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Der Pfarrer hatte nachher eine Unterredung mit Caspar, welche trotz dem herabgestimmten Gemütszustande des jungen Menschen und einer schier krankhaften Unlust zu sprechen doch zu mancherlei Eröffnungen führte, die den geistlichen Herrn bewogen, sich wegen des Vorgefallenen an den Präsidenten Feuerbach zu wenden.

Die eigne Tochter hielt ihn verborgen und nährte ihn, bis die Flucht gelang, kümmerlich mit erstohlenen Brocken. Seitdem weht vielleicht ein wenig Grabesluft um die Nachgeborenen. Ich bin der Letzte meines Stammes, ich bin kinderlos. Nur noch ein Traum oder, wenn Sie wollen, eine fixe Idee bindet mich ans LebenFeuerbach warf den Kopf zurück.

Feuerbach versank in langes Nachdenken, dann schrieb er einige Notizen in sein Taschenbuch. »Lassen Sie uns zu Caspar gehensagte er, sich erhebend. Caspars Stirn war noch verbunden; das Gesicht war beinahe so weiß wie das Tuch; auch das Lächeln, womit er den Präsidenten empfing, war gleichsam weiß.

Unter den Aufzeichnungen des kürzlich verstorbenen Reichsgerichtspräsidenten Diesterweg, eines scharfsinnigen und geistreichen Kriminalisten vom Schlage des großen Anselm Feuerbach, befand sich auch die folgende.

»Wann haben Sie es verbranntfragte Feuerbach ruhig. »Heute.« »Und warum?« »Damit ich’s nicht hergeben muß.« »Warum wollen Sie es nicht hergebenCaspar schwieg und starrte zu Boden.

»Na, namachte Feuerbach, schritt zum Fenster und sah düster in die regentriefenden Zweige des Birnbaums, der an der Hofmauer wuchs. »Ich getraue mich auch, Euer Exzellenz auf das allerbestimmteste zu versichern, daß er das Tagebuch nicht verbrannt hatschloß Quandt mit beschwörender Stimme. Der Präsident antwortete nichts.

»Nun, was wünschen Sie von mir, Hauserwandte er sich an Caspar, der neben der Tür stehengeblieben war. Caspar trat heran, stolperte vor dem Schemel, fiel plötzlich auf die Knie und beugte in pagenhafter Demut das Haupt. Auch seine Arme sanken schlaff herunter, und er verharrte mit ergebener und düsterer Miene in derselben Stellung. Feuerbach verfärbte sich.

Er löschte zwanzig Jahre Vergangenheit von der Tafel seines Gedächtnisses hinweg und stand dareingewaschen durch eine Halluzination von Güte und Mitleid. Feuerbach hatte sich vor seinen Schreibtisch niedergelassen.

Mit einer Handbewegung forderte er den Gast zum Eintreten auf; sie kamen in ein großes wohlerhaltenes Zimmer, das bis in jeden Winkel von außerordentlicher Akkuratesse zeugte. Feuerbach begann sogleich über sein bisheriges Verhalten gegen den Lord zu sprechen, und ohne Gründe anzuführen, sagte er, die Notwendigkeit, die ihn bestimmt, sei stärker als die gesellschaftliche Pflicht.

Er zitierte Stellen aus seinen Schriften, schien selbst die trockensten juristischen Abhandlungen zu kennen und pries die von Feuerbach durchgeführte Abschaffung der Folter als eine Tat, die über die Jahrhunderte leuchten würde. Es war ein Mittel zu blenden, wie irgendein andres. Auf allen Gassen, in allen Salons gab es alsbald nur einen einzigen Gesprächsstoff, und das war Lord Stanhope.