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Du wirst verstehen, Hornung, daß das nationale Interesse die größte Zurückhaltung gebietet, denn du bist sicher auch ein national gesinnter Mann.“ Hornung war es natürlich, und so konnte Diederich sich über die hochwichtige Aufgabe verbreiten, die ihn genötigt hatte, von seiner Hochzeitsreise plötzlich zurückzukehren. Es galt, in Netzig den nationalen Kandidaten durchzubringen!

Sie haben doch mit dem Theater zu tun.“ Er klopfte Buck auf die Schulter. „Sind Sie am Ende schon selbst dabei?“ Buck bekam unruhige Augen; der Hand, die ihn klopfte, entzog er sich mit einer Wendung, die Diederich unkameradschaftlich fand. „Ich? Ach nein“, sagte Buck; und nachdem beide bis zur Gerichtsstraße unzufrieden geschwiegen hatten: „Ach so. Sie wissen noch nicht, warum ich in Netzig bin.“

Er war auch bereit, Diederich zur Aufnahme vorzuschlagen, damit die nationalen Elemente eine Kräftigung erführen. Denn bis jetzt, das durfte man sich nicht verhehlen, überwogen auch dort die leidigen Demokraten. Man nahm, nach der Meinung des Majors, behördlicherseits zu viel Rücksicht auf die in Netzig gegebenen Verhältnisse.

Diederich log, der Freund sei Berliner. „Denn wenn Sie es beide nicht kennen, kommen Sie noch in den falschen Omnibus. Sie haben sich gewiß schon mal verirrt in Berlin.“ Und als Diederich es zugab, zeigte Herr Göppel sich befriedigt. „Das ist nicht wie in Netzig. Hier laufen Sie gleich halbe Tage.

Sie war fort mitsamt der Kette. Mahlmann sagte: „Wie lange sind Sie schon in Berlin, Herr Göppel?“ „Jawohl!“ – und Göppel wendete sich an Diederich. „Dreißig Jahre bin ich hier, aber das ist mir denn doch noch nicht passiert.“ Und stolz trotz allem: „Sehen Sie, das gibt’s in Netzig überhaupt nicht!“ Nun mußte man, statt zu essen, auf das Polizeirevier und ein Verhör bestehen. Und Agnes hustete.

Und er machte seine Stimme energisch, um die Vorladung weiterer Zeugen für die Nachmittagssitzung zu beantragen. „Da der Herr Staatsanwalt es zum System erhebt, die Glaubwürdigkeit unserer Zeugen zu bezweifeln, sind wir bereit, den guten Leumund des Angeklagten zu beweisen durch die Aussagen der ersten Männer von Netzig. Kein Geringerer als Herr Bürgermeister Dr.

Der Verräter war überall. Wo niemand sonst war, da war er ein zweites Ich. Durch ihn ward in nie geahnter Weise alle bürgerliche Ehrbarkeit in Frage gestellt. Dank seiner Tätigkeit wäre in Netzig jedes moralische Selbstgefühl und alle gegenseitige Achtung zum Untergang verurteilt gewesen, hätte man nicht, wie auf allseitige Verabredung, Gegenmaßregeln getroffen, die sie wiederherstellten. Die tausendfältigen

Und ich war so froh, daß wir unseren bewährten Abgeordneten hatten ...“ Er erschrak noch mehr. „Das heißt, natürlich, Kühlemann ist auch ein Freund des Herrn Richter ...“ „Ein Nörgler!“ schnaubte Diederich. „Ein vaterlandsloser Geselle!“ Er rollte die Augen. „Herr Präsident! Diesmal ist es aus in Netzig mit den Leuten.

Die Denkmalsenthüllung. Die Rede. „Aus Netzig.“ Da stand von den Ehrungen, die dem Gefreiten Emil Pacholke zuteil geworden waren, für seinen vor dem inneren Feind bewiesenen Mut. Alle Offiziere, der Oberst an der Spitze, hatten ihm die Hand gedrückt. Er hatte Geldgeschenke bekommen. „Bekanntlich hat der Kaiser den braven Soldaten schon gestern telegraphisch zum Gefreiten befördert.“ Da stand es!

Wahrscheinlich Ihrer Braut wegen.“ „Das wohl auch. Vor allem aber habe ich die Verteidigung meines Schwagers Lauer übernommen.“ „Sie sind –? Im Prozeß Lauer –?“ Es nahm Diederich den Atem, er blieb stehen. „Nun ja“, sagte Buck und zuckte die Achseln. „Wundert Sie das? Seit kurzem bin ich beim Landgericht Netzig als Rechtsanwalt zugelassen. Hat mein Vater Ihnen nicht davon gesprochen?“