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Aktualisiert: 20. Juni 2025


Oh!“ machte Guste, von dem Gefunkel auf seiner Brust entrückt in höheren Glanz. „BistdudasDiederich?“ Herr und Frau Doktor Heßling aus Netzig sahen einander stumm an im Lift des Züricher Hotels, denn man fuhr sie in den vierten Stock. Dies war das Ergebnis des Blickes, den der Geschäftsführer schnell und schonend über sie hingeführt hatte.

Emmi und Frau Heßling saßen starr dabei. Diederich beugte sich schnaufend über seinen Teller; – plötzlich aber fing er an, das Familienleben zu preisen. „Sie haben Glück, mein lieber Herr Kienast, denn das zweite Frühstück ist ausgerechnet unsere schönste Stunde am Tage. Wenn man so mitten aus der Arbeit hier herauskommt, dann merkt man doch wieder mal, daß man sozusagen auch Mensch ist.

Der Tag kam und die Frühstücksstunde, da im Schoß der Familie Heßling der Verdacht die letzten Grenzen verletzte. Ein Dokument, unbeirrbar wie noch keins, zitterte in Gustes Hand; es hielt Augenblicke fest, die in ihrer Eigentümlichkeit nur ihr und ihrem Gatten, tief verschwiegen, bewußt waren. Kein Dritter ahnte dies, sonst hörte alles auf.

Was meinen Sie, das ich da geschrieben habe?“ Das große Blatt Papier verschwand unter der Pranke, die er darauf legte. „Da verlange ich vom Minister einen kleinen Piepmatz für einen gewissen Doktor Heßling, in Anerkennung seiner Verdienste um die gute Gesinnung in Netzig ... Für so nett haben Sie mich wohl gar nicht gehalten?“ setzte er hinzu, denn Diederich, mit einer Miene, geblendet und wie mit Blödheit geschlagen, machte von seinem Stuhl herab immerfort Verbeugungen. „Ich weiß tatsächlich nicht“, brachte er hervor. „Meine bescheidenen Verdienste –“

Verblüfftes Schweigen, – aber da die Sozialdemokraten lachten, riefen rechts einige hurra. Doktor Heuteufel warf die Frage dazwischen, ob der merkwürdige Zusammenhang, in den Herr Doktor Heßling die Person des Kaisers gebracht habe, nicht eigentlich eine Majestätsbeleidigung darstelle. Aber der Vorsitzende klingelte schnell. In der Presse jedoch ward weiter debattiert.

Diederich rollte unzufrieden die Augen; aber Frau Heßling hätte nicht nötig gehabt, hinter ihren Töchtern die Hände zu ringen: in den Weiberstreit einzugreifen, war unter seiner Würde. Beim Essen ward von dem Gast gesprochen. Frau Heßling rühmte den soliden Eindruck, den er mache. Emmi erklärte: wenn so ein Kommis nicht einmal solide sein sollte. Mit einer Dame reden könne er überhaupt nicht.

Frau Heßling versicherte sanft, ihr lieber Sohn werde schon um seiner Mutter willen immer genau wissen, was er tun müsseund dann begab Diederich sich ins Kontor und schrieb einen Brief an die Maschinenfabrik Büschli Co. in Eschweiler, um bei ihr einenneuen Patent-Doppel-Holländer, System Maierzu bestellen. Er ließ den Brief offen daliegen und ging hinaus.

Während er Kognak mit Sekt mischte, umklammerte Diederich Gustes Arm; und da die Ballmusik gerade sehr laut war, flüsterte er beschwörend: „Sie werden doch keine Dummheiten machen?“ Sie lachte wegwerfend. „Doktor Heßling hat Angst! Er findet die Geschichte zu gemein, ich finde sie bloß ulkig.“ Und laut lachend: „Was sagst du? Dein Vater soll mit meiner Mutter: du verstehst.

Fritzsche, der darüber aussagen soll, wie die Gesinnung des Zeugen Heßling gegen den Angeklagten früher war.“ Diederich erschrakim Zuschauerraum aber wandte man sich nach Judith Lauer um: sogar die beiden Assessoren am Richtertisch sahen hin ... Jadassohn bekam bewilligt, was er wollte.

Frau Heßling nahm ihren Mut zusammen. „Schmeckt es dir nicht, mein lieber Sohn?“ Anstatt einer Antwort herrschte Diederich die Schwestern an. „Mit Käthchen Zillich verkehrt ihr nicht mehr!“ Da sie ihn ansahen, errötete er und stieß drohend aus: „Sie ist eine Verworfene!“ Aber sie verzogen nur den Mund; und auch die furchtbaren Andeutungen, in denen er sich polternd erging, schienen sie nicht weiter aufzuregen. „Du sprichst wohl von Jadassohn?“ fragte Magda endlich, ganz gelassen.

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