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Aktualisiert: 25. Juni 2025
Die Reise wurde beschlossen. Daumer und Herr von Tucher befanden sich am andern Tag schon in Ansbach. Unglücklicherweise war der Präsident Feuerbach gerade auf einer Inspektionsreise durch den Bezirk, sollte erst am fünften Tag zurückkommen, und die beiden Herren, sofern sie das vorgesetzte Ziel erreichen wollten, mußten ihren Aufenthalt in der Kreishauptstadt über Gebühr verlängern.
Kaum hatte Feuerbach, ohne das Schreiben zu öffnen, einen Blick auf das Siegel geworfen, als er die Handglocke läutete und dem eintretenden Diener den Befehl gab, es solle sogleich angespannt werden. »Ich muß noch diesen Abend reisen,« sagte er zu Caspar. In unbestimmtem Lauschen und Warten blieb Caspar stehen. Der Postillon im Hof knallte mit der Peitsche.
Eines schlimmeren Zeichens bedurfte Feuerbach nicht. Wie hatte doch das große Wort gelautet, das er einst in lebendiger Stunde zu jenem Mann gesprochen? »Wenn dieses Antlitz trügt, Mylord, mit dem Sie hier vor mir stehen, dann
Der Archivdirektor maß den aufgeregten Daumer mit einem gleichgültig-schnellen Blick. »Ich möchte eine solche Maßregel nicht ohne weiters gutheißen,« bemerkte er diplomatisch; »ich glaube auch im Sinn des Herrn von Feuerbach zu sprechen, wenn ich Ihnen davon abrate. Wozu das Zeitungsgeschreibe? Was soll es nützen? Man muß handeln, in aller Vorsicht und Stille handeln, das ist es.«
»Na, das lass’ ich mir gefallen, das heißt gut beobachten,« neckte der Präsident, »es ist also schon eine Art Einverständnis geschaffen.« »Leider nein, Exzellenz; offen gestanden, für galante Abenteuer ist die Zeit zu ernst.« »Das sollt’ ich meinen,« bestätigte Feuerbach, und das Lächeln erlosch auf seinen Zügen. Er erhob sich und sagte energisch: »Aber sie ist auch reif, die Zeit.
Es war für seine Kinder ein erschütterndes Schauspiel, diesen Mann der Leidenschaft und des eingefleischten Mutes in dergleichen Gespensterwesen verstrickt zu sehen. Einstmals am frühen Morgen fand man an der äußeren Seite des Haustors folgende mit Kreide angeschriebenen Verse: Anselm, Ritter von Feuerbach! Lösch ’s Feuer unter deinem Dach! Laß den falschen Freund nimmer ein!
Sein Freund ist der berühmte Rechtsgelehrte und Criminalist Anselm Feuerbach zu Anspach, der sich Kaspar Hausers auf das Eifrigste angenommen hat und noch immer Alles aufbietet, um Spuren der Herkunft seines Schützlings aufzufinden.
Der Bürgermeister sah Daumer schweigend an. Nachmittags suchten sie Herrn von Tucher auf und entwarfen in Gemeinschaft mit ihm den Bericht an den Präsidenten Feuerbach. Das ausführliche Schreiben wurde noch selbigen Tags zur Post gegeben. Sonderbarerweise erfolgte darauf weder ein Bescheid noch überhaupt ein Zeichen, daß der Präsident das Schriftstück erhalten habe.
Er hat Böcklin wie Feuerbach vielleicht sogar der Nation überhaupt erhalten. Aber er war, nach einer sarkastischen Bemerkung Böcklins, der einzige, der seine Galerie nicht gesehen hat. Er hatte sich durch seine Studien ein schweres Augenübel zugezogen und war auf fremden Rat angewiesen.
»Ich werde der Sache nachgehen,« schnitt Feuerbach das Gespräch kurz ab. Quandt machte seinen Bückling und entfernte sich. Er ging nicht heimwärts, sondern wandte sich gegen die Herrieder Vorstadt, da er seine Frau vom Haus ihrer Mutter abholen wollte.
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