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Aktualisiert: 21. Juni 2025
Alles, wovor ihm bangte und was ihm unerträglich zu denken war, hatte sich als Erlebnis in diesem Gesicht eingegraben. Lamm befahl ihm endlich, das Zimmer zu verlassen. Da schlich Gerold mit geducktem Kopf hinaus. Lange nach Mitternacht legte sich Lamm zum Schlafe hin. Aber er konnte die Lider nicht schließen, die Finsternis brannte ihm förmlich auf der Stirn.
Dann öffnete er die Türe, schritt durch den kleinen Vorraum und die Treppe hinunter. Doktor Strygowski folgte ihm. Auf der untersten Treppenstufe saß zusammengekauert ein Mensch. Erst als er ihm nahe war, erkannte Lamm seinen Diener Gerold. Er war es, der wie ein Idiot halblaut vor sich hinheulte und dabei mit dem Oberkörper schaukelte. »Was treibst du da?« herrschte ihn Lamm an.
Mehrere Tage ging er nicht aus dem Zimmer, endlich entschloß er sich, seinen Diener zu benachrichtigen. Gerold kam und brachte ihm Kleider und Wäsche, die er verlangt hatte. Auf die Frage, ob er bei ihm bleiben solle, schüttelte der Hofrat den Kopf und erwiderte, er werde ihn rufen, sobald er seiner bedürfe.
Nach einigen Minuten kehrte Gerold zurück und sagte, Schwester Olivia habe jetzt keine Zeit, sie werde später kommen. »Bleib in deinem Loch, was streunst du im Hause herum, wenn man dich braucht!« keifte Lamm und schlug die Tür hinter sich zu.
»Allerdings,« erwiderte Olivia ruhig. »Bäume,« fügte sie mit einer Gebärde trauriger und ungeduldiger Verachtung hinzu, »Bäume!« Sie hatte schon die Klinke in der Hand, da kehrte sie sich noch einmal um. »Bleibst du hier im Hause, Robert? Du kannst bleiben. Du kannst aus unserer Küche zu essen bekommen. Gerold soll mich benachrichtigen, wenn du dich entschlossen hast.
Gleich danach pochte es an der Tür, und Gerold schob sich über die Schwelle. »Der Herr Stabsarzt läßt dringend ersuchen, die Türe nicht zu schmettern,« sagte er furchtsam. Lamm blickte finster verwundert empor. »Hinaus mit dir!« erwiderte er. Er zog ein Buch aus dem Schrank und blätterte darin. Dann warf er es weg. Die Hände auf dem Rücken, lief er ungestüm die Kreuz und Quer durchs Zimmer.
Alle setzten ihm zu, es blieb auch keiner dahinten; Der krummbeinige Schloppe mit dem breitnasigen Ludolf Waren die Schlimmsten, und Gerold bewegte den hölzernen Flegel Zwischen den krummen Fingern; ihm stand sein Schwager zur Seite, Kückelrei war es, der dicke, die beiden schlugen am meisten.
Er wünschte, sich mit ihr auseinanderzusetzen, dabei fühlte er, daß ihr an einer Auseinandersetzung gar nichts gelegen war, daß seine Person und was er dachte und der Grund, weshalb er nun plötzlich im Hause war, in ihren Augen gar nichts bedeutete. Er drückte auf den elektrischen Knopf der Leitung, die in Gerolds Kammer ein Signal gab. Gerold kam nicht. Er öffnete die Türe und rief hinaus.
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