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Aktualisiert: 24. Juni 2025
Und in der Dämmerstunde brachte sie Mamsell Marie so weit, daß sie sich in dem kleinen blauen Kabinett in die Fensternische setzte, die Gitarre um den Hals hängte und Liebeslieder sang.
Sie war so vertieft in ihr Spiel und in ihre Erinnerungen, daß sie es nicht bemerkte, wie ein Wagen des Weges kam und vor dem kleinen Hause hielt. Im Wagen saß Gräfin Märta und die hatte ihren Spaß daran, Mamsell Marie zu beobachten, die am Fenster saß, die Gitarre an einem Bande um den Hals, die Augen gen Himmel gerichtet, und alte, längst abgedroschene Liebeslieder sang.
Zu jener Zeit war es, daß Carlo auf den Einfall kam, Geronimo, der eine angenehme Stimme hatte, in der Musik weiter ausbilden zu lassen. Der Schullehrer von Tola, der manchmal Sonntags herüberkam, lehrte ihn die Gitarre spielen. Damals ahnte der Blinde freilich noch nicht, daß die neuerlernte Kunst einmal zu seinem Lebensunterhalt dienen würde.
Aber darüber klagte er, daß er nun ein ausgespieltes Instrument war, das die Freude nicht mehr gebrauchen konnte. Niemanden klagte er an, denn er wußte, wenn das Waldhorn gesprungen ist und die Gitarre die Stimmung nicht hält, dann müssen sie fort. Er wurde plötzlich ein sehr demütiger Mann. Er begriff, daß es mit ihm zu Ende ging, jetzt am Weihnachtsabend.
Aber mit jedem Jahre, das ging, wurde die Musik oben in Wermland weniger gepflegt. Die Gitarre mit ihrem morschen Seidenband und ihren gelockerten Schrauben und das bucklige Waldhorn mit den verblichnen Quasten und Schnüren wurden auf die Rumpelkammer geschafft, und der Staub legte sich fingerdick auf den langen, eisenbeschlagnen Geigenkasten. Es war schade um den kleinen Ruster.
Sie könne nicht leben auf Schloß Borg, ohne filierte Gardinen vor allen Fenstern zu haben, und auf allen Tischen müsse sie von Mamsell Mariens filierten Decken haben. Dann ergriff sie ihre Gitarre und sang ihr von Freude und Liebe. Sie erzählte ihr Geschichten, so daß sich Mamsell Marie mitten in die heitere, brausende Welt hinausversetzt fühlte.
Er träumte sich sein Pariser Zimmer aus. Dort wollte er das Leben eines Bohémien führen. Gitarre wollte er spielen lernen, einen Schlafrock tragen, dazu ein Samtbarett und Hausschuhe aus blauem Plüsch. Und über dem Kamin sollten zwei gekreuzte Floretts hängen, ein Totenschädel darüber und die Gitarre darunter. Wundervoll! Das Schwierige war nur, die Einwilligung seiner Mutter zu bekommen.
Da lag in einem prächtigen grünen Gemach, das von einer weißen Lampe nur wenig erhellt war, die schöne gnädige Frau, mit der Gitarre im Arm, auf einem seidenen Faulbettchen, ohne in ihrer Unschuld an die Gefahren draußen zu denken.
Der gute Freund aber hielt mir schnell die Finger auf den Mund, faßte mich an der Hand und führte mich dann aus dem Gesträuch ins Freie hinaus. Da erkannte ich mit Verwunderung den guten, langen Studenten, der die Gitarre an einem breiten seidenen Bande um den Hals hängen hatte. Ich beschrieb ihm nun in größter Geschwindigkeit, daß ich aus dem Garten hinauswollte.
Dabei funkelte die Abendsonne durch das Weinlaub, bald über die Weinflaschen und Früchte, womit der Tisch in der Laube besetzt war, bald über die vollen, runden, blendendweißen Achseln der Frau mit der Gitarre. Die andere war wie verzückt und sang auf italienisch ganz außerordentlich künstlich, daß ihr die Flechsen am Halse aufschwollen.
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