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Aktualisiert: 17. Juni 2025
Mich und die Stube hier und überhaupt ...“ „Aber, liebe ...“ Frau Malcorn drückt das Gesicht an die starke, bewegte Brust des Mädchens und klagt, wie vor sich selbst beschämt: „O, warum hasst er mich?“ „Um Gotteswillen, Frau Malcorn, Sie versündigen sich ja! Wissen Sie, wie Harald von Ihnen spricht?“ „Wie von einem Traum.
Jetzt ist Harald weit fort von den beiden Menschen, die ihm erstaunt und besorgt zuhören; sie verstehen ihn nicht mehr. Er aber geht immer mehr weg von ihnen. Ueber die geschlossenen Augen hebt er seine Arme. „... Und doch: ich habe solche Sehnsucht nach Festen, nach einer einzigen ungemeinen Stunde! Nach Rot und Rosen, nach Duft und Gold, nach Glanz, nach unerhörtem Glanz!
Marie schliesst die Augen, wie auf einem hohen geländerlosen Turm: „Tausend Jahre ...“ „Ja; wenn du unseren Namen sagst, leise, klingt noch der alte Name darin, dumpf, dunkel, wie die Glocken einer versunkenen Kirche ...“ Und Harald spricht weiter, wie mitten in einer Geschichte: „... Dann schlug eine grosse Welle über den Königsthron und riss den Letzten mit ins tiefe Vergessensein.
Sie fühlt die Verpflichtung zu antworten. „Du bist erregt, Harald. Du hast kein Recht, so zu reden. Du bist durch Siege gegangen! Du darfst nicht wankelmütig werden! Du hast gewusst, was Du willst. Muss ich Dich daran erinnern?“ Sie lässt sich von Haralds abwehrender Bewegung nichts befehlen. „Ich danke Dir alles, auch meine Zuversicht. =Du= hast sie mir gegeben. Sie ist mein Besitz.
Harald, glaubst Du an uns?“ Er muss doch die Hand sehen, die Marie Holzer ihm hinstreckt. Aber trotzdem geht er vorbei, geht auf die Mutter zu, die ihn bange erwartet, und sagt langsam im Gehen: „Ich bin müde ...“ Und die Holzer sieht, wie er sich in den Lehnstuhl fallen lässt und wie die zarte Frau, die sich zu ihm niederbeugt, ihn ganz verdeckt.
Frau Malcorn beeilt sich teilzunehmen. „Ich war so froh, sie hier zu haben. Mir war schon bange nach dir, Harald.“ „Ja, Mama, du weisst ja: ich bin nicht Herr meiner Zeit.“ Haralds Stimme und seine Bewegungen haben noch die Maasse des Saales und es fällt ihm schwer, sie an die kleine Stube zu gewöhnen. Deshalb wendet er sich an Marie. „Aber, wollen wir das nicht gleich durchsehen?..“
Frau Malcorn schüttelt den Kopf; dann kniet sie neben Harald nieder, und er legt ihr seine feinen, ausgeruhten Hände leicht aufs Haar und spricht: „Schwer wird es mir nicht fallen, glaub' ich. Ich bin viel näher bei allem, was in der Kinderzeit liegt, als bei dem nachher. Alles weiss ich. Wenn Du mich doch prüfen wolltest. Bis ganz zurück.
Du weisst doch, aus welcher Tiefe mir das alles kommt? Du hast's ja selbst einmal empfunden, nicht?“ „Lieber, ich empfind es jeden Tag wieder!“ „Und du glaubst an mich?“ „Wie an die Sonne.“ Da hält Harald ihr dankbar die Hand hin und fragt: „Heisst das: Blüten oder Früchte glauben?“ „Beides. Eines nach dem andern, Harald.“ „Eines nach dem andern?.. Das braucht Zeit, Marie, viel Zeit ...“
Aber schnell beschwichtigt Frau Malcorn seine Angst. „Ich bin ja da, Harald.“ „Ja.“ Und er lässt die Augen schlafen und spricht leise, wie um sie nicht aufzuwecken. „Es ist doch gut, dass ich krank geworden bin. Denk nur!
„Könntest Du Dir denken, Harald ...?“ hört er hinter sich, und weiter, in bangen, merkwürdig leeren Pausen „dass ... Dein ... Vater .. mich ...“ Da wendet Harald doch den Kopf. Frau Malcorn schaut über ihn fort in die beginnende Dämmerung und schreit fast: „... dass er gethan hätte wie Graf Christoph?...“ Erst begreift Harald nicht.
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