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Aktualisiert: 18. Juli 2025
Seine Augen öffneten sich unnatürlich weit, denn er las, las deutlich auf diesem bis zur Scheußlichkeit verzerrten Gesicht den furchtbaren Gedanken, der Ralph Jonathan Wieland im Augenblick der Aufnahme beherrschte. Inzwischen blickte Frau Fabia mit nicht minder entsetzten Augen auf das Gesicht der jungen Fürstin Angelika, die Romulus Futurus ansah.
Ganz Berlin befand sich in Aufruhr; aber die beiden Männer, die zwischen sich den entseelten Körper der Frau Fabia trugen, achteten auf nichts. Romulus Futurus befahl seinem Freund, den Leib Fabias gerade unter sein Bild zu legen. Er hatte sich eine kunstreiche Konstruktion erdacht, um die geheimnisvolle Gestalt in dem Augenblicke sehen zu können, da sie sich auf der »Lumen«-Platte abbildete.
Eine halbe Stunde später fuhren die beiden Herren mit der Dame in die große Oper . . . Die Vorstellung begann pünktlich. Frau Fabia vergaß alles um sich her, während sie der Musik Richard Wagners lauschte, der im dritten Jahrtausend wieder Mode geworden war, nachdem man diese Liebhaberei Jahrhunderte begraben gehabt. Romulus Futurus aber konnte den Blick nicht von seiner Gattin wenden.
Es waren junge und ältere Leute, die da und dort auf öffentlichen Plätzen sich sammelten, die flüsterten, sich heimliche Zeichen gaben und wieder verschwanden . . . . Man munkelte von einer Revolution. Nie war Romulus Futurus liebenswürdiger gegen seine Gattin gewesen, als am verflossenen Tage. Frau Fabia war glücklich wie nicht mehr seit den ersten Tagen ihrer Ehe.
Er sprach gleichgültig, als rede er mit einem völlig fremden Menschen, denn er liebte Frau Fabia schon lange nicht mehr.
»Hast du etwas vor für heute abend, Romulus?« fragte er, seine dunkel umränderten Augen zu Frau Fabia erhebend, die ihn keines Blickes würdigte.
John Crofton aber war ruckweise, Schritt für Schritt näher getreten und starrte Frau Fabia an. An ihrem Halse zeichneten sich drei Finger ab, links ein Daumen, rechts der Zeige- und der Mittelfinger. Jetzt wandte Frau Fabia den Kopf und erblickte John Crofton . . . Diesem war es, als ob der Blitz ihn treffen müßte.
Aber der Astronom war klug genug, zu schweigen, um so mehr, als ihm die Leidenschaft für eine Frau etwas Unverständliches war. Er hatte nie in seinem Leben geliebt, und der Rausch, den er einstmals für seine Braut Fabia empfunden, war eben nichts weiter gewesen als eine Aufwallung, die sich rasch genug gelegt hatte.
»Was gebe ich mich der Verzweiflung hin?« murmelte er, während die Gluthitze des roten Kometen das Zimmer durchsengte, während das Todesgeschrei der Menschen von den Straßen herauftönte und Beten, Flüche und Verwünschungen durch die Luft hallten. »Was zögere ich noch? Du du,« er wandte sich an Frau Fabia, »du bist es und bist es nicht!
Oftmals dachte Romulus Futurus, der ein Philosoph war, darüber nach, ob es wohl Liebe gewesen, was ihn damals zu Fabia getrieben; um sich darüber Aufklärung zu verschaffen, kam er auf die phantastische Idee, durch die »Lumen«-Platte sein eigenes Bild aus damaliger Zeit zu photographieren.
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