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Aktualisiert: 18. Juli 2025
Romulus Futurus streckte den Arm aus und wies empor zu dem rotschimmernden Ball, der am kaltgrauen Himmel mit schrecklicher Deutlichkeit stand, so groß, so nahe, so drohend, daß man die Empfindung hatte, als müsse er jeden Augenblick herabstürzen, alles unter sich begrabend. Frau Fabia schauderte.
Er aber packte sie an ihren langen, wunderschönen schwarzen Haaren und stieß sie zu Boden, daß sie beinahe die Besinnung verlor und zusammengekauert liegen blieb, gleich einem verwundeten Reh. Romulus Futurus aber rannte wie ein Rasender auf und nieder; indem er zu seiner Gattin Fabia sprach, deutete er von Zeit zu Zeit auf das Bild, dann wieder gestikulierte er mit den Händen in der Luft.
Fabia ist unglücklich, sagst du? Ja, ja, sie ist es! Ich weiß es, ich habe es unzählige Male gefühlt! Ich liebe sie nicht! Aber ich liebe dieses Weib, das ich nicht kenne, das ich nur fühle, bis zum Wahnsinn! Und ich werde Fabia bis zur Raserei verehren, wenn dieses Wesen in ihrem Leibe wohnt!«
So arbeitete der große Astronom in aller Ruhe an seinen Problemen weiter. Er empfand nicht die geringsten Gewissensbisse über sein nächtliches Verbrechen und kam mit Frau Fabia kaum mehr in Berührung. Und doch war es eigentlich nur der rote Komet, der das Schicksal des Romulus Futurus in die seltsamsten Bahnen trieb. In sein Leben trat nämlich ein neues, merkwürdiges Ereignis.
Gleichzeitig gab er Auftrag, daß ein hoher Polizeibeamter sich in die Wohnung der Schauspielerin begeben sollte, um das Dokument in Besitz zu nehmen und es John Crofton zurückzugeben. Inzwischen war Frau Fabia, erschreckt durch das lange Ausbleiben ihres Gatten, in das Turmzimmer der Sternwarte gekommen. Sie warf zufällig einen Blick auf die vielen Photographien, die in kurzer Zeit von Dr.
Er dachte nur mehr an Frau Fabia, an seinen Haß, an die Möglichkeit, sich zu rächen, ohne sich selbst strafbar zu machen. Und er hob das bleiche Gesicht mit den dunkel umränderten Augen zu Romulus Futurus, der ihn erwartungsvoll ansah, und sagte: »Ich wüßte wohl ein Mittel!« Der Astronom war Feuer und Flamme. »So sprich denn! Sprich!
Sie klammerte sich mit beiden Armen an ihren Gatten und stieß hastig hervor: »Was ist das, Romulus? Was ist das für ein Haus?« Romulus Futurus ließ seinen Blick über das Gebäude gleiten. »Es ist der Palast der Fürstin Angelika,« erwiderte er gleichmütig und wollte seinen Weg fortsetzen. Aber Frau Fabia hielt ihn zurück. »Angelika« murmelte sie, »Angelika . . . Der Name ist mir so bekannt.«
Er riß einen Teppich von der Erde auf und hielt ihn vor das Gesicht, dieses mit dem halbausgestreckten Arme deckend. So stand er da, das personifizierte böse Gewissen, und zitterte. Frau Fabia sah verwundert diese Bewegung und fragte ihren Gatten: »Wer ist dieser Mann?« Romulus Futurus lächelte düster. »Das ist mein Freund, John Crofton. Solltest du ihn nicht kennen?«
Romulus Futurus hieß den leblosen Körper in die Kissen zurückgleiten, stellte sich breit hin und heftete sein von Wahnsinn erfülltes Auge auf Frau Fabia, die, von Furcht geknebelt, mit halb geöffneten Lippen all diesen Vorgängen gelauscht hatte.
In dem Hause befand sich ein großer Saal, in dem die Bilder seiner Ahnen hingen. Dieser Raum, der mit einer riesigen Bibliothek in Verbindung stand, war der Lieblingsaufenthalt des Astronomen; hier hing auch in der Mitte der Wand in goldenem Rahmen sein Jugendbildnis. Das ihn als dreißigjährigen Mann darstellte, als er Fabia zur Gattin genommen hatte. Das lag acht Jahre zurück.
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