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Aktualisiert: 28. Mai 2025
Da schrie die Gardin in die Stube: »Alter, hörst du nichts. Eusebi will mir nicht mehr folgen. O, der Lümmel der Lümmel!« »Nein, beim Eid folge ich Euch nicht mehr,« trotzte Eusebi, »ich gehe jetzt mit Vroni.« »Das ist der Segen und der Sonnenschein, von dem der Alte immer geredet hat.
Ich kann dir nicht sagen, wie gut er mir jetzt gefällt.« Die großgewachsene Gardin wurde ganz zahm, ernüchtert grollte sie: »O, ihr wüsten Männer!« In dem Augenblick kam Vroni sonntäglich gerüstet und schluchzte: »Nur danken möcht' ich euch für alles Liebe und Gute, aber Streit soll es meinet « Ihre Stimme erstickte.
Die Gardin kannte ihren zahmen Eusebi nicht mehr, seine Augen blitzten nur so. Da nahm sie ein Scheit, drohte dem schnurrbärtigen Sohn und rief zornig: »Auf der Stelle legst du das Sonntaggewändchen ab, du, du « Eusebi hatte das Scheit, das die Mutter hochhielt, ergriffen, mit einem Ruck warf er es weit weg: »Mutter, so geht es nicht mehr!«
Als ein wackerer Mann hatte sich der Garde des verlorenen Sohnes erbarmt, der wiedergefunden war. Er schlachtete zwar kein Kalb zu seinen Ehren, aber er beruhigte die Gardin, die über den unerwarteten Familienzuwachs ungehalten war. »Hätte Fränzi zehn Kinder gehabt, ich glaube, du würdest mir alle zehn an den Tisch bringen sind wir eigentlich das Waisenhaus von St. Peter?«
Schier hintersinnt hat es sich, daß der Bube, für den sie so viel gelitten hat und für den ich an die Weißen Bretter gestiegen bin, als ein Blödling aufgewachsen ist. Wir haben keine wahre Lebensfreude gehabt, der Bub hat nicht erwachen wollen und die Gardin hat sich halb zu Tode gekränkt, daß ihr just so einer als einziger beschieden war.
Die Aufregung hatte dem Kranken geschadet, er verwirrte sich, er kommandierte im Bett unaufhörlich wie am Glottergrat, als Seppi Blatter an den Weißen Brettern stand: »Drei Fuß nachgeben!« »Links anhalten!« »Zu viel!« »Etwas rechts!« »So ist's recht!« Zwischenhinein schimpfte er auf den Presi, dann fragte er wieder: »Ist Vroni wirklich da bringe sie doch herein, wenn sie da ist.« Mit Seufzen schickte sich die Gardin in den Zuwachs, den ihr Haus erfuhr.
Er würde Vroni gern einen Antrag machen. Heute ist der alte Peter Thugi gekommen und hat so eindringlich gebeten, wir möchten sie dem jungen Peter geben, er sei ein so guter und ehrbarer Mann. Ich habe aber beiden abgewinkt.« »Hättest du doch lieber zugesagt,« schmollte die Gardin, »Vroni setzt sich sonst noch in den Kopf, sie bekomme Eusebi.« »Geschehe nichts Schlimmeres!« erwiderte der Garde.
»Nun nun ich lasse ja sie gelten, wenn sie nur nicht einen so geringen Bruder hätte.« »Daran ist der Presi schuld!« So tauschten Garde und Gardin ihre Meinungen. Nicht so bald, wie er es zu Vroni gesagt hatte, sondern erst gegen den Herbst hin kam der Presi zu dem langsam genesenden Freunde auf Besuch. Binia begleitete ihn. Aber zwischen den beiden Männern war nichts als Streit und Zank.
»O Pate,« lächelte das Kind aus allem Elend und die blauen Träumeraugen ruhten voll innigen Vertrauens auf dem entstellten Gesicht, dann wandte sie sich fragend an die Gardin. Allein die hatte für nichts Gedanken, als ihren Mann zurück ins Bett zu bringen, sie hielt ihm in ihrer Not den Spiegel vor das Gesicht.
Da schlägt die Uhr im Arvengehäuse mit langsamen hellen Tönen Fünf. »Schlafe jetzt, Alter,« mahnt die Gardin, »denke, wie's Fränzi gegangen ist, sie hat sich im vorigen Winter bei der Armseelenwacht erkältet, hat nicht dazu gesehen, da ist der große Husten gekommen, der sie gelegt hat.«
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