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Aktualisiert: 20. Juni 2025


Jedenfalls ertrug er nicht mehr Miene und Blick dieses Unberührten, nicht mehr die eher geahnte als geglaubte Reinheit eines unbefleckten Körpers, nicht mehr die diamantne Sehnsucht, vor der ein Etwas in ihm sich neidisch krümmte, und die er höhnen und herabziehen mußte, um sich vor schlimmeren Gelüsten zu retten. So war es mit Fink bestellt.

Maßloses Glück und schreckenvolles Erstaunen war in einem; das Herz stand einen Augenblick still. Als ihn Lucians Arme freigaben, taumelte er, lehnte sich an die Mauer; die Kameraden sammelten sich um ihn mit ratlosen, mit neugierigen Mienen, Kurt Fink mit einem schlimmen Zug im Gesicht. Den Tag über bemerkte Oberlin nicht die veränderte Stimmung in der Schulgemeinde.

Sie blieb jetzt stehen. Fink erblickte sie, stutzte; wollte grüßen, war seiner Sache doch nicht sicher, sah Dietrich an, der drehte sich um, sprang vom Stuhl auf, wurde kreidebleich. Dorine nickte bloß. Als er einen Schritt auf sie zu machen wollte, fügte sie eine abweisende Geste hinzu und entfernte sich. In tiefen Gedanken und tiefer Unruhe nahm sie wieder im Wagen Platz.

Fink erzählte, daß er sich mit seiner Verlobten, Hedwig Schönwieser, zu einer Reise ins Allgäu verabredet habe; dann wollten sie einige Zeit im Inselhotel in Konstanz wohnen. Aus gelegentlichen Gesprächen, die Oberlin mit Georg Mathys und Justus Richter geführt, wußte er, daß Dietrich die beiden zu einem Aufenthalt in der Ermatinger Villa eingeladen hatte.

Alsbald am rauhen Stamm der Linde Begann er, wenn auch nicht geschwinde, Doch mit Erfolg, empor zu steigen, Bis er zuletzt von Zweig zu Zweigen, Wobei er freilich etwas keucht, Den höchsten Wipfelpunkt erreicht Und hier sein allerschönstes Quacken Ertönen läßt aus vollen Backen. Der Fink, dem dieser Wettgesang Nicht recht gefällt, entfloh und schwang Sich auf das steile Kirchendach.

Fink war ziemlich aufgeregt beschäftigt, seinen Koffer zu packen. Er habe ein Telegramm erhalten, das ihn nach München rief, erzählte er. Hedwig bleibe hier, wie lang es dauern werde, bis er sie abholen könne, wisse er noch nicht.

Dietrich sagte durch die Zähne: »Fühlst du denn nicht, wie taktlos und wie geistlos du bistFink zog die Brauen in die Höhe, und in seinem Gesicht ging eine häßliche Veränderung vor. Er antwortete giftig: »Sag mir, warum du dich eigentlich so aufplusterst? Wofür hältst du dich eigentlich? Hältst du dich etwa für einen Edelmann? Wie viel Stockwerke über uns ist Euer Erlaucht geboren?

Nun, nun, besänftigte Rottmann, es habe ja nichts weiter auf sich, er glaube ihm natürlich, mehr habe er nicht gewollt, als daß Oberlin den Vorgang einräume, das Geständnis vor einem Zeugen genüge ihm vollständig. Er nickte den beiden zu und entfernte sich. »Was hat das zu bedeutenfragte Oberlin erstaunt. Kurt Fink zuckte die Achseln und sah verlegen aus.

Georg Mathys hielt es für geraten, Oberlin zu warnen. »Du solltest dich nicht mit Kurt Fink einlassen«, sagte er noch am selben Abend zu ihm. Dem sei nicht zu trauen, dem Unsichern, sich selbst Gefährlichen. Draußen habe er schlechte Streiche gemacht, sei von der Prima relegiert worden; ihn aufzunehmen habe sich von der Leyen lange gesträubt und nur auf inständiges Bitten der Eltern nachgegeben.

Sie trug ein weißes Leinenkleid mit schmalen blauen Litzen; der Strohhut hing am Band an ihrem Arm. Sie schien sehr aufgeräumt, hatte die »diebische Lustigkeit« an sich, wie es ihr Freund Fink nannte, und bewegte sich mit einer ihr sonst nicht eigenen Freiheit, als wären unbequeme Fesseln von ihr genommen. Dietrich vermochte kein Wort hervorzubringen.

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