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Die Polemik, die nächstens die evangelische Kirchenzeitung gegen diese Atzel eröffnen wird, wird sehr komisch sein. Das ausgezeichnete Werk behandelt aber zu ernste Fragen, als daß es komisch schließen dürfte. Es schließt mit dem Septimenakkord des tiefsten Schmerzes, es schließt erschütternd, herzzerreißend, tragisch.

Schon zehn Tage vorher am dritten Sonntag nach Pfingsten hörte Frau Katharina in der Kirche zu Wittenberg das evangelische Kriegsgebet und flehte mit besonderer Inbrunst um Hilfe in dem Gewaltkampf, der gegen ihres seligen Mannes Werk entbrennen sollte: „Dieweil Du siehst die große Not unserer Herrschaft, unser aller: Mann, Weib und Kinder, und daß unsre Feinde fürnehmlich suchen Vertilgung rechter Lehre und Aufrichtung und Bestätigung ihrer schändlichen Abgötterei: so bitten wir Dich, Du wollest um Deiner Ehre willen unsre Herrschaft, unsere Kirchen, uns, unsere Kinder und Häuslein gnädiglich schützen und bewahren, wie Du Dein Volk Israel im Roten Meer erhalten und geschützet hast, und wollest der Feinde Macht zerstören und die mörderische fremde Nation ihre Unzucht und Grausamkeit nicht an unsern Weibern und Kindern üben lassen.“ Und Melanchthon gab dieWarnung D. Martini Luther an seine lieben Deutschenin Kriegsgefahr aufs neue heraus .

Gewiß konnte dieser evangelisch gesinnte frühere Mönch wenigstens vor seinem Austritt mit seinen Muhmen ohne Verdacht verkehren und ihnen Luthers Schriften zustecken. Auch der eifrig evangelische Stadtpfarrer in Grimma, Gareysen, war dazu imstande, welcher zu Ostern 1523 das hl. Abendmahl unter beiderlei Gestalt austeilte.

Mamsell Jungmann vergaß vor Erstaunen, auch wenn sie einen Bissen im Munde hatte, beständig zu kauen und blickte den Gast sprachlos aus ihren blanken, braunen Augen an, wobei sie, ihrer Gewohnheit nach, Messer und Gabel senkrecht auf dem Tische hielt, und beides leicht hin und her bewegte. Solche Laute hatten diese Räume noch nicht vernommen, solcher Pfeifenrauch hatte sie noch nicht erfüllt, solche verdrossen behagliche Formlosigkeit des Benehmens war ihnen fremd ... Die Konsulin verharrte, nachdem sie eine besorgte Erkundigung über die Anfechtungen eingezogen, denen eine so kleine evangelische Gemeinde unter lauter Papisten ausgesetzt sein mußte, in freundlicher Verständnislosigkeit, und Tony schien im Verlauf der Mahlzeit ein wenig nachdenklich und unruhig geworden zu sein. Der Konsul aber amüsierte sich ganz vortrefflich, bewog sogar seine Mutter, eine zweite Flasche Rotwein heraufkommen zu lassen und lud Herrn Permaneder lebhaft zu einem Besuche in der Breitenstraße ein; seine Frau werde außerordentlich erfreut sein

Bismarcks Werk schien auf Felsen gegründet: wenige Jahrzehnte genügten, es zu unterhöhlen, bis es 1918 mit einem gewaltigen Krach zusammenstürzte. Auch über Luthers Reformation ist das letzte Urteil von der Geschichte noch nicht gefällt. Unsere heutige evangelische Kirche spricht in ihrer aufklärerischen, kahlen, gottlosen Nüchternheit nicht für eine lange Dauer. Die Zeit will wieder fromm werden.

Dies war der Anlaß, daß, als er ¼ Jahr die evangelische Dorfschule besucht hatte, der katholische Pfarrer aus dem nahen Oberamtsstädtchen ihm das Billet für ¼ Jahr bezahlte zum katholischen Schulbesuch und zwar so lange, bis er »aus der Schule war« im Frühjahr.