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Aktualisiert: 18. Juli 2025
»Willst du den roten Kometen sehen, Fabia?« fragte Romulus Futurus abends gegen elf Uhr. Und Frau Fabia antwortete lächelnd: »Wenn du ihn mir zeigen willst, mein Freund, so werde ich glücklich sein!« Und sie folgte ihm hinauf in die Sternwarte. Dort herrschte magisches Licht.
In deinem Körper lebt die Seele Angelikas, und darum kann sie nicht zurückkehren in den Leib, den ich anbete!« Er richtete sich höher auf, erfaßte mit seinen starken Fäusten Frau Fabia, die leise, verzweifelte Angstrufe hören ließ, schleifte sie zu sich hin und schrie: »Gib die Seele zurück, die nicht dir gehört! Angelika soll leben! Ich will es! Hörst du?«
»Laß mir einige Augenblicke Zeit!« murmelte John Crofton und ließ sich in einen Sessel nieder. Ihm war ein elender Gedanke gekommen. Seitdem Frau Fabia seine Liebeswerbung so schnell abgewiesen, hatte er einen tiefen und unauslöschlichen Haß gegen die schöne Frau mit sich herum getragen.
Er stürzte noch einmal auf sie zu, riß sie an sich, ja, er vergaß in diesem Augenblick, was er Frau Fabia als Weib schuldig war, und bog ihren Kopf zurück, um seine Lippen auf die ihren zu pressen, sie aber riß sich los und erreichte die elektrische Klingel, welche in das Dienerzimmer führte. Da verließ der Amerikaner das Gemach.
Ohne sich um Frau Fabia zu bekümmern, die ihn mit vorgestrecktem Hals beobachtete und plötzlich von dunklem, unbewußtem Grauen ergriffen, aus der Sternwarte floh, setzte Romulus Futurus den Riesenscheinwerfer in Tätigkeit. Er schraubte die Linse so zu, daß der Lichtschein keinen größeren Umfang hatte als höchstens 1 Meter.
Auch ohne die Erlaubnis ihres Gatten hatte Frau Fabia bereits den Fuß auf die Treppe gesetzt und eilte nun mit leichten Schritten über die teppichbelegten Stufen empor. Im ersten Stockwerk angekommen, stieß sie die Tür eines Zimmers auf. Von neuem aber ließ sie jenen Schrei hören, den Romulus Futurus und John Crofton bereits zweimal schon von ihr gehört.
Siehst du, Fabia, wie sie sich zu gleicher Zeit halb zu meinem Freunde John Crofton hinüberwendet? Und da! Da!« Romulus Futurus schüttelte sich und heftete den Nagel des rechten Zeigefingers auf das Gesicht Ralph Jonathan Wielands. »Siehst du die scheußliche Grimasse des Krösus? Siehst du, wie er meinen Freund John Crofton anstarrt? Die Lippen Wielands sind halb geöffnet.
»Von der Fürstin Angelika.« »Die Fürstin Angelika bin ich selbst!« Romulus Futurus und John Crofton sahen sich an. John Crofton, der Frau Fabia immer noch mit gleicher Glut liebte, dachte nicht anders, als sie habe über all diesen Schrecken den Verstand verloren. Das wäre nichts Besonderes gewesen an diesem Tage, wo Tausende von Irrsinnigen durch die Straßen hetzten.
Auch ihre Bewegungen waren noch mehr dazu angetan, das Verlangen John Croftons zu wecken, der in diesem Augenblick von neuem von jener rasenden, teuflischen Leidenschaft erfaßt wurde, die ihn schließlich zum Mörder hatte werden lassen. Aber er verbarg seine Empfindungen ängstlich ebenso vor Frau Fabia als vor dem Freunde.
Romulus Futurus bedeckte dieses Antlitz mit Küssen, das ihm vor kurzem so gleichgültig, beinahe hassenswert erschienen war. Er küßte Frau Fabia so lange, bis er endlich wahrnahm, daß er vergeblich die Züge jenes seltsamen Wesens in dem Antlitz seiner Gattin suchte. Da erfaßte ihn etwas wie eine lähmende, dunkle Traurigkeit.
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