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Aktualisiert: 18. Juli 2025
Ein unnennbares Wunder!« murmelte Frau Fabia, die immer noch nicht die Kraft besaß, sich zu erheben, und mit einer Miene wahnsinnigen Entsetzens auf ihren Gatten blickte. »Ich habe deutlich gesehen, daß aller Augen auf den photographischen Apparat gerichtet waren. Und doch blickt jetzt auf der entwickelten Photographie jeder nach einer anderen Seite!«
Er hatte sich auf die Knie niedergelassen und seine Arme um den Leib der Frau geschlungen, die die Gattin seines Freundes war, den er in diesem Augenblick in der schmählichsten Weise betrog. Frau Fabia aber sprang auf, riß seine Arme von ihren Hüften und schleuderte sie von sich, als seien sie giftige Reptilien, vor denen sie sich entsetzte.
»Man gibt heute abend den Tannhäuser,« meinte er. »Happy Head-Divina singt die Elisabeth. Ihrer persönlichen Liebenswürdigkeit habe ich drei Plätze zu verdanken, denn die Oper ist ausverkauft, wie immer. Ich hatte sicher darauf gerechnet, daß ihr mitkommen würdet!« Frau Fabia war eine große Musikfreundin. Sie änderte daher sofort ihren Plan und gab ihre Zustimmung, die Oper zu besuchen.
»Natürlich!« fuhr John Crofton fort, indem er mit einem eisernen Willen sofort auf das eine Ziel losging, Frau Fabia zu vernichten; denn er glaubte in Wirklichkeit nicht daran, daß Romulus Futurus, den er für einen Narren hielt, in Wahrheit ein so ungeheuerliches Werk vollbringen konnte. »Natürlich deine Frau! Kein anderer Mensch auf Erden würde sich für dieses Experiment eignen!
John Crofton, der geschickte Weltmann, bemerkte sehr wohl, daß sie log, und flüsterte: »Die Einsamkeit macht Sie noch schöner, Frau Fabia. Unter allen Todsünden ist wohl jene die größte, die Romulus an Ihnen begeht.« Sie zuckte leicht zusammen und sandte ihre Dienerinnen aus dem Zimmer. Dann sagte sie, während ihre Stimme einen kühlen Klang annahm: »Ich habe Ihnen kein Recht gegeben, Mr.
Durch die Wolke von Rauch hindurch sah man blutrote Nebel, und zwischen ihnen rannten die Menschen schreiend und keuchend hin und her, mit verglasten Augen, von Fieber und Todesangst geschüttelt. Unter der großen Menge hatten sich auch Romulus Futurus, seine Gattin Fabia und sein Freund John Crofton befunden. Es gab keinen Unterschied mehr zwischen den Menschen.
Aber die Leidenschaft für Frau Fabia hat mich, ich will es nicht leugnen, ganz verwirrt. Ich liebe dich anders als jene, und es wird die Stunde kommen, wo ich wieder ganz und gar zu dir zurückkehre!« Miß Happy Head-Divina bedeckte sein Antlitz mit glühenden Küssen, dann drückte sie auf die elektrische Klingel und befahl, Sekt zu bringen . . .
In dem Augenblick, da er das schemenhafte Wesen wieder erblickt, war auch seine namenlose Leidenschaft gewachsen, und mit einem Willen, der stärker war als alles Menschliche, wiederholte er noch einmal den Befehl, während die Gestalt, von unwiderstehlicher Macht angezogen, sich immer mehr dem Körper der Frau Fabia näherte. Und schließlich gab sie den Widerstand auf.
»Und doch, heute möchte ich sterben!« flüsterte sie. »Ich habe das größte Glück meines Lebens genossen, denn ich empfand, daß du mich immer noch liebst!« Romulus Futurus wandte sich betreten ab, gepeinigt von seinem Gewissen. Da ging die Türe im rückwärtigen Raume auf und eine Gestalt trat ein. John Crofton hatte nicht den Mut gefunden, Frau Fabia so gegenüberzutreten, wie er war.
»Ich habe nichts vor,« entgegnete Romulus Futurus. »Wenn meine Gattin einverstanden ist, so wollen wir eine kleine Spazierfahrt im Flugschiff unternehmen, und zwar dem roten Kometen entgegen, den ich mir gern einmal näher ansehen würde.« Frau Fabia klatschte in die Hände. »Das ist eine Idee, Romulus,« sagte sie und trat ans Fenster.
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