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Aktualisiert: 21. Mai 2025


Sie ließ sich zu Robert Lamms Villa fahren. Gerold, der auf ihr Läuten das Tor öffnete, sagte: »Ich weiß nicht, ob der Herr Hofrat empfängtOlivia schob ihn beiseite, flog durch den Flur, über zwei Treppen hinauf und pochte an der Tür des Giebelzimmers. Robert Lamm saß lesend am Fenster.

Gerold kam und richtete das Bett, den Waschtisch, nahm Wäsche aus dem Schrank. Lautlos ging er hin und her und sah aus, als fürchte er das Auge seines Herrn. Lamm hatte die Laden des Schreibtisches geöffnet und wühlte in alten Briefen und Papieren. Manchmal spähte er hastig nach Gerold und erschrak bei dem Anblick des krankhaft gelben Gesichts.

Er rief den Lenker an, fragte Olivia, wohin sie zu fahren wünsche, half ihr in den Wagen, gab dem Manne Geld, lüpfte den Hut und eilte hinweg. Als sie am andern Nachmittag in die Villa kam, sagte ihr der Diener Gerold, der Herr Hofrat sei im Garten. Langsam schritt sie durch die Alleen und über die Wege und gewahrte ihn endlich auf einem Beet, wo er harkte.

Lamm erhob sich und schritt erregt auf und ab. Gerold sagte dumpf: »Soviel ich höre, sollen jetzt Baracken im Park gebaut werdenDer Hofrat fuhr jäh herum. »Baracken im Park? Da hab’ ich noch was dreinzureden, dünkt mich!« »Ich denke auchmurmelte Gerold und preßte die Hand um seinen Hals. Auf einmal ertönte vom Haus herüber ein langgezogener Schrei. Robert Lamm lauschte erschrocken.

Von dem Trieb beseelt, sich dem Bereich der gräßlichen Stimme zu entziehen, schlug Lamm den Weg zum Tor ein. Plötzlich aber blieb er stehen und kehrte um. Es zog ihn unwiderstehlich zurück, die Muskeln in seinem Gesicht verkrampften sich, zaudernd und beklommen schritt er zum Haus. Es war schon Abend, weicher Schnee klatschte unter seinen Füßen. Gerold folgte ihm wie ein Schatten.

Die andern schienen derlei schon gewohnt. »Armer Teufelsagte die Frau des Gärtners. Gerold war sichtlich zusammengeschaudert. Der Schrei wiederholte sich, in einer höheren Tonlage, aus heftigerem Schmerz heraus. Lamm verließ die Gärtnerstube, sah sich draußen um, der Schrei dauerte noch an, setzte ab, begann abermals.

Keine Antwort. Er brüllte Gerolds Namen über die Treppe hinunter. Eine weibliche Stimme fragte unwillig erstaunt nach der Ursache des Lärms. Er fuhr fort, nach Gerold zu rufen. Endlich erschien Gerold. Er wolle sofort das Fräulein Khuenbeck sprechen, herrschte ihn Lamm an.

Die zahlreichen Räume enthielten Schätze von Gemälden, Statuen, Büchern, Porzellan und alten Möbeln. Der Hofrat ließ aber die Zimmer versperrt und nistete sich in einer Giebelkammer ein. Die Haushälterin kochte für ihn, und der Diener Gerold, eine Art Faktotum, sorgte für seine übrigen Bedürfnisse. Anfangs hatte ihn Olivia beinahe täglich gesehen.

Er stand vor einem beleuchteten Fenster; in den Raum konnte er nicht blicken, da ein weißer Vorhang hinter den großen Scheiben hing. Er stand da und lauschte zitternd dem fürchterlichen Schrei. »Herr Hofratflüsterte Gerold, »man kann’s hier nicht aushalten, man kann nicht mehr leben in dem HausDie Umrisse einer Gestalt fielen plötzlich auf den hellen Vorhang. Das Fenster wurde jäh geöffnet.

»Herr Hofrat, ich find’ im ganzen Haus kein Plätzchen, wo es still istflüsterte der Diener. Er schaute empor; sein Kopf sah aus wie geschwollen. »Geh auf der Stelle in deine Kammer und in dein Bettbefahl Lamm. Gerold erhob sich schwerfällig und wankte über die Stiege. »Kann aber nicht schlafen, Herr Hofratklagte er. Lamm schüttelte sich ein wenig.

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