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Aktualisiert: 20. Mai 2025


Ich wollte noch bis Michaelis warten, bis zur Aufbesserung meines Gehaltes, ehe ich Sie vor die Entscheidung stellte. Aber der Kopf denkt, und das Herz lenkt. Und mein Herz gehört Ihnen, hochverehrtes, inniggeliebtes Mädchen, wie auch immer Ihre Antwort ausfällt. Verschmähen Sie meine Liebe nicht, werden Sie mein, und machen Sie namenlos glücklich Ihren hoffenden Hermann Heinecke.

Er war durstig, durstig und glücklich, und er wurde selbst nicht böse, als ihm ein Dritter in täppischer Vertraulichkeit zuflüsterte: Du, die kleine Heinecke mußt du dir festhalten. Der Alte hat Moneten wie Heu. Zwei Holzplätze im Norden... Ob er sich wohl darum gekümmert hatte! Er wußte nicht einmal, was der Alte war.

Ach, es war ja eine ganze Geschichte. Der alte Heinecke sei wütend gewesen am Sonntag vor acht Tagen, darüber, daß sie den ganzen Nachmittag zusammengesessen hätten, und dann, daß sie im Dunklen im Wald zurückgeblieben seien. Schon auf der Rückfahrt habe er angefangen wenn sie schon daran dachte, würde ihr noch ganz schlecht, so geschimpft habe der Alte.

Diese lustigen Worte brachten wieder Sonnenschein, und Mimi beteuerte, sie würde Zeit ihres Lebens an die schönen Jahre zurückdenken, die sie in diesen Räumen verlebt hätte. "Auch an einen?" drohte Therese mit dem Finger, da die Tante das Zimmer verlassen hatte. Mimi errötete. Dann aber legte sich eine feine Trotzfalte zwischen ihre Brauen. "Ich konnte Herrn Heinecke nicht heiraten."

Und das mochte sie auch an Hermann nicht, daß er manchmal so sentimental sprechen konnte, so salbungsvoll, wie ein Pastor auf der Kanzel, was Therese gerade so "reizend" an ihm fand. Aber er war ja Lehrer, und die haben immer so etwas Apartes. Gewohnheit thäte ja viel. Wenn sie erst immer zusammen wären, fiele ihr das vielleicht nicht mehr so auf. Frau Hauptlehrer Heinecke.

Sie wurden von der ganzen Gesellschaft gesehen, wie sie aus dem Walde traten. Sie warteten alle vor dem Bahnhof auf den Abgang des Zuges. Der alte Heinecke machte ein böses Gesicht und ging auf seine Tochter zu. Man suchte den Wartesaal auf. Der Zug hatte natürlich Verspätung.

Er ward zu einem gewichtigen Verbündeten der goldenen Brille Hermanns. Herr Heinecke war entschieden eine höchst annehmbare Partie, ein Verehrer, den man warm halten mußte. Sie fand ihn schon ansehnlicher, als vor acht Wochen, eigentlich doch gar nicht so übel. Hermann freute sich der Wirkung des Ringes.

Der verwandtschaftlichen Freundschaft für Therese gesellte sich eine aufrichtige Wertschätzung ihres sanften, geduldigen Wesens und ihres feineren, tieferen Seelenlebens. Doch die Ergebenheit, die er seiner Cousine entgegenbrachte, hinderte ihn nicht, der hübschen Verkäuferin seiner Tante gleichzeitig ein warmes Interesse zu schenken. Mimi hatte keinen glühenderen Verehrer, als Hermann Heinecke.

So oft, wie sie sagte, "immer", konnten sie übrigens nicht zusammen gespielt haben, denn er war doch meist fort gewesen, am Wasser. Aber daß sie sich als Kinder gekannt hatten, war schon richtig, denn er erinnerte sich jetzt sogar ihres Namens: Elise Heinecke. Na, Sie hätte ich aber nicht wiedererkannt, Fräulein Heinecke! Ja, glauben Sie, ich Sie?

Die gleichmäßige Bewegung der vollen, rosigen Mädchenhand, an deren Mittelfinger ein schmächtiger Ring mit einem falschen grünen Stein matt glänzte, fesselte Hermanns Blick. "Wie mögen Sie nur diesen falschen Stein tragen, Fräulein Mimi", sagte er. "Schenken Sie mir einen echten, Herr Heinecke", entgegnete sie, ohne aufzusehen. "Wenn Sie ganz artig sind", scherzte er. "Bin ich das nicht immer?"

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