen, wenn der Wind thalherauf weht. Das tattert die ganze Nacht.
Die drei sprachen dann aber wieder von gleichgültigen Dingen, namentlich vom Segen der heligen Wasser zu Hospel und den fünf Dörfern, wo ihr erster lauer Strom die Aprikosen- und Pfirsichblüten geöffnet hatte. »Ihr seid von Bräggen,« wandte sich Josi höflich an das Mädchen, »sagt, ist Felix Indergand gut heimgekommen von seiner weiten Reise?« »Vorgestern,« antwortete sie frisch, »kennt Ihr ihn?«
Bei der Gasttafel sprach er mit dem Kreuzwirt darüber: »Warum versteigert man das Wasser nur für die ersten Tage der Woche?« »Nach einem alten Gesetz gehört es Donnerstag, Freitag und Samstag jedermann, also den Armen.« Und sie redeten von den heligen Wassern so lange, bis den Ingenieur eine große Neugierde dafür gefaßt hatte. Jetzt studierte er sie.
Da trat Indergand, der starke, kräftige Mann mit dem offenen Gesicht, unter die Thüre: »Blatter, eben ist der Kreuzwirt von Hospel mit seiner Nichte aus der Stadt gefahren.« Mit nassen Augen ging Josi in einen Winkel und faltete die Hände: »An die Weißen Bretter für Binia!« dachte er. »Was man im Namen der heligen Wasser thut, das muß unabwendbar geschehen. Ich will's glauben wie die zu St.
Während sie noch flüsternd dem toten Presi ihr Kränzlein winden, tritt Josi Blatter an den Tisch und wünscht wegen Thöni Grieg verhört zu werden. Ruhig und fest erzählt er den Hergang im Teufelsgarten, ruhig und fest antwortet er auf die Kreuz- und Querfragen, die Gesichter der Untersuchenden, die zuerst wohlwollend auf den Helden der heligen Wasser blickten, werden ernst.
»Wer ist sicher, daß er an den heligen Wassern nicht doch noch etwas gedacht oder gethan hat, was er büßen muß. Ein Tag hat tausendmal tausend Augenblicke und in jedem können wir zur armen Seele werden. Gäbe es sonst so viele Abgeschiedene, die in die Gletscher eingefroren sind, daß man nicht über das Eis gehen kann, ohne daß man ihnen auf die Häupter tritt?
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