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Aktualisiert: 17. Juni 2025
Die Holzer erwartet eine Antwort, eine, die alles wieder gut macht. Aber Harald nickt nur, es scheint ihm so gleichgültig jetzt. Und dann fürchtet er den Husten, der kommt. Und seine Mutter sieht ihn immerfort an. Da nimmt Marie noch einmal alle Kraft zusammen, und ihre Worte sind warm und unbefangen. „Hab' Mut, Harald! Du bist ungerecht. Denk!
Wenn nur erst die Herbsttage wieder vorüber wären.“ Marie Holzer hat inzwischen den Inhalt der Mappe flüchtig durchgesehen. Sie wendet ihre ruhigen, klugen Augen zu Harald. „Hast du heute gesprochen?“ „Ja, im Studentenverein.“ „Nun und?..“ „Was?“ „Wie war's?“ Harald sieht auf seine fröstelnden Hände. „Na, wie immer, du weisst ja. Bist du schon lange hier?“
Aber schnell ermatten sie in kleinen Händeln und feindseligen Streitereien und lassen, ohnmächtig, den alten Namen los. Und er fällt, fällt lang bis auf die alten Heidenkönige zurück ... Und ich ich kam gerade in eine Namenlosigkeit hinein.“ Niemand sagt etwas. Nur die Uhr spricht darüber, in ihrer milden altmodischen Art. Beim achten Schlag erinnert sich Harald an etwas.
Aber Harald geht in seinen Gedanken weiter. „Ich“ lächelt er „würde gewiss nie ganz fertig werden damit. Ich würde sitzen und sticken, und lauter recht dunkeltiefe Farben haben, in denen man so verloren geht. Und immer weiter wandern durch den Canevas. Immer ins Dunklere hinein, wie in einen Wald und nie das Ziel finden ... Ich würde mich fürchten, zu Ende zu kommen!
„Wir sind jung.“ „... und Geduld ...“ „Die hast du.“ „Weisst du das so bestimmt?“ „Weil du die Liebe hast, Harald.“ Beide schweigen. Bis Harald, wie erleichtert, aufatmet: „Dank dir.“ Und gleich darauf versucht er wieder froh zu sein. „So ... du, ... Mama, sag, darf ich mir mal den Läufer ansehen, deine Arbeit?“ Frau Malcorn will es lächelnd verwehren.
„Seltsam, o!... Blumen erfindest Du!“ Und Harald sieht sie forschend an, als ob ihr Gesicht in seiner scheuen, schamhaften Befangenheit ihn an etwas erinnern müsste. Dann unterbricht er sich kurz. „Es ist vielleicht kindisch, dass ich so spreche. Ich habe doch eigentlich nie versucht, zu malen. Aber soll ich es deshalb nie versuchen?
„Ja, ja, an den Ofen, immer sich an den Ofen setzen, hinter den Ofen womöglich ...“ Aber plötzlich tritt Harald auf die Mutter zu, ganz beschämt. „Mama, verzeih mir ... Du siehst, es steckt wieder mal so ein boshafter Aerger in mir, der noch nicht herauskam. Marie weiss, das hat nichts zu bedeuten, nicht wahr? Das kommt schon so mit.
„Aber was denn eigentlich, Kind?“ „Alles das: diese Bilder und diese Dinge und Sie, Frau Malcorn, und Harald ja, auch Harald.“ Frau Malcorn schüttelt leise den Kopf. „Sind denn einsame Menschen so anders als “ „Einsame Menschen? Ja. Vielleicht. Aber das ist es nicht allein.“ Marie Holzer geht zu dem anderen Fenster hin. Und dann: „Sie sind nicht einsam eigentlich.
Marie ist schon fort?“ nickt er nur, sagt aber dann unbestimmt: „Sieh mal.“ Mit dem geübten Verständnis der Pflegerin wendet sich Frau Malcorn den Fenstern zu, bemerkt aber nichts. Und so erklärt Harald: „Die Wolken ... Es ist ein wundersames Bild. Und ich habe es so lange nicht gesehen.
Na, und wenn sonst nichts zu finden ist, feiert man eben den Läufer selbst, wenn er fertig ist, nicht?“ Aber die andern scheinen ihren lustigen Vorschlag gar nicht gehört zu haben, so ernst und still sind sie beisammen. Und Harald fragt nur, aus Gedanken heraus: Das dauert wohl lang, so eine Decke zu vollenden? “ „Wenn man fleissig ist ...“ seufzt Frau Malcorn.
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