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Aktualisiert: 12. Mai 2025
Sie schlüge mich halb todt, weil ich nicht mit den anderen Dorfkindern gekommen bin.« Die Frau lächelte und sagte: »Wir wollen sehen, was mit dir zu machen ist.« Dann erhob sie sich von der Bank und trat in's Haus. Die Tochter aber sagte zur Else: »Sei getrost, meine Mutter ist freundlich!
Ich ging mit den andern Dorfkindern zu Pastor Eckebrecht in die Konfirmandenstunde. Der Pastor war immer sehr gut zu mir, er fragte mich oft nach den Großeltern und auch, wie es bei uns zu Hause ginge. Auch ob Vater oft abends zur Stadt führe. Am Palmsonntag kamen die Großeltern; das war mir das Liebste an der ganzen Konfirmation. Die Großmutter backte immer so schönen Rosinenkuchen.
Gewöhnlich gesellen sich ihr auf der Landstraße andere Kinder zu. Munter schreitet dann die kleine Schar vorwärts, heiter ohne beredt zu werden. Wortkargheit haftet fast allen Dorfkindern an, von der ihre Lebenslust aber nicht beeinträchtigt ist. Zu Haus, bei Vater und Mutter, hören sie selten viele Worte, daher kommt wohl auch ihre Einsilbigkeit.
Wenn ich die Augen schloß, überwältigte mich bei dieser Musik ein Bild aus meiner frühesten Kindheit. Ich erinnerte mich, daß ich einmal durch ein seltsames Klingen, dem ich nichts von allem Bekannten zu vergleichen vermochte, aus dem elterlichen Garten auf die Landstraße gelockt wurde. Es schallte fernher, von dort, wo die Chaussee-Linden, die sich beim Dorf einander zu nähern schienen, alles in geheimnisvolle Schatten hüllten, und ich lief hinaus in die Sonne, die Gartentür blieb hinter mir offen, und ich vergaß das Verbot meiner Mutter. Vor einem Bauernhof fand ich im Kranz einer hellhaarigen Schar von Dorfkindern zwei große, traurige Männer unter einem Baum stehen, mit schwarzen Bärten und in langen Mänteln. Sie bliesen diese schreiende Musik auf grauen Säcken und überwältigten mein Herz zum ersten und größten Ereignis meiner Kindheit. Ich weiß deutlich, daß ich wie in einem Taumel des Bluts Halt suchte, um nicht zur Erde zu sinken. Heute begreife ich, daß seit jener Stunde die Ahnung einer schmerzlichen Ruhlosigkeit in meiner Seele wach geworden ist, und daß der erste Blick meines Geschicks mich segnete. Immer noch gehen die Wünsche meiner Seele dieser tierhaften Klage voll ungestümer Lustbegier wie im Banne einer Erlöserhoffnung nach. Sie tauschen mir das Nahe und Vertraute gegen das Fremde und Ungewisse ein, das Haus gegen die Straße und die Heimat gegen die Welt.
Und er wollte alles unterstreichen für den Chronisten seines Lebens, was einen Keim trug zu seiner späteren Entwickelung. Die See mit ihrem Einfluss, das fromme, aber nicht strenge Leben im Elternhaus, das ungebundene Treiben mit den Dorfkindern, die Pappel; ja die vor allem!
Da die Frau die Hosen anhatte, so konnte die Tochter sich auf ihren Vater nicht stützen: der Hansdampf mußte ja selbst nach des Weibes Pfeife tanzen. Länger als zwei Jahre hatte Else dieses schwere Leben ertragen und hatte viele Thränen vergossen. Da ging sie eines Sonntags mit andern Dorfkindern aus, um Beeren zu pflücken.
Die junge Dame stand auf den Steinstufen, überzählte alles sorgfältig und lachte den Dorfkindern zu, die, die Morgensonne im hellen Haar und die erstaunten Seelchen auf den offenen Lippen, einen schweigsamen Halbkreis unter der Linde bildeten.
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