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Aktualisiert: 24. Mai 2025


Der Archivdirektor maß den aufgeregten Daumer mit einem gleichgültig-schnellen Blick. »Ich möchte eine solche Maßregel nicht ohne weiters gutheißenbemerkte er diplomatisch; »ich glaube auch im Sinn des Herrn von Feuerbach zu sprechen, wenn ich Ihnen davon abrate. Wozu das Zeitungsgeschreibe? Was soll es nützen? Man muß handeln, in aller Vorsicht und Stille handeln, das ist es

Nach einem kurzen, wenig belangvollen Hin- und Herreden griff der Archivdirektor plötzlich in die Rocktasche, brachte ein kleines broschiertes Buch zum Vorschein und reichte es wortlos Daumer. Dieser nahm es und las den Titel: »Caspar Hauser, nicht unwahrscheinlich ein Betrüger. Vom Polizeirat Merker in BerlinDaumer besah das Büchlein mit feindseligen Augen und sagte matt: »Das ist deutlich.

Als er schon auf der Treppe war, eilte ihm Daumer nach und fragte, ob es ihn nicht störe, wenn er morgen fremde Leute hier im Hause treffe, es hätten sich einige Herrschaften zu Besuch angesagt. Der Archivdirektor verneinte. Es gehörte zu den Charaktereigentümlichkeiten Daumers, daß er sich in einmal gefaßte Ideen bis zur offensichtlichen Schädlichkeit verrannte.

Durch den Archivdirektor Wurm erfuhr Quandt, daß Caspar allerdings zu Mittag im Feuerbachschen Haus gewesen war, daß er aber nicht bloß nach dem Befinden des Präsidenten gefragt, sondern auch mit auffallender Dringlichkeit den Staatsrat zu sprechen verlangt habe. Natürlich habe man ihm durchaus nicht willfahren können.

»In aller Vorsicht und Stille? Was wollen Sie damit sagenfragte Daumer ängstlich und argwöhnisch. Der Archivdirektor zuckte die Achseln und schaute zu Boden. Dann erhob er sich, sagte, er wolle am folgenden Nachmittag wiederkommen, um Caspar zu sehen, und reichte Daumer die Hand.

Was will der Mann? Was ficht ihn an?« »Es ist ein gehässiges Pamphlet, tritt aber höchst plausibel auferwiderte der Archivdirektor. »Es sind da mit Fleiß und Geschick alle Verdachtsgründe, die schon längst in mißtrauischen Gemütern spuken, gegen den Findling zusammengetragen.

In seiner Benommenheit versäumte Daumer die Pflicht des Hausherrn, und als er sich aufraffte, um den Präsidenten zu empfangen, stand dieser schon auf der Schwelle. Mit seinem Imperatorenblick überflog er die Gesichter aller Anwesenden, und als er den Archivdirektor gewahrte, sagte er lebhaft: »Gut, daß ich Sie treffe, lieber Wurm, ich habe etwas mit Ihnen zu sprechen

Der Archivdirektor heftete einen vorwurfsvollen und kühlen Blick auf Daumer, der den Kopf gesenkt und die Lippen eigensinnig geschlossen hatte.

Sie führte ihn in ein großes Zimmer, in dessen Mitte der Tote aufgebahrt war. Drei Söhne Feuerbachs saßen zu Häupten des Vaters, Henriette lag regungslos über die Leiche hingeworfen. Am Fenster standen der Hofrat Hofmann und der Archivdirektor Wurm. Sonst war niemand im Zimmer. Das Gesicht des Toten war gelb wie eine Zitrone.

Und darüber geraten einige kurzsichtige, sonst ganz wackere Männer außer sich und nehmen die plumpen Aufschneidereien des geriebenen Landstreichers für bare Münze. Wunderliche Verschrobenheit!« »Ganz wie der Polizeirat Merkerkonnte sich der Archivdirektor nicht enthalten zu bemerken.

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